"Hmmm... ," machte Tha'Risha und holte eines von Ry'Kahs Kissen, legte es auf einen Stuhl. "Los, leg ma das Bein hoch. Und meinst du nicht, du solltest den Stiefel ausziehen?"
"Ich habe davon keine Ahnung. Aber ich würd die Stiefel ausziehen, wobei ich denke, dass wir den aufschneiden müssen, um ihn von deinem Fuß zu kriegen."
"Gut, ich hab keine Ahnung, aber ich schneid dir jetzt den Stiefel auf. Könnte weh tun." Gesagt, getan. Tha'Risha nahm ihren Dolch und gab ihr bestes. Es dauerte recht lange, doch dann hatte sie den Stiefel vom Fuß geschält. "Uh, alles weitere sollte ein Heiler machen, wenn du später noch laufen willst."
T'risslay hatte sich auf die Lippe gebissen, aus der ein bisschen Blut quoll, die Augen geschlossen und umklammerte das Bein mit beiden Händen. Schien wohl weh zu tun...
Etwas später kam Ry'Kah mit ein paar Bechern zurück, reichte Tha'Risha einen mit Kirschmet, einen anderen T'risslay, der aber eher nach Kräutern roch. "Trink. Es wird die Schmerzen lindern, bis der Launim da ist."
Etwas später kam Kar'Yann und wurde von Ry'Kah instruiert. Der Heiler hatte seine Tasche dabei - der Gardist hatte seine Aufgabe also bestens erfüllt. Kar'Yann nahm sich zunächst des Fußes von T'risslay an, dann jedoch bat er Tha'Risha um Hilfe, sie auf das Sofa zu legen, damit er ihren Kopf ansehen konnte.
Kar'yann erbat von Tha'Risha seine Tasche und ... ihre Hilfe.
Um T'risslay nicht den Kopf rasieren zu müssen, brauchte er zwei zusätzliche Hände, die die Haare aus dem Weg hielten. Er schabte nur einen schmalen Streifen der dichten weißen Haare über der narbe weg, dann bat er Tha'Risha: "Halt sie zur Seite. Qualla."
Die Halbdrow tat, was Kar'Yann wünschte und hielt die Haare zur Seite. Sie sah fasziniert hin - nicht, wegen dem heilerischen Aspekt, vielmehr interessierte sie der Warpstone.
Der Heiler legte ein kleines Mulltuch neben T'risslays Kopf. Die Sargtlin lag auf dem Bauch, einen Arm unter den Kopf gelegt, den anderen neben dem körper, damit beide genug Platz zum arbeiten hatten. Ry'Kah stand in einigen Schritt entfernung und sah von dort aus zu - wnadte sich aber schnell ab und ließ Szor rufen.
Kar'Yann betupfte die Nerbe mit einer scharf riechenden Flüssigkeit und nahm ein weiteres Mulltuch in die Hand. Als er mit einem geraden Schnitt die Narbe spaltete, knirschte es leicht, als die Klinge über den Stein fuhr. Er tupfte das Blut weg so gut es ging und strich erneut die Flüssigkeit in die Wunde, um dann tiefer zu schneiden. T'risslay lag ruhig - sie spürte keine Schmerzen. Drei Splitter förderte Kar'Yann ans Tageslicht. Zwei waren klein, fast nur Stecknadelkopfgroß. Kar'Yann hatte regelrecht Probleme, die Steinsplitter aus dem Gewebe herauszubekommen, so fest waren sie eingewachsen. Der Dritte aber war flach, scharf wie eine Messerklinge und abgeschilfert wie ein Stück Perlmutt. Alle Splitter waren von dunklem Grün und glänzten geheimnisvoll unter dem Blut, als sie auf dem weißen Tuch lagen. Kar'Yann vermutete noch mehr, konnteaber keine weiteren Steinchen lokalisieren und verschloss die Wunde mit einem Zauber. "Bleib noch ein paar Minuten liegen, bis sich die Haut beruhigt hat", wies er T'risslay an.