Einer der am meisten bereisten Wege nach Sel Tac'Zil ist die Grenze in der Nähe der Goldenen Stadt. Die Stadt an sich hat eigene Stadtrechte und gehört nicht in den Herrschaftsbereich Sel Tac'Zils. Erst dort, wo das Land ansteigt, und sich die Höhen zu dem Hochplateau Sel Tac'Zils erheben, ist die Landesgrenze.
Von der Goldenen Stadt aus ist es ein Zwei-Tagesritt bis nach Gullminne, in die Hauptstadt des Landes. Auf dem Weg dorthin liegt das Gasthaus "Hildegardsheim", wo Pferde zum Wechseln oder Kutschen zur Mitreise bereitstehen, Handelswaren umgeschlagen werden oder Quartier bezogen werden kann. (Hierfür gibt es einen eigenen Thread > Das weite Land >> Gasthaus Hildegardsheim)
An der Grenze befindet sich eine Wachstation, die immer von mindestens einer Patrouille, zwei stationierten Soldaten und einem schnellen Boten besetzt ist. Jeder Reisende aus der Goldenen Stadt nach Sel Tac'Zil muss hier vorbei...
Eine verhüllte vom Regen durchnässte Gestalt nähert sich den Grenzen des Landes und bleibt in einiger Entfernung stehen um den Blick zu heben. Regen tropft von der Kapuze die sie sich tief ins Gesicht gezogen hat. Ihre Augen versuchen die Grenzen zu erfassen, was ihr allerdings nicht gelingt. Auf ihren Stab gestützt der so groß ist wie sie, läuft sie weiter und nähert sich langsam des fremden Landes an...
Ein Berittener auf einem schwarzen Pferd lenkte das Tier langsam unter einigen Bäumen heraus und auf die tropfnasse Gestalt zu. "Velbol zhah, Rivvil? Wohin willst Du, und was ist Dein Begehr in Sel Tac'Zil?" Die tief ins Gesicht gezogene Kapuze enthielt nur Schwärze. Eine weiße Haarsträhne hatte sich jedoch über die Schulter des Schwertmeisters gemogelt und verriet, welcher Rasse er angehörte. Rel'Nag tat seinen Dienst wie jeder noch so geringe Soldat des Reiches. Ruhig wartete er ab, was die Fremde zu sagen hatte.
Die Gestalt schob die Kapuze aus dem Gesicht und lies den nassen schwarzen Lumpen auf die Schultern fallen. Ein blässliches Gesicht sah zu ihm kurz herauf und nickte ihm zu. Die Augen waren in einem lilaton betont und überall schien das Gesicht keine lilane Steine aufzuweisen. "Ich grüsse euch, ich komme in Frieden und suche nur eine Bleibe. Unterschlupf, Zeit um wieder zu trocknen und ein Mahl. Mich friert sehr und das Wetter scheint nicht so schnell aufzuklaren wie es sich für diesen Monat gehört. Deshalb suche ich diese Stadt auf." Fragend sah sie nur kurz auf und strich sich die roten offenen Haare aus dem Gesicht. Die Hände steckten in schwarzen Handschuhen die aber schon lang keinen Schutz mehr boten, weder vor Kälte noch vor Nässe. "Mein Name ist Myriel" fügte sie etwas leiser hinzu.
"Nun, sil'iluuth myriel l' loniar uss*, Die nächste Stadt ist die Stadt der hohen Kreuze. Sie liegt gut eine Tagesreise in dieser Richtung." Er wies nach Südwesten hinaus in den Regen. Ein schwarzer Lederhandschuh wurde sichtbar, von dessen gut gefetteter Oberfläche das Wasser abperlte. * "Lila Myriel, die Nasse"
Sie schluckte "Ach herje da hab ich dann ja doch noch ein gutes Wegstück vor mir und ich dachte ich könnte nun nach dem langen Marsch endlich mal mich ausruhen, nun zu früh gefreut. Habt Dank für die freundliche Auskunft, mein Herr" Myriel zog sich die Kapuze wieder über den Kopf und drehte sich in die angezeigte Richtung um ihren Weg wieder aufzunehmen. Die folgenden Schritte matschten recht ordentlich. Weit schaffte sie es nicht, als ihr schwarz vor Augen wurde und sie sich hüstelnd an die Brust fasste begann sie zu schwanken. Um Haltung bewart drückte sie die Knie durch und streckte den Rücken durch, doch ihr Stab fiel zu Boden und blieb im Dreck liegen. Auch die Tasche fand den Weg auf den sumpfigen Boden. Keuchend und um Atem ringend stützte sie die Arme auf die Knie.
Rel'Nag besah das Schaupiel eine Weile und ließ das Pferd langsam näher gehen...
Ihre zitternde Hand griff nach ihrem Stab als sie bemerkte das sich der Mann mit dem Pferd ihr näherte. Bekam ihn zu fassen und wollte sich daran hochziehen. Aufhalbem Wege hielt sie inne und wartete ab, sie brauchte eine Pause, ihr fiel es schwer zu atmen und es wirkte als säße jemand mit großem Gewicht auf ihrer Brust. Auch die nassen Kleidung hängen an ihr und zogen sie noch weiter nach unten. Wenn sie gekonnt hätte, wäre sie nun vor Scham im Boden versunken, so unangenehm war ihr dieses "Schauspiel".
Der Schwertmeister auf dem Pferd war ein großer, kräftiger, älterer Drow. Mit scheinbar ungerührtem Gesichtsausdruck hielt er das Pferd an und wartete. Warum sollte er sich um eine Rivvil kümmern?
Sie sackte zusammen und blieb bewusstlos am Boden liegen. Das Gewand rutschte etwas, so konnte man die Linienzeichnung auf ihren Unterarmen erkennen. Auch wurde eine schwarzes etwas handteller großes Kreuz sichtbat das mit Steinen besetzt war und sie an einem dünnen Bändchen um den Hals trug erkennbar. Immer noch umklammerte sie den Griff des Stabes.
Das ging dem Schwertmeister dann doch zu weit. Langsam, Schritt um Schritt ließ er das Pferd näher treten und saß schließlich neben der Fremden ab. Er drehte sie an der Schulter etwas zur Seite... "Korishi doeb. Ultrine Orbb - ele uns'aa?" grummelte er leise vor sich hin - hob die Frau dann auf und warf sie quer über den Sattel. Den Stab gab er an den anderen Sargtlin weiter, der inzwischen zu ihm gekommen war. "Die Ablösung ist da, jabbuk d'lil killianen. Wollt ihr sie wirklich mitnehmen?" "Ich werde sie kaum in die Goldene Stadt bringen, oder hier liegenlassen. Und nach einen Umweg von einem Tag steht mir nicht der Sinn. Lass uns reiten."
Ein uff war zu vernehmen als der Körper das Leder des Sattels hart berührte. Die Frau nahm nur noch schehmenhaft ihre Umwelt war und hoffte das sie nun bald etwas Wärme und Trockenheit abbekam...
Rel'Nag saß hinter der Fremden auf und lenkte das Pferd mit seiner Last auf den schlammigen Weg. Sein langer Mantel, der ihm bis fast bis an die Füße reichte, war wie der seiner Frau mit einem kurzen, sehr warmen Fell gefüttert. Das fettige Loden hielt das Wasser gut ab, und dort, wo der Mantel die Frau bedeckte, breitete sich schnell Wärme aus, auch von der Körperwärme des Schwertmeisters. Nach einem langen, anstrengenden Ritt, der fast den ganzen tag dauerte erreichten sie das Gasthaus "Hildegardsheim".
Es ist Abend, als sich zehn Reiter der Wachstation nähern....alle zehn Reiten auf schwarzen Pferden. Neun von den Reiter tragen eine Schwarz Rote Plattenrüstung...sie tragen ein Schild ( Rote falmme auf schwarzen grund ) und ein Schwert. Der zehnte Reiter trägt eine feine schwarz-rote samt Robe...sie alle tragen das Bann von Tay......etwa 2meter von der station bleiben sie stehn.
Die Wachmannschaft, unter dem Kommando einer weiblichen Drow-Sargtlin, nahm ihre Waffen auf - Standardprozedur - und warteten, was da wohl kommen würde. Sie kannten sehrwohl das Banner, doch hielt es die Sargtlin für angebracht, dass die, die "anklopften" auch sagten, was sie wollten.
Der Reiter in der Robe rit ein stück vorwärts und sprach: " Mein Name Rel`sul und ich bin ein Magier aus Tay, ich wünsche zum werten Magier Tristan Blutschwinge gebracht zu werden."
Die Sargtlin trat einen Schritt vor. "Ich bin Jhan'afay und derzeit Wachhabende. Was genau wollt ihr von ihm?" Jhan'afay nahm es oft zu genau, doch das schätzte man in Sel Tac'Zil zuweilen...
Ordensangelegenheiten.... Jhan'afay nickte. "Gut, Ihr und zwei Eurer Begleiter dürfen passieren. Der Rest kann außerhalb ein Lager errichten. Ihr versteht sicher... Wachangelegenheiten!" Der bissige Unterton war mehr als nur latent vorhanden.
"Aber gerne doch," sagte Jhan'afay. Die Besucher konnten sich nun lebhaft vorstellen, warum diese Drow so weit von der Hauptstadt stationiert wurde. Sie war einfach "liebreizend". Jhan'afay gab einigen Soldaten Anweisungen und einer schwang sich sogleich in den Sattel und galoppierte davon. Die Drow selbst zog ihre Uniform zurecht und meinte :"Wollt Ihr gleich los, oder Euch noch etwas stärken?"
"An mir solls nicht liegen...", erwiderte die Drow. Es schien eine Ewigkeit zu vergehen. bis man ihr ihr Pferd brachte. Schließlich war sie abmarschbereit. "Wenn Ihr mir folgen wollt..." Dann ritt sie los.
Der Wagen des Bauern wurde von vier Reitern begleitet. Es schien als habe Nermon für die Reise ausserhalb der Grenzen Sel Tac'Zils Söldner angeworben. Die Männer trugen Rüstung und Waffen, aber keinerlei Wappen oder Landesfarben.
Dieser Troß kam auf die Gernzstation zu. Nermon auf der Bank vorne beim Bauern. Tirstan lag halbschlafend auf der Ladefläche.
Die Spuhren waren eigenartig. Schwer und tief drückten sich die Abdrücke dreier Tiere in den Boden. Wäre der Schrittabstand nicht so klein und die breite nicht so gering, könnte man sie... vieleicht.. aber nein. Da fehlte eine durchaus tüpische andere Spuhr. sie fehlte gänzlich....nein keine Drachen! Zu kurz der schritt und vorallem sie hoben niemals ab. also auch kein Griffin...nein seltsam. Ohne die Spuhren zu verwischen zogen sie weiter auf die Grenze zu, Goldene Stadt, aber sie mieden den Hauptweg und suchten sich Wege abseits der Handelsstraße. Das war das einzige verschleiernde. jedenfalls machten sie, egal wo sie halt machten, keinen Aufwand dahingehend ihre Spuhren zu verdecken. Vieleicht wollten sie einfach nicht auf den Hautwegen gesehen werden? Noch in der Nacht trafen sie, Einbruch der Dämmerung, am Grenzübergang ein. Drei Reiter, einer davon in ein schneeweißes Gewand gehüllt, mit einer großen Kaputze welche den Blick auf das Gesicht verwährte. Flankiert von zweien welche unter einem dunkelblauen Umhang verborgen waren. Die Scharfen konturen und das ab und an zu hörende metallische klirren verrieten das sie schwer gerüstet waren, ebenso das was sie ritten. DIe Rüstung ließ sie wie Drachenpferde aussehen, während die Kandare mit locker herabhängenden Zügeln seitlich vom Stirnschild hervorschaute. Sie blieben in einigen Metern entfernung auf der Straße Stehen, aufgehehit wie an einer Schnur betrachteten sie sich die dortigen Wachen, bevor sie gemächlich, ohne ein Wort oder einen Blick oder ein sonstiges Zeichen wie sie miteinander sprachen, lässig auf die Wachen zu bewegten. Erst als die Wache sich regte und ihnen bedeutete inne zu halten, blickte der links reitende die Wache an, zumindestens sah man wie sich sein kopf unter der Kaputze ihm zuwendete. Insignien waren keine zu sehen, wenn es welche gab, wurden sie von dem Radumhang sowie einer blauen Decke auf der Kruppe der Tiere verdeckt. Was nicht verdeckt war, waren die Beine der tiere, geformt wie der Lauf eines Pferdes, endeten sie jedoch in einer bewehrten Krallenhand, wovon eine sichelartige, wohl der "Daumen", nervös zuckte. Das Tier des Reiters schnellte mit dem kopf vor und schnappte nach vorne, kam jedoch nicht weit, da die Kandare es daran hinterte. ein kurzer Handgriff, straffte den Zügel und hielt den Kopf des Tieres im zaum. Der Stirnschild verlief somit nicht bis über das Maul, sondern verdeckte nur den Übergang von den Nüstern zu dem scharfen Schnabel! Sehr merkwürdige Tiere! so aus der nähe erkannte man auch markannte unterschiede unter ihnen. Das recht saußen war mehr rotbraun. der Links eher braunschwarz und das in der mitte silbrig grauweiß.
Auf dem Grenzturm wehte das Banner des Reiches Sel Tac'Zil. Ein Schwert gehalten von zwei Händen, am Knauf das Zeichen der großen Spinne, das alles in einem Wappenschild. Die Soldaten auf dem Turm, alles Menschen, hielten ihre Armbrüste schussbereit - hatten sie doch solche "Tiere" nie zuvor gesehen. Ken, der wachhabende Sargtlin trat aus der kleinen Behausung heraus und sprach in lautem Ton :"Halt, wer seid Ihr und was wünscht Ihr?" Er war ein junger aber stattlicher Drow, der noch am Beginn seiner Karriere stand. Andere Sargtline standen etwas abseits und eine Patroullie kam gerade zurück.
Der Linke Reiter regte sich abermals. Aalle drei saßen locker und unbekümmert auf ihren Tieren, abgesehen davon das der Linke die Zügel mit der linken Hand straff hielt. Er war es auch der nun sprach. Mit wettergegerbter Stimme verküntete er: "zur Hauptstadt Gullminne." während nun auch das Tier in der Mitte rythmisch mit einer Kralle auf dem Untergrund kratzte. Die Stimme war mänlichen Uhrsprungs und war etwas gedämpfter, offenbar durch das geschlossene Visier eines Helmes. Bevor eine Frage nachgesetzt wurde ergänzte er die Aussage: "Privat!" Wie ein Schatten beobachteten ihn auch zwei andere Augen. Wer auch immer sich unter dem Hellweißen Gewand verbarg er oder sie beobachtete jede der Bewegungen des jungen Drow, seit dem er hervorgekommen war.