Einer der Angreifer, ein Mensch mit nacktem aber bemaltem Oberkörper und nur mit einem langen Dolch bewaffnet, löste sich von seinen Kameraden und sprang Faris förmlich an. Er riss sie vom Pferd.
Aly'Triss, der sich gerade seines Gegners entledigt hatte, bemerkte Faris Not. "FARIS!" Er riss sein Pferd herum. Trat einem anderen den Stiefel in das Gesicht und sprengte auf dem nass geschwitzten Pferd zu ihr herrüber. Im vollen Lauf benutzte er den Säbel seines Gesunden armes, da wo der Pfeil nicht eingedrungen war, und rammte Ihn, Halb seitlich neben dem Sattel hängend, wie einen Speer in die Flanke des Angreifers. Er würde den Säbel dadurch zwar ersteinmal verlieren, aber ihn wieder aufzunhemen blieb die Zeit bei dem Rückritt. Das Pferd Preshcte im Vollen lauf an Farisihrem gegner vorbei, so das er den Säbel mit aller Kraft ihm seitlich in den Leib rammen konnte Unter dem Rippembogen angesetzt schob er sie so nach oben Richtung Schulter und galopierte dann weiter, bevor er sich im Sattel wieder aufrichtete und das Pferd Zügelte um es im Trab zu Faris zurück zu lenken. "Alles in Ordung?" fragte er außer Atem, er hatte wieder zu husten angefangen.
Sie kam gerade wieder auf die Beine und hatte bereits den Säbel aus der Flanke des Angreifers gerissen. Sie zog die Klinge durch ihren Wappenrock um sie zu säubern und reichte ihn Aly'Triss hinauf. "Xas, Jabbuk", sagte sie leise und senkte den Blick. "Es tut mir leid..." setzte sie leise hinzu. Dann spürte sie das Vibrieren des Bodens. Da war doch was? Sie sah auf und an Aly vorbei... "Pass AUF!" sie tauchte unter dem Hals des Pferdes hindurch und riss währenddessen die Axt aus der Halterung. Faris warf sich dem angreifenden Ork entgegen.
Der Ork kämpfte ohne nennenswerte Rüstung. Er hatte sich ein Fell um die Hüften geschwungen und trug einen Helm, der sein Gesicht bis auf die Augen und die Mundpartie verdeckte. Sein Oberkörper war frei und mit allerlei Tattoos verziert. Er schwang zwei kurze Äxte und hieb brüllend auf Faris ein.
Angesichts dieser schieren Masse Muskeln Kraft und Wut konnte Faris nur auf Schnelligkeit und Einfallsreichtum zählen. Zwei kurze Äxte - sie hatte Schwert und längere Axt, auch wenn ihr das einhändige Führen der Axt über längeren Zeitraum schwer werden würde. Sie suchte nach einer Lücke in seiner Deckung und erwehrte sich anfangs nur der Hiebe. Außerdem suchte sie ihn von AlyT'Riss wegzulocken. Der Sut'Rinos war verletzt...
Faris kannte diese Anzeichen... sie hatte wenig aussichten, wenn er wirklich an sie herankam. Sie blockte seine Äxte mit dem Schwert und hieb selbst in Richtung seiner Beine...
Ein ganzes Stück entfernt verrichtete Rel'Nag sein blutiges Werk. Man legte keinen Wert auf Überlebende. Die rechte Flanke des Pferdes war tiefrot vom Blut, aber der Schwertmeister saß gerade auf dem Ross. Der um das Bein gewickelte Wappenrock verhinderte, dass die Wunde klaffte und durch den schwarzen Stoff war die Verletzung nicht auf den ersten Blick zu sehen. Er hatte einen kleinen Zauber verwendet, der verhinderte, dass die Wunde weiter blutete, nur durch die Bewegungen des Pferdes sickerte immer mal wieder etwas aus. Die rechte Flanke löschte alles Leben aus, dass sich ihnen in den Weg stellte.
Die Wucht der Schläge ließ Faris ermüden. Er war ein ganzes Stück größer und schwerer als sie und seine Raserei ließ ihn unglaubliche Kräfte entwickeln. Sie hatten sich ein Stück von AlyT'riss entfernt. Dem kommenden Hieb konnte Faris noch knapp entgehen - die lenkte ihn ab, so dass er nicht den Kopf treffen konnte - doch er zwang sie in eine so unnatürliche Haltung der Schulter, dass es knirschte und der Schmerz sie aufstöhnen ließ. Danach tat jede Bewegung der linken Schulter weh. Fluchend drehte sie sich, um ihre Kraft zu vergrößern und zielte mit der Wucht der Axt auf seine Mitte...
Die Feinde waren so gut wie besiegt. Nur noch eine Handvoll Orks kämpfte, doch es war vergebens. Die meisten Überlebenden hatten sich ergeben, es waren so um die dreißig Krieger, vornehmlich Menschen. Sel Tac'Zil war siegreich und Khyl'Lian würde die Gefangenen der Ilharess und somit der großen Spinne zum Geschenk machen. Es würde das Haus stärken.
Der Ork keuchte, als ihn die Axt traf. Der Hieb riss ihn von den Beinen.
Faris klappte zusammen wie ein Messer, als die Axt sie in den Leib traf. Sie hatte keinen Atem zum Schreien. Das Schwert entglitt ihrer kraftlosen Hand - aber mit Der Axt hieb sie nach seinem Hals... Dann wurde der Schmerz so stark, dass sie zusammenbrach und sich auf dem Boden krümmte, die Hände auf die Wunde gepresst. Mit geweiteten Augen starrte sie den Ork an. Dann war da Hufschlag...