"Ich werde einen Becher Wasser nicht ablehnen, wenn ihr ihn mir bieten wollt, jedoch will ich euren Aufbruch weder verzögern noch gar aufhalten." Ausgewählte Höflichkeit ist es, mit der Amáran spricht und doch verweilt der Blick der Augen, kühl wie niederrinnende Regentropfen, weiter auf Ril'afays Haut, immer wieder zum Blick der Drow hinaufwandernd, vielleicht so, als würde sie etwas suchen.
Durch und durch schwarz, das Haar weiß zu einem langen Zopf verflochten. Einzig ihre augen Selber waren anderst, nicht feuerrot, wie sie bei den Drow eigentlich waren. Nein Graublau waren diese Augen, hinter denen sich durchaus mehr verbarg. "Calimar." "Xas Malla Yathre." Der Drow wandte den Blick von Amáran ab und ging in die Küche einen zweiten Becher holen. "ich hoffe Tee ist recht." Sagte der drow der sein Haar nach hinten zum Kkriegerzopf gebändigtt hatte.
Ril'afay blieb wo sie war und legte die Schrift auf die Seite, damit sie weitere Rollen in die Kiste packen konnte. "Nun solange ich weiter die Bibliothek vor dem sich ankündigen Regen sichern kann." sagte sie.
"Es gäbe keinen Grund, warum ich Tee ausschlagen sollte, es sei denn, es würde sich um jene schwere Art der .. Menschen handeln, die mit allerlei süßem Gewürz die Klarheit eines Tees zerstören." Ein kleines Schmunzeln zuckt bei diesen Worten um ihre Wangen und offenbart beinah entspannte ... irgendwie junge Züge, die jedoch sofort wieder in Ernst und Vorsicht gefrieren. Fest sind ihre FInger um die Hälfte jenes zerbrochnen Kristalls geschlossen, der warm und ruhig ob der Wächterin der andren Häfte in ihrer Hand pulsiert. Nu die scharfen Kanten der ewig eisigen eingefassten Blüte im Kristall stechen leicht in ihre Haut, derweil sie das Handeln der Bibliothekarin beobachtet.
"Ist es vermessen zu fragen, ob ihr der Hilfe bedürft oder jene annehmen würdet?"
"nau ist es nicht." sagte Ril'afay, während Calimar den Becher mit heißem Tee auffüllte. "es ist nur nicht mehr vioel, das ich hier verstauen muss, den Abbau der Möbel überlasse ich Calimar, sobald er ind er Küche fertig ist." Da lag noch ein Stapel Pergamente, den jedoch konnte sie mit einem Griff nehmen, da er in sich schon gebunden war, und verstaute ihn in der Kiste. "Das war es." sagte Rilafay leise, stand auf und setzte sich in ihren Stuhl, den man schon von Fellen und dergleichem befreit hatte. "es sind interessante Verse die ihr da schreibt."
Ihre tätowierte Schwerthand legt sich auf den Stuhl gegenüber Ril'afays und die Fingerspitzen fahren das Holz beinah zärtlich tastend entlang, als wolle sie die Spuren jener fühlen, die bereits hier gewesen sind und lange wieder gingen. Ihr Kopf hebt sich langsam wieder etwas und ihr Blick, verborgen von grauen Tüchern, schweift durch die "Gerippe" der Bibliothek. Es ist ein trauriger Zug, der sich in ihre Mundwinkel gräbt.
"Wie darf ich eure Worte verstehen?", fragt sie dann leise und ihre Augen ruhen wieder kühl auf der Drow.
"so wie ich es sagte." meinte Ril'afay und trank selber von dem Tee den Calimar ihr ausgeschenkt hatte. Der blieb bei ihr und wartete mit hinter dem Rücken gefassten Händen. "Man kann vie9les dort hinein interprätieren."
"Ich schreibe lediglich, was mir Herz und Geist auftragen und was jeder Herzschlag in meine Fingerspitzen rinnen lässt. die die Feder führen ... mittlerweile sehr viel öfter als das Schwert." Während dieser Worte runzelt sich ihre Stirn leicht. "Jedwedes Wort, das auf Pergament niederrinnt, lese ich selbst mit der Faszination einer, der diese Dinge zwar vertraut sind, die aber dennoch nicht weiß, woher diese Worte stammen. Eine gewisse Zwiegespaltenheit zwischen ewig Vertrautem und dem Unbekannten ... Verzeiht, ich rede schon wieder zuviel und sollte eure Zeit nicht stehlen."
"Tue ich das nicht?" Sie stellt diese Frage nur leise, ehe wieder ein warmer Zug um ihre Mundwinkel streift und ein Lächeln formt, zumindest die Erinnerung eines solchen. "Es war eine, die eurem Volk nicht ganz unähnlich war, die mir dereinst diese Worte schon einmal sagte ... sie schenkte mir Schwert und Feder, würde ich doch beides auf meinen Wegen brauchen. Doch verratet mir, was ist es, das ihr so genau beobachtet?"
Jetzt umspielte ein amüsiertes lächeln die Mundwinkel der Bibliothekarin. Wer Drow nur ernst und steif kannte, wurde bei ihr eines besseren belehrt. Ril'afay lachte gerne, so als hätte sie diesbezüglich einiges aufzuholen..aber wehe dem sie lachte nicht. "Euch." sagte sie dann ganz trocken und gerade heraus.
Langsam verschränkt die Schreiberin die Arme vor der Brust und zum ersten Mal bricht der Ernst, der sie mit seinen Klauen scheinbar stets gefangen hält, und offenbart ein ehrliches, vielleicht etwas zaghaftes Lächeln.
"Und welchen Grund hättet ihr mich kaum einen Moment aus den Augen zu lassen?"
"Nein, das müsst ihr nicht. Jedoch hinterfrage ich stets jedweder Handeln, um es verstehen zu können, ...denn nichts hasse ich so sehr wie ein Wesen zu interpretieren wie die Zeilen eines kalten Gedichtes, das mich nicht berührt", erwidert sie und das kleine Lächeln auf ihren Zügen verblasst nicht.
"Ich kam nicht nur her wegen der Verse, die ich euch bringen wollte, sondern ich bin auch gekommen, um euch zu danken, Erdenkind."
"Vielleicht nur für die Ruhe, die ich hier genießen durfte ... vielleicht für den Klang eurer Stimme, die so viel von den alten Geschichten erahnen ließ, um die ihr noch wisst, von den Legenden, denen ich meine Seele schenkte. Vielleicht einfach nur für das Gefühl der wispernden Worte und des flüsternden Wissens, welches diesen Ort und euch umgibt."