RE: Völliges Durcheinander August 9-2 Post DF - 3

"Ich weiß doch noch nichts und habe noch nicht viel erkannt, weil ... weil..." Sie schaute aus dem Fenster und schwieg.

Sirgal legte die Gabel weg und stand auf, um kurz in die Küche zu verschwinden. Mit zwei Schalen tiefdunkler Masse kam sie wieder - und gab Tha'Risha eine davon, aus der es nach dunkler Schokolade duftete.
"Nervennahrung", lächelte sie. "Es ist immens, was da auf dich zukam, oder?"

Tha'Risha steckte den Finger in die Schale und leckte ihn ab.
"Immens?" fragte sie verwirrt. "Es ist mit Worten nicht zu erfassen." Dann steckte sie wieder den Finger in die Schale.

Sie brachte Sirgal kurz zum Lachen, bevor ihr vor Sorge das Lachen verging...

Immer noch steckte der Finger ind er Schüssel. Tha'Risha legte den Kopf schief und murmelte einige Worte. Plötzlich begann der Pudding um ihren Finger herum Blasen zu werfen - er kochte.

"Was tust Du?" rief Sirgal erschrocken aus.

THa'Risha sah plötzlich auf, die Schale fiel zu Boden und zerbrach. Der kochende Pudding am Finger tat weh.

"Oh - nicht..." Es galt dem Finger und der Schale. Sirgal seufzte, holte aber erst mal ein kaltes Tuch für Tha'Rishas Hand, was sie ihr um den Finger wickelte. Dann kehrte sie in die Küche zurück, um warmes Wasser, Seife und ein dickes Tuch zu holen, um den dunklen Pudding vom Boden zu reiben.

"Oh," machte Tha'Risha und ging wieder nach draußen auf die Terasse, wo sie sich auf den Boden setzte.

Sirgal rieb den großen Fleck kräftig und verbarg die Tränen, die Tha'Rishas Verhalten ihr in die Augen trieb.
"Kannst Du denn gar nichts für sie tun?" flüsterte sie und dachte intensiv an den Grauen.

Nuri war mit hinaus gegangen und an ihn lehnte Tha'Risha sich nun an und schloss die Augen. Sie bekam mit, was mit ihr geschah, doch wer sollte ihr helfen? Da musste sie alleine durch. Und da war noch ein Gedanke : Weg hier.

Ganz langsam und vorsichtig drehte Nuri den kopf und strich so mit weichem Fell durch Tha'Rishas Gesicht, bis er die Schnauze auf ihrer Schulter ablegen konnte. Ein hauch von
"wau wau wau" strich an ihrem Ohr vorbei.
Was war nur mit dem Frauchen? Es war so anders. So fern. So weit weg und so fremd...

Völlig in Gedanken kraulte sie ihn. Sie könnte sich auch einfach dem hingeben, die Schranke öffnen und im Wahnsinn versinken. Dann wäre alles unwichtig und egal. Rat und Hilfe, das könnte sie brauchen, aber da war ja mal wieder keiner.

Nuri begann, ihre Wange zu lecken, als die Welle von Verzweiflung zu ihm schwappte...

Das Lecken bekam sie kaum mit, sie machte weiter mit dem stoischen Kraulen.