Die Umgebung der Drachenschänke... weites Land, ein Weg, ansteigend an einer Bergflanke auf der rechten Talseite hinauf. Am Beginn des Weges, dort wo die Wiesen in Wald übergehen, ereignete sich vor Monaten der Kampf zwischen Yaru und dem Elementarwesen. In der mauer war ein chaotischer Sumpf entstanden, dort, wo einst eine kleine Quelle zu Tage trat. Auch die dahinterliegende Wiese war nicht ganz verschont geblieben, zumal einige der Pflanzen schnell hatten zu blühen begonnen...
Warpstone. Quell der manigfaltigsten veränderungen, die Pure materie der Magie ungefiltert, roh, uhrgewaltig... bringt es dinge hervor welche sich selbst Dichter in ihren Kühnsten träumen nicht auszumahlen suchen. Und doch hat so mancher Bücherwurm Sagenmärchen oder gar schreckliche schauermärchen gelesen welche an die Realität, die nun dort maifestiert in Teilen vor zu finden war, umschieb. Gras was eigentlich ob der Jahreszeit schlummern müsste Wucherte wie Schilf empor. Gute anderthalb meter erreichte nun so mancher Halm und teilweise waren die Blätter Handbreit am Ansatz. Blumen konnten so große blüten haben wie ein Menschenkopf oder noch mehr. Sie konnten so gefräßig sein das sie ganze Kühe verschlangen. Ihre Sporen konnten die merkwürdigsten Auswirkungen haben, von ganz harmlos bis hoch giftig. Dieses Warpzeugs brachte aber auch andere dinge her vor. Kreuzungen, mutationen die nützlich waren. Pflanzen konnten wiederstandsfähiger oder gar ergiebiger sein. Stärker in ihrer Wirkung oder aber auch mit überraschenden Nebenwirkungen bestückt sein. Es war bunt gemischt!
Es gab Pflanzen, deren blüte noch immer die der Wasserlilie war, aber der große Fruchtknoten unterhalb des risigen blattes das außmaß eines gigantischen kürbisses hatte und die ihre knospen so weit aufblühen lassen konnte das ein ganzer hund darin verschwand. Ihre Wurzeln waren beweglich und wussten sich durch das seichte Wasser wie eine Schlange zu schlängeln und nach den Opfern am Wasserrand zu fischen.
Da gab es aber auch eher harmlose Pflanzen. staudenartige deren Blüten zu dicken Pollenartigen pusteblumen mutiert waren. mal mehr rötlich, mal mehr grünlich...mal orange, mal rot.... und wieder andere die Ähnlichkeit mit einem Mauerblümchen haben und Früchte wie Weintrauben hervor bringen. Violettfarbene Beerenartige Früchte glatt wie eine Traube und mit vielen Kernen im inneren.Oder auch ganz grüne.... fraglich ist nur, welche von beiden sind wieso und weshalb giftiger.. oder sind es nur einzelne Bestandteile? Kurz ein schlaraffenland für einen Botaniker auf der scuhe nach neuen spezies.. in dem Fleckchen findet er wahrlich keine Pflanze die noch so ist wie sie einst von Mutter Erde geacht war.
Aber nicht nur die Pflanzenwelzt hat dort einen schlag weg bekommen. das sich im erdrech verkriechende getier sowie diverse frosch und Fischarten des kleinen Tümpels haben ihr Fett ebenso weg bekommen wie die Botanik. Fauna und Flora gleichermaßen vollkommen durchgedreht. Na dann Mahlzei Herr Frosch ich hoffe der Zaunkönig ist ihnen bekommen!
Die Sargtlin hatte den direkten Stadtbereich Gullminnes verlassen und den Ort einmal umrundet, um jetzt den Abschluss über die Drachenschänke zu machen. Ihr weg würde sie daran vorbeiführen, hinauf zur Schutzhütte, über die Kuppe, den Weg entlang über die höhe und dann durch den Wald hinunter und durch das westliche Tor nach Gullminne zurück... So zumindest war es geplant. Sie ließ das Pferd gemütlich den Weg zur Drachenschänke nehmen und wartete, dass der Streifenpartner wieder aufschließen würde, der am Abzweig noch mit einem Freund im Gespräch war. Nach ein paar Minuten näherte sie sich der Schänke, ließ das Pferd vorbeischlendern und näherte sich nach weiteren tausend Schritten den Steinen, die den Sumpf umgaben. Von einer Mauer konnte keine Rede mehr sein, sie war nach kürzester Zeit verfallen. Immer dem Weg folgend, ließ sie den Blick nach links schweifen und über das eingezäunte Weideland, auf dem derzeit noch Schafe standen. Das Bild war friedlich und sie bemerkte nicht, was zu ihrer Rechten geschah...
Dort im Sumpf, wo das Leben jetzt nach ganz eigenen Gesetzen funktionierte, verfolgte der Blütenkopf einer Pflanze das Pferd. Plötzlich schossen mehrere Dornen wie kleine Lanzen aus der vermeindlichen Blüte hervor und trafen das Pferd in die Schulter und Flanke. Wie durch ein Wunder bekam die Reiterin nichts ab! Das Pferd scheute und stieg!
Mit verwundertem Aufschrei stürzte die Sargtlin im hohen Bogen vom Pferd, das mit einem satten Haken nach links sprang - und sie nach rechts absetzte. T'Risslay landete mitten in einem Haufen sonderbar anmutender Pflanzen. Sie versuchte noch, sich nicht an den Steinen der Mauer zu verletzen und rollte sich völlig ein, doch schürfwunden an den Knien blieben ebensowenig aus, wie an den Händen, als sie versuchte, den Sturz abzufangen. Sie rollte sich ab, schlug aber trotzdem mit dem Kopf gegen einen Stein und blieb einen Augenblick benommen liegen.
Ein paar Augenblicke später drehte sie sich schon auf die Seite und stöhnte. "Gi, ele z'klaen ol sha'nalt ulu uns'aa? Au... ussta rah... ussta karliik...*" Sie kam auf die Füße und setzte sich auf ein paar Steine, auf denen sie eine hübsche Spur aus Hautfetzen hinterlassen hatte. Sie starrte auf ihre Hand und den grünen Steinsplitter, der herausragte. T'risslay zog ihn aus dem Handballen und warf ihn zur Seite. Dann saugte sie die Wunde aus, spuckte das Blut weg und schüttelte die schmerzende und pulsierende Hand, die aber nur wenig blutete. Vorsichtig den Kopf betastend, stellte sie fest, dass sie auch am Hinterkopf wohl eine Platzwunde hatte - die blutete aber nicht mehr. Mit Kopfschmerzen und leichtem Schwindel kletterte sie über die Steine zurück und klopfte sich den Dreck von der Kleidung. Das Pferd wurde ihr eben von ihrem Streifenpartner gebracht, der sie angrinste. "Inbal dos tlus deisenin**?" Sie schüttelte den Kopf. "Nau. L'zaphodiop sei'lor uns'aa harl p'luin folbol uriu velkyn ol. Usstan xuat zhaun vel'bol kyarrin...***" Sie hielt sich den Kopf und kletterte dann wieder auf das Pferd, dass sich inzwischen beruhigt hatte. "Lass uns die Runde zu ende bringen." "Sicher?" "Xas. Los... scheint aus der Ecke da gekommen zu sein - und ich bin nicht scharf drauf, da rein zu müssen." sie wies auf den Sumpf. Er nickte und gemeinsam setzten sie die Runde fort. Es bleib ruhig und der 'absetzer' war schnell aus dem Sinn... vorerst zumindest.
* Oh, warum muss das mir passieren? Au... meine hand, mein Kopf... ** Hast Du geträumt? *** Nein. Das Pferd setzte mich ab, nachdem es von irgendwas getroffen wurde. Ich weiß nicht, was passiert ist...