Es waren die letzten noch einigermaßen warmen Nächte, bevor die Kälte der letzten Monate des Jahres heranbrachen. Vollmond. Eine sternenklare Nacht. Stille. Gullminne schlief. Nur die Geräusche der Wachen waren zu hören, ansonten war alles einfach nur friedlich und ruhig. Die hohen Damen und Herren konnten sicher sein, denn man wachte gut über sie, sichtbar und unsichtbar, zu jeder Stunde. Es war Zeit für Träume, Zeit für Reisen des Geistes... Jene, die empfänglich waren für solche Dinge, für Visionen und Träumen sollten in dieser Nacht besonders auf der Hut sein. Manchmal schlichen sie sich in die Köpfe der Schlafenden, machten sie unruhig...
Ril'afay lag neben ihrem Dur'yl,dicht an ihn gekuschelt und schlief Felsenfest. Inindira ruhte im Nebenraum in ihrer Wiege, aus der sie bald herauswachsen würde.
Eine sanfte mentale Berührung, ein Streicheln einer warmen Hand. "KOmm mit..." Die Tür ging auf,ob real oder nur im Traum, wer weiß das schon. "Komm!" Jemand führte sie an der Hand hinaus.
Die Stimme war weiblich,sanft und gütig. Ril'afay kannte sie sicher - lange war es her. Sehr lange. Vor der Zeit in Sel Tac'Zil. "Komm, meine Tochter. Komm mit mir..."
"Wohin du willst, Ril'afay..." Sie führte die Novizin durch die Straßen. Alles war so real, selbst die kleinen Steinchen unter den Füßen. Die Luft war ein wenig kühl, aber noch war es angenehm. Das Tor wurde geöffnet und sie traten hinaus. "Erzähl mir, wie ist es dir ergangen, mein Kind? Wie geht es dir?"
'vieles will ich mich garnicht mehr erinnern.. es ist .. eine schmach die ich nicht länger in meinen gedanken haben will. Viel wichtiger ist das was jetzt hier ist.. hier wo ich Ihr endlich volgen darf!' schwärmte sie die letzten Worte.
'hier geht es mir sehr gut! ich.. habe einen Patron an meiner seite welhcer mir jeden wunsch von den AUgen abließt.. ich habe eine gesunde starke und willenskräftige Tochter an meiner Seite.. eine Ilharess der ich gerne volge und Treu ergeben bin und darüber die wohltuhende nähe zu großen Mutter!'
Sie standen auf dem Feld, auf dem die Schlacht tobte, zu dem Zeitpunkt, als Ril'afay Gullminne erreichte. Schemenhaft sah sie die einzelnen Soldaten, die Feinde. Kämpfe... Ein großer starker Drow, der die Truppen anführte - nicht weit entfernt. "Ich bin so stolz auf dich, Ril'afay."
'dort ist Kyhl'lian.' sagte sie und die Trauer war nicht zu überhören. 'er war der Schattenmeißter und.. eigentlich mein zweiter Patron... ' sie seufzte. 'ich muss ihn gehen lassen. Er ist ein großer Verlust für das Haus udn ich hoffe es findet sich jemand welcher diese Lücke schließen kann die er hinterlässt.'
Es war der Zeitpunkt, an dem noch so einiges anders war in Sel Tac'Zil. Das hier war alles schon geschehen. Nur irgendwas war anders. Es waren nur Soldaten des Hauses da. Keine Chaosviecher. Keine Yaru. "Er ist sehr attraktiv. Die Göttin verlangte ihn als Opfer? Warum?"