Als der Morgen dämmerte, was das Kind geboren und der schwarze Engel in erst einmal gebannt. Ob er wiederkommen würde, war fraglich. Ein weißer Engel hatte dem Clan der McGarrys den Frieden gebracht und das leid von ihnen genommen. Ob es eine Neue Prophezeihung gab, hatte Lukarde in dem Trubel der abreisenden Wesen nicht mitbekommen. Kaya hatte sich am Morgen sehr deutlich geäußert, was ihre Weiterreise betraf, und in der Aufregung der letzten Tage mißverstanden, das Lukarde ihr nicht böse war, wenn sie in diesem Bärenland verweilen wollte. "Ich habe meine Reise allein begonnen und werde sie auch so fortsetzen", waren Lukas leise Worte gewesen, als sie sich dann abwandte. Nafân war im Gespräch mit dem Drow Rais, und so verabschiedete sie sich nur herzlich von KaeL, dem sie einen Brief mitgab, der an Aly'Triss adressiert war.
Als die Übelkeit nach dem Durchschreiten des Sprungtores abklang, sank Lukarde zunächst am Stamm eines Baumes zu Boden und blieb dort eine Weile sitzen. Der nur verbundene Arm schmerzte und der Schlag des Hammers, der zum Teil von der magischen Rüstung abgefangen worden war, machte ihr etwas Probleme beim Atmen. Außerdem konnte sie dadurch die linke Schulter nicht frei bewegen. Die Ordensschwester trug wieder Reisekleidung, schwarze Hose und Wappenrock unter ihrem Mantel, auch wenn der Wappenrock inzwischen mehrfach genäht war und einige unschöne Flecke aufwies. Das Blut auszuwaschen war nicht ganz einfach gewesen. Zumindest hatte Luka jetzt wieder eine heile Hose an - sie hatte das geschenkte Silber aufgewendet und eine neue gekauft, nachdem ihr die alte in der Schlacht komplett aufgerissen war. Luka war hundemüde. Erst nach mehreren Minuten konnte sie sich aufraffen, umweiterzugehen.
"Hmm," lächelte sie leis. "Meine Handschuhe müssten getragen werden, am besten auf dem Rücken meines Pferdes. Der Lohn wäre ein weiches Bett und ein gutes Essen im nächsten Gasthaus. Nimmst du die Arbeit an, Luka?"
"Wenn ich dir sage, du setzte sich auf das Pferd, weil du verletzt bist, dann setzt du dich. Himmel, es geht nicht um Selbstkasteiung oder Leid. Nein, du sollst nur lernen und Taten vollbringen, die deinem Weg entsprechen. Jetzt rauf da, bevor ich wirklich böse werde."
Wortlos und eigentlich sehr dankbar kletterte Lukarde auf das Pferd und ließ sich von Katharina wegbringen. Mit der Zeit nickte sie auf dem langsam daherschreitenden Tier ein.
Luka zuckte zusammen und rutschte promt ein Stück zur Seite. Sie fing sich ab und stöhnte leise - durch die Ruhe taten ihr alle Knochen weh. Dummerweise hatte sie mit der linken hand zugefasst und der Arm schmerzte. Ihr Kopf war warm - kurzum, es ging ihr nicht sehr gut.