Auf der Anhöhe nach Gullminne hatten die Bewohner des Landes vor langer Zeit eine Statue errichten lassen. Sie zeigte eine Frau, Symbol der Stärke des Landes. Gewidmet wurde sie der damaligen Herrscherfamilie, derer vom Henauer Weg, deren letzte Erbin die alte Dame Katharina war.
Jhan'afay hatte nach den letzten Ereignissen um ein paar Tage zur freien Verfügung gebeten und sie auch erhalten. Sie war danach einige Zeit nicht wirklich auffindbar gewesen - naja, sie wollte es nicht. Es gab viel nachzudenken. Ihr alter Posten fehlte ihr, der Dienst direkt bei der Ilharess. Oh wie sehr sie es bedauerte und es würde noch jemand dafür büßen. Nun stand sie an der alten Statue und sah auf die Stadt hinab. Wieviele von denen wohl insgeheim die Herrlichkeit Lloth verachteten? Und ganz an der Spitze diese Chaostruppe. Ihr weißes Haar wehte im Wind und der Griff um die Zügel ihres schwarzen Hengstes wurde fester. Jhan'afay war so voller Wut und Hass, so wie es ihr Herr, der Vorreiter der Spinnenkönigin, Lloth erstem Krieger, vorgab. Selvetarm gab ihr Kraft und Selvetarm würde seine Anhängerin führen. Tod all jenen, die Lloth verachten. Tod allen Ketzern. Vernichtung den Ungläubigen. Das schwor sie damals. Und eines Tages würde sie im Namen Lloth und im Namen Selvetarms auf dem Schlachtfeld sterben, so will es ihr Gesetz und so wird es geschehen. Und bis dahin würde sie ihre Klinge im Blut der Abtrünnigen tränken und die Köpfe derer mit dem Streitkolben einschlagen, die unwürdig sind. Der Hass auf alles und jeden würde ihr die Kraft geben. Ganz nach dem Gesetz Selvetarms. Sie hatte sich verändert, feine weiße Linien zierten die bis dato glatte schwarze Haut ihres Gesichtes. Sie trug nun die Zeichen ihres Standes und ihrer Aufgaben im Gesicht. Für jeden sichtbar. Jhan'afay stand eine ganze Weile oben an der Statue und betrachtete das bunte Treiben. Die meisten wussten nicht, wer über sie wachte. "Jhan'afay Adinafae, Sargtlin del Quellar Arab'Ghym, Dalharil del Selvetarm...," sagte sie leise und es klang gut. Sie hatte sich auf ihre Wurzeln, ihre Erziehung besonnen. Sie war wieder da.
Sie stieg in den Sattel und lenkte ihren Hengst den schmalen Pfad nach Gullminne hinunter. Vieles ging ihr durch den Kopf, doch ein Gedanke war die gaze Zeit im Zentrum präsent. Sie wollte auf ihren alten Posten, und sie wollte ihre lange verdiente Beförderung. Sie würde bei der Ilharess vorsprechen... So erreichte Jhan'afay Gullminne.
Einige Zeit später fand sich dort jemand ganz anderes ein. An dem Punkt hatte er einen guten überbrlick über das Tal udn damit die Stadt. er ließ das Pferd grasen udn setzte sich auf einen Stein, die beine untergeschlagen betrachtete er das Geschehen da unten und hing seinen Gedanken nach.
Später. Ein Reiter, vor der Sonne verhüllt stand neben der Statue und überblickte das Land. Er dachte nach. Er hatte erreicht, was er erreichen wollte, nun suchte er nach einem neuen Ziel. Nach einiger Zeit wusste er es: Er würde dem Weg des Schwertes folgen. Die ersten Schritte dazu hatte er getan.