Geschichten: Tal'Ankir » Die Ankunft Mai 2-9

Kurz nachdem man die Elfen und Verschwörer besiegt hatte, hatte Tha'Risha bereits damit begonnen Castlewood zu formen. Schon damals war ihr klar, dass dieses Land einen würdigeren Namen verdiente.

Tal'Ankir - Wildes Land, das Land des Chaos.
Hier würde sie etwas errichten, das Tzeentch und das, wofür er stand gerecht werden würde. Mit der Hauptstadt, der ehemaligen Feste Castlewood hatte sie angefangen. Von dort ausgehend, zogen sich bläulich schimmernde Adern durch das ganze Land. Die Essenz des Chaos und die Kraft ihres Herrn sollte jeden Winkel Tal'Ankirs erreichen, pulsierend wie die Adern in einem Körper.
Wenn man die Augen schloss, konnte man es wahrnehmen, ein sanftes beständiges Pulsieren, die Luft erfüllt mit Energie, überall war die Kraft dessen, was hier regierte spürbar. Dies war nicht die Wüste, aber man konnte dieses Land für etwas ähnliches halten. An den Grenzen formten seltsame Steine eine natürliche Barriere, sie schienen als wären sie gewachsen. Bögen, mit Dornen und Stacheln - sie erinnerten an halb eingegrabene Chaossterne. Dennoch wirkte alles verlassen und einsam.

Tha'Risha ritt auf Aqua, flankiert von Nuri durch eines dieser Tore und seufzte. Sie brauchte Krieger, Magier... Jünger. Sie brauchte Leute! In den Kerkern der Haupstadt saßen noch Dutzende Gefangener, einige von ihnen waren ehemalige Verbrecher, die schon länger hier saßen. Dazu kamen etwa einhundert ehemals aufständige Menschen und Elfen. Viele von ihnen würden als Opfer dienen, doch es waren sicher auch einige, die sich ihr anschließen würden.
Sie passierte gerade ihr erstes Werk in diesem Land, der riesige Stein, mit dem sie die beiden Elfen verschmolz, kurz nachdem... Sie wischte den Gedanken fort und trieb Aqua zur Eile an.
Ein Rabe krächzte auf einem nahen Baum, als sie ihn passierte. Sie grüßte ihn und setzte den Weg fort.
Es gab viel zu tun. Und Yarus Leute sollten bereits in der Hauptstadt sein...

Tha'Risha passierte die ersten Häuser der Hauptstadt. Sie war recht leer, nur wenige Menschen, die sich den neuen Herrschern beugen würden, waren geblieben. Die Gründe waren unterschiedlich. Vor dem ehemaligen Herrscherseitz der Herren von Castlwood wartete man schon auf sie. Tha'Risha stieg dort von Aqua und ließ sich berichten, was bislang geschehen war. Zufrieden nickte sie und betrat dann das große Gebäude.
"Bringt mir die Gefangenen und lasst sie im Hof abknien."
Man gehorchte ihrem Befehl, während Tha'Risha selbst sich zunächst zurückzog, sich umzuziehen.

Noch immer war die helle Haut ungewohnt. Als sie sich im Spiegel betrachtete, strich sie sanft über die feinen Runenzeichnungen im Gesicht. Die Federn an den immer noch schwarzen Ohren waren nun fast vollends entwickelt. Es war schon seltsam, wie es manchmal kam. Früher hatte sie ihre schwarze Haut gehasst und nun... Tha'Risha schmunzelte und zog sich die weiße Robe über, als sie eine rote Färbung auf der hellen Haut bemerkte. Sonnenbrand war so auf schwarzer Haut nicht erkennbar, also strich sie darüber, zuckte zusammen und suchte eine Salbe, die Linderung verschaffte.
Ihr Blick ging ghinaus aus dem Fenster. Der Rohbau des Tempels war so gut wie fertig, sie hatten gute Arbeiten geleistet. Der Altarraum sollte im Rohbau bleiben, denn die Fertigstellung würde Tha'Risha persönlich übernehmen. Sie hoffte nur, dass es nicht ihre Kräfte übersteigen würde. Doch da vertraute sie auf die Mengen Warpstein, die sie gehortet hatte. Es sollte ausreichen, da war sie sich einigermaßen sicher. Doch das würde sie am morgigen Tag in Angriff nehmen.
Heute waren andere DInge zu erledigen. Sie legte sich den Schwertgurt um und ging mit Nuri an der Seite hinunter in den Hof.

Tha'Risha betrat den Hof und schaute sich schweigend zufrieden um. Genauso hatte sie es sich vorgestellt.
Nuri knurrte wütend, blieb aber brav an Frauchens Seite. Eine Weile ließ sie den Moment so wirken und suchte Blickkontakt mit Chedijoch.

Aber Lippen lesen konnte sie und die Frage war ihr einfach zu geläufig, um sie nicht zu verstehen. Sie schaute weiterhin zu ihm, als sie ebenso die Reihen abging.
"Hört genau zu, ich werde mich nicht wiederholen!" begann sie laut genug zu reden, dass jeder sie hören sollte. "Ihr werdet jetzt die einmalige Gelegenheit bekommen, euch zu entscheiden! Ihr könnt euer jämmerliches Leben dadurch retten, wenn ihr euch mir anschließt und unter mir mehr zu werden, als ihr jemals zu träumen gewagt habt. Die Alternative ist denkbar einfach : der Tod!" Sie sah weiterhin Chedijoch an. "Ihr habt nur eine Entscheidung! Und wagt es nicht, falsches Spiel mit mir treiben zu wollen. Es wird nicht funktionieren!"

Gerade die Elfen wurden unruhig, wobei die meisten Verbrecher - vornehmlich Gewälttäter und Mörder - recht ruhig blieben.

Tha'Risha nahm die Bewegung war und deutete auf den Elfen neben Ninde.
"Was ist mit dem?" Dann sah sie wieder zu Chedijoch :"Frag ihn doch mal ganz nett!" Dieser Satz kam so widerwärtig bösartig wie sonst etwas, als würde sie gerade allen Frust der letzten Zeit dahineinlegen.