Valerian träumte einen schönen Traum... Von rauschenden Festen voll Musik und Tanz, von glücklichen Menschen und Drow... Die Iharess und Gefolge,Herrin Yaru, Meister Khalek und sein Vater gratulierten ihm voller Freude... -es war eine Hochzeit... "seine" Hochzeit... Seine Braut wartete bereits auf ihn am Altar, von schneeweißem Tüll verhüllt... Sie wendete sich um und hob ihren perlweißen Schleier...
In diesen Nächten lag Valerian immer häufiger wach oder erwachte mitten in der Nacht getrieben von einer inneren Unruhe. Schemen und Traumfetzen blitzten stetig in seinen Augenwinkeln auf. Wie ein Gespenst huschte er bei Mondschein durch sein Zimmer und durch die nächtlichen Hallen von Khaleks Haus. Oft verschlug es ihn in die Bibliothe und zurück, um sich das eine oder andere Buch anzusehen, doch letztendlich beendete er kaum eines von ihnen- zu groß war der Drang nach... eigentlich wusste er das gar nicht- irgendetwas schien ihm entweder zuviel oder zuwenig zu sein- doch was...? Diese vielen Nächte ohne durchgehende Ruhe hinterließen Spuren. Ungesunde Schatten legten sich um seine Augenlieder, seine Hände zitterten leicht und doch wollte sein Geist einfach nicht müde werden...
Wieder einmal konnte Valerian des Abends nicht einschlafen und wanderte bei Kerzenschein unruhig durch sein Zimmer. Er brütete seit einigen Nächten über etwas... zwischendurch ging er immer wieder zum Tisch und schrieb ein paar Zeilen. Heute schien er seine Arbeit zu beenden... zufrieden blickte er auf einige Pergemante.
Es war bereits dunkel, doch die Nacht war noch sehr jung. Er zog sich ein, für seine Verhältnisse, elegantes Gewand über, steckte die Pergamente ein und schlich sich heimlich aus seinem Zimmer, über die Flure von Khaleks Haus und hinaus auf die Straßen...