Es war am 21.Tag des 10. Monats 9-2 im Jahr der herrschaft des Schwarzen, als Sirgal einen Brief an ihre Schwester Legendenweberin Cuirina verfasste. Ein paar wenige Zeilen nur, aber Inhaltsschwer und nachdenklich:
Liebe Schwester.
In den letzten Tagen und Wochen musste ich immer wieder an die längst vergangenen Zeiten denken und habe lange über jene Tage des Krieges nachgedacht, die uns im Zeitalter des Zorns beschert waren. Damals hast Du uns an Deine Seite gerufen, und wir haben gemeinsam gegen den Grünen gekämpft... die Zauber, die wir woben, waren gesungenes Wort. Erinnerst Du Dich daran, was wir damals für Zauber verwendeten und an die Lieder, die Du uns für den Kampf gabst?
Der Brief erreichte Sirgal gut 3 Wochen nach dem Vorfällen in Weltenstadt
Liebe Sirgal
Jetzt wo ich dir diese Zeilen schreibe befinde ich mich in Renascân. Besser gesagt im Haus von Meisterbardin Bellaria. Viel ist in den letzen Tagen passiert und erst jetzt finde ich langsam die Ruhe drüber nach zu denken udn mich bei dir zu melden. Meine Ahnung, dass ich nicht zurückkehren würde hat sich erfüllt. Aber anders wie es zuerst schien. Verzeih wenn manches verworren für dich klingen mag, für mich ist es das nicht weniger. Weisst du noch wie du mir rietest auf meineSeele acht zu geben? Großmeister Tolean hielt auf der Akademie einen Vortrag über schwarze Bardenkunst der mich sehr verstört- undes immer noch tut, wenn ich ehrlich bin.
Eigentlich dachte ich, mich könnte nichts mehr wirklich erschrecken. Aber die Erkenntnis- wie nahe ich dem Abgrund bin. Wie leicht es wäre genau das zu werden was mich ängstigt..... die Dunkelheit ist ein Teil von mir- aber ich ziehe es vor sie zu kontrollieren- nicht das sie den Kurs bestimmt. Ich holte mir Rat- bat um einen Weg- einen Ort um zu lernen. Nunja die Akademie versagte mir die Gunst, verübeln kann ich es ihnen nicht. Wie Meister Bati so leicht zynisch sagte- wenn du Bardin sein willst- dann geh und SING.
Ach Sirgal- haette ich dieses in jener Nacht getan- gäbe es mich wohl nicht mehr... entweder weil ich mich selber darin verzehrt haette- der Wut und Zorn Klang zu geben- oder weil Tolean mich getötete hätte. Noch lebe ich- aber er weiss nun was ich bin und was ich sein kann- seine Meinung nach hart aber ehrlich, ist er sich nicht sicher ob ich noch retten bin. Andererseits- er glaubt auch dass Feenwesen nicht wissen was Freundschaft ist. Darüber kann ich nur lächeln- denn DAS weiss ich besser.
Meine Freunde stehen zu mir- das tut gut zu wissen- und solange ich noch etwas für sie fühlen kann- solange mir das eigene Leben nicht wertvoller ist als das ihre... solange werde ich nicht fallen. Mag ich Bannsängerin werden- dann für den richtigen Grund.
Der erste Schritt dafür ist getan... der Wildling wird lerrnen seine Fähigkeiten zu meistern. Meisterin Bellaria hat mich als Schülerin angenommen und zum ersten mal wird mein Wissen und meine Fähigkeiten von wissendem Auge und Ohr beurteilt werden. und ich bin sicher dass ich viel bei ihr lernen werde. Meine Sorge gilt eher der feeischen seite in mir. Ich habe meine Verbindung zu Mac verloren- Sonea ist nicht mehr greifbar- seit sie in der Vergangenheit folgte. Nunja ich werde auf dem Fest der Drachen raus finden welche Optionen mir noch bleiben.
Bis dahin werde ich fleissig lernen Freue mich auf ein Wiedersehen
Ich habe Deinen Brief erhalten und war recht erschrocken über das, was Du mir schriebst.
Schwarze Bardenkunst - sind das jene verbotenen Wege, die viele so ängstigen, weil sie sie nicht verstehen können? Ähnlich dem, was so oft als 'schwarze Magie' bezeichnet wird? Sollte dem so sein, habe ich eine ganz eigene Meinung davon.
Ich habe inzwischen übrigens etwas angeschafft, was Dich wohl zum Lachen bringen wird - ich besitze eine Flöte. Mit ihr fällt es mir leichter, Dinge nachzuempfinden... auch wenn ich nach wie vor kaum eine Note lesen kann - geschweige denn, die Flöte wirklich spielen!
Ich habe von Mae geträumt, bin ihr auf der Grauen Ebene begegnet. Es macht mich unendlich traurig, denn ich bin mir sicher, sie verloren zu haben. Aber es hat mich in etwas anderem bestärkt... Du erinnerst Dich, dass ich Dir von dem Bann erzählte, den ich selbst schrieb? Ich werde ihn zu einer Geschichte machen.
Hier in Gullminne ist es grade sehr ruhig. Drückende Hitze zwingt die Stadt in die Knie und auch ich bin kaum zu etwas zu gebrauchen. In meiner zweiten heimat wäre es sicher luftiger, doch noch binden mich viele Dinge hier in Gullminne an.
Bitte bewahre Deine Seele und bedenke stets:
Wenn sanft der Wind durch das Bambuslaub streicht Und leises Rauschen Dein Ohr berührt Wenn Deine Seele weint Um die Erinnerung die Du nicht fassen kannst Wenn die Einsamkeit Dich wie ein Mantel umhüllt
Dann mache Dich frei
Wenn die Last des Alltags Dich zu erdrücken scheint Und Gedanken nicht mehr fließen Wenn die Stimme der Natur Dich nicht mehr erreicht Und Dein Kopf umnachtet ist Wenn Dein Körper nach Erlösung schreit
Dann mache Dich frei
Werde Eins mit der Natur Schwinge Dich hinauf und treibe mit dem Wind Steige hinab und erspüre Deine Wurzeln in Mutter Erde Wende Dich um und fließe mit dem Fluß der sein einziges Ziel kennt Spüre die Flamme des Göttlichen Lichtes in Dir