ARCHIV - In Time - Sel Tac'Zil » Das Portal - *25*25 # 25*25*

Das Portal war geöffnet worden und die Leere des Sternenhimmels breitete sich zwischen den Viertelbögen aus.
Langsam ging der junge Mann auf die Schwärze zu, schloß die Augen und trat hindurch.

Die letzten Male, die er für seine Herrin das Portal durchschritten hatte, waren zum Teil sehr schmerzhaft gewesen. Er zögerte aber nicht, denn er wusste, dass sie seine Hilfe brauchte. Außerdem war sie gut zu ihm - fast eine Freundin. Sie schützte ihn und vertraute ihm vollkommen. Immer wenn er an sie dachte, wurde ihm warm ums Herz - sie war so weit ertfernt für ihn, unerrreichbar... aber er durfte in ihrer Nähe sein, durfte auch auf das wundervolle Kind achten, wenn es gerade passte und Iliah nicht bei der sonderbaren alten Frau war. Jetzt musste er sich wieder konzentrieren...

Vor dem jungen Mann tat sich die völlige Schwärze einer ungebrochenen Nacht auf. So tief und schwarz, dass er wusste, es befand sich in einem geschlossenen Raum und nicht an der Oberfläche.

Es roch staubig, moderig zum Teil... aber dieser zweite Geruch kam nicht aus diesem Raum. Er war stehen geblieben und gab seinen Augen Zeit, um sich umzustellen.
Das war noch etwas, das Ry'Kah schätzte. Sie war die Einzige, die wusste, dass das Blut in seinen Adern nicht rein menschlich war. In weiter Vergangenheit musste es Kontakt zum dunklen Volk gegeben haben, denn er hatte die Fähigkeit, im Dunklen sehen zu können. Nicht so gut und vollkommen, wie die Ilithirien es beherrschten, doch er konnte die schwachen Wärmeabbilder von Gegenständen erkennen - gut genug, um sich nicht zu verletzen, wenn er sich langsam bewegte.

Nach einiger Zeit konnte er sich in dem Raum umsehen. Außer sich selbst konnte er keine Quelle von Leben wahrnehmen - aber eine vielzahl von Gängen, die von diesem Hauptraum abzweigten. Er begann, sich auf die Suche zu machen.
Nach zwei Fehlschlägen fand er in einem dritten Gang einen Raum, der so etwas wie ein Studierzimmer gewesen sein mochte - voller Pergamente und Bücher, Truhen und einiger Pulte.
Alles war von einer dicken Staubschicht bedeckt - und doch schien es hier viele Informationen zu geben, die die Herrin sicher interessiern würden. Er betrachtete eine der Schriften, konnte sie jedoch nicht lesen.
Gut - das würde vorerst genügen.
Er verließ den Raum und ging dem feuchten Geruch nach - bis er in einem anderen Gang den Grund dafür fand. Ein Teil der Decke war eingebrochen und gab den Blick auf eine darüberliegende Höhle frei. Pflanzen von gelblicher Färbung wuchsen hier, Moose und Flechten, die wenig Licht brauchten.
Er machte sich auf den Rückweg.