Dieser Raum war eine der Perlen des Badegewölbes. Er lag versteckt am Ende eines längeren Ganges, der in den Stein des Felsens geschlagen worden war. Dieser Tunnel war mit weichen, dicken Matten ausgelegt, die sich wie Moos unter den Füßen anfühlten. In den Raum führte eine schwere Eichentür, die sich aber geräuschlos in den Angeln bewegte. Der Steinboden hier war warm. Man betrat den Raum des Fallenden Wassers durch eine Schleuse, in der man die Kleidung ablegte. Dann ging es durch zwei weitere Türen, bis man die eigentliche Höhle betrat. An unzählichen Stellen kam warmes oder heißes Wasser aus den Wänden. Mal als Schwall, mal als feiner Regen, als Wasserplatte aus großer Höhe und auch als Rinnsal... Die Höhle war angefüllt von Wasserdampf. Pflanzen wuchsen an den Wänden, Moose und Flechten, die vom Wasser lebten. Sogar einige Blumen, die ihre blassen Blüten in den Raum reckten. In der Decke des Raumes war ein riesiger Kristall, der hellblau schimmerte und gebrochenes Licht einließ...
Faris kam gerne hier her. Sie hatte diesen Raum schon des öfteren aufgesucht. Im Augenblick interessierte sie aber weniger die geheimnisvolle Stimmung, sondern vielmehr der harte Strahl des Wassers, der ihre marode Schulter lockern würde. Man hatte ihr die Verbände abgenommen und die Wunde am Leib mit einem Harz verschlossen, so dass das Wasser keinen Schaden anrichten konnte, und ein Bluten verhindert wurde. Sie nahm nicht gern die Dienste hier in Anspruch - sie konnte es sich einfach nicht leisten. Sie wähnte sich allein und trat langsam unter den harten Strahl einer herabstürzenden Wasserplatte. Die Arme an der Wand abgestützt, legte sie die Stirn gegen die Unterarme und schloss die Augen.
Faris wurde in den Raum des Fallenden Wassers gebracht. Durch die Schläusen betrat sie das Steingewölbe. Der feine Wassernebel verhinderte eine weite sicht nach hinten. Als sie sich so das erste mal umsah, hatte sie den Anschein alleine zu sein. Etwas weiter hinten war jedoch Bewegung. Er hatte sie herrein kommen sehen, sich aber nicht gezeigt. Er beobachtete Faris udn hatte sich an die Wand gelehnt, die Arme vor der Brust gekäuzt udn einen Fuß gegen die Wand gestemmt. Eigentlich wollte er nur sauber werden. Er schüttelte leicht den Kopf und ging dann schließlich durch den Nebel zu ihr herrüber. Leise waren seine Schritte, und so hörte sie ihn schon wegen des Plätscherden Wassers nicht. Er beobachtete ihre Bewegung und die Haltung bezüglich ihrer Schulter, das sie da so verkrampft stand war unübersehbar. Er kannte dieses Gefühl.
Faris griff von hinten zwei Hände an der Schulter udn fuhren Prüfend die Muskulatur ab. um sie nicht zu stark zu erschrecken, sprach er sie zeitgleich an. "Locker lassen Faris." sie kannte diese Stimme.
Faris zuckte zusammen und zog im Reflex die Arme an den Körper. Er hatte sie völlig kalt erwischt. Unvorbereitet und schutzlos stand sie da - Die Arme jetzt an den Leib gezogen. Niemals hätte er sie so sehen sollen. Sie wagte nicht, den Blick zu heben und die Muskulatur unter seinen Händen wurde hart wie stahl. Es war ihr so unangenehm... Wenn es jemanden gab, dem sie sich nie gezeigt hätte, dann genau diesem Mann. Faris war eine relativ große aber kräftige Frau mit starken Beinen, die davon zeugten, dass sie oft und sehr lange Zeit zu Pferd verbrachte. Der kräftigere rechte Schwertarm verbarg im Augenblick zwei alte, kleine, genähte Wunden in der rechten Flanke, die von zwei Bolzen stammten. In ihrem Nacken, im Übergang zur linken Schulter war ein kleinerer Einstich, den man ebenfalls genäht hatte - hier hatte eine "Nadel", ein schlanker Dolch seine Spur hinterlassen. Die Verbrennungen, die der Feuerball Ry'Kahs im Tempel auf ihrer Haut hinterlassen hatte, konnte er im Moment nicht sehen - sie reichte den Oberkörper hinunter fast bis zur Taille und zog sich derb über die linke Brust den Hals hinauf bis zu ihrer Wange. Die Schramme, die der Pfeil dort vor kurzem am Pützbacher Kopp hinterlassen hatte, war noch frisch aber verheilt. Die Wunde am linken Beckenkamm wurde von dem Wachs verdeckt. Faris zitterte unter seinen Händen.
"hmmm..." brummte er. "wenn du dich so verkrampfst wird das nichts." brummte er ruhig und freundlich. "Lockerlassen Faris. ich fress dich nicht auf." lachte er kurz. Es amüsierte ihn das sie sich derartig verklemmt gab. "Du bist doch sonst nicht so hinterm Berg hm?"
Er ließ eine Hand den Arm hinab gleiten und führte ihn mit sanftem vorsichtigem druck Druck runter und angewinkelt nach hinten auf ihren Rücken.Ihr Schulterblatt schob sich so nach oben vorne und er kam an die unten verborgenen Stränge heran. Er seufzte. "Na das wird eine Weile dauern bis das wieder ganz in Ordnung ist." registrierte er und ließ das Abtasten möglichst sanft sein. Er führte den Arm zurü, streckte ihn auf und drehte die Handflähe nach oben, bevor er auch das wieder sanft zurück führte und schließlich einen schritt dichter kam um die Hand zur gegenüberliegenden Schulter zu führen. Er übernahm sie dort mit seiner anderen hand, das er sich nicht zu dicht an sie herandrücken musste, so konnte er noch eine gewisse distance waren. in der Position kam er auch an die Letzten partiehen heran udn konnte sich diese abtastend anschauen. "hmm... Geh erst mal ndter sanfteres Warmes Wasser udn wärme die Schulter mehr auf... so wird das nichts." sagte er sanft. ließ sie los und schiekt e sie mit einer Handbewegung vor sich zu einem Wasserstrahl der diese Anforderungen erfüllte.
Es kam nur ein sehr leises "Xas, Jabbuk", dann wandte sie sich ab, immer darauf bedacht, ihm den Rücken zugedreht zu lassen. Sie ließ den Kopf hängen und kämpfte mit sich. Allein die Bewegungen, die er passiv mit ihrer Schulter gemacht hatte, hatten die Hitze und den Schmerz zurückgeholt. Sie war furchtbar steif und das lange auf dem Rücken liegen hatte es nicht besser gemacht. Die Wunde am Leib verschaffte ihr zudem noch eine gebeugte Haltung, die nur davon kam, dass es ein reißendes Spannungsgefühl gab, wenn sie sich grademachte. Langsam trottete sie zu dem bezeichneten Wasserstrahl hinüber - mit hochrotem Kopf. Sie kam sich absonderlich blass vor, gegenüber seiner dunklen Haut.
Sie war blass im vergleich zu ihm. "So und nun lass mal das Jabbuck hier weg und hör auf dich zu verkrampfen... so wird das nichts." er strich wieder an ihrem Arm entlang nach unten und hob ihre Hand auf. Barg sie in seinen und fing an die Meridiallinien der Handfläche abzustreichen, deren Sehnen und Bänder bis hoch in die Schulter reichten. Er bearbeitette die Hand so und beobachtete sie im Augenwinkel. Erst nach einer Zeit brach er das schweigen. "nun erklär mir mal, was da draußen gestern mit dir los war?" schnitt er das Thema an.
Ein etwas tieferes Ausatmen war ihre erste Reaktion - er hatte die Klinge in der Wunde gedreht. Auch sie hatte ihm einen verstohlenen Blick zugeworfen. Da stand ein schlanker, großen, sehniger, splitterfasernackter Drow-Krieger neben ihr... Sie schluckte. Suchte nach passenden Worten - und konnte den dienstlichen Tonfall einfach nicht weglassen. "Ihr habt ... befohlen", sie zuckte bei einem Punkt am Daumenballen heftig zusammen. "... dass wir zusammenbleiben mussten. Habt... mir... die Führung in Hände gelegt. Und ich hatte nichts besseres zu tun, als den Trupp allein zu lassen."
Er lächelte sanft. "und damit vollkommen richtig gehandelt. Yaru wäre Tot ohne dich... aber.." er schüttelte sanft den Kopf. "Das meinte ich nicht!" sagte er leise und sanft, wanderrte langsam weiter den Merediallinien folgend den Arm nach oben, bis zu ihrem Ellbogen. "ich meinte deine Reaktion auf das andere um das ich dich gebeten hatte. Speziel ein bestimmtes Wort das dich zornig werden ließ."
Diesmal warf sie ihm einen schnellen Blick zu und kaum merklich zogen sich ihre Augenbrauen zusammen. Dann wandte sie wieder den Blick ab und schwieg. An einer Stelle am Ellenbogen knickte sie vor Schmerz seitlich ein.
Er reagierte schnell und gab ihr Halt. "hoo..langsam." dann seufzte er. "Was hat es mit dem 'Schlappmaul' auf sich. Hm? warum treibt dich die Aussage zur unkontrllierten Wut hm?" erst als Faris soweit wiedr Stand machte er weiter und fing an der Hand wieder an.
"Ach... Meint ihr es macht Spaß", fauchte sie leise, "immer wieder etwas zu hören zu bekommen, dass man am meisten an sich hasst? Dass jeder einen so nennt und immer wieder vor Augen führt, welches der eigene größte Fehler ist?" Sie war kurz davor, ihm die Hand zu entziehen - die Anspannung war wieder da.
Er nickte. "das ist es also." sagte er leise und machte weiter. "Bleib ruhig Faris... so kann ich dir nicht helfen." er seufzte. "Fer zei einem alten Drow wenn er dich verletzt hat." er sah sie an und wurde mit der Bearbeitung ihres Armes etwas nachlässiger.
Jetzt ruckte ihr Kopf herum. Was war das denn? Klar und hart suchte ihr Blick seine Augen. Seit wann entschuldigte sich ein Drow - und erst recht ein Hauptmann? Sie hatte sich ihm ein stück weit zugewandt, so dass er auch ihren verbrannten Körper sehen konnte...