Das Fest der Drachen war beendet, der Festfrieden kehrte wieder ein. Die Lager wurden eins nach dem anderen abgebrochen und Ril'afay saß an den letzten Büchern in denen sie sich die Finger schartig las. Hier und da tauchten Eigentümer auf, um sich ihre Exemplare abzuholen welche sie der Bibliothek als Leihgabe für das Drachenjahr 9 2 zur verfügung gestellt hatten. Im hintergrund wühlte Calimar in der Küche und begann auch dort alles schon in die Kisten zu verstauen.....
Zärtlich streiften die Finger Amárans die lange silberne Klinge ihres Messers entlang und ihr Blick hob sich der Sonne entgegen, deren Strahlen sich blitzend im Stahl brachen. Nur für den Moment hielten ihre Augen stand, ehe ein dunkler Schatten in ihnen waberte und sie ihren Kopf niedersinken ließ … beinah zärtlich legte in diesem Moment die dunkelhaarige und vermummte Frau hinter ihr ihr die graufarbene Augenbinde um, welche mit schwarzen Rankenmustern bestickt war – eine Geste, so vertraut wirkend, als wäre es seit vielen Jahren nicht anders gewesen. Während die Hand der Verborgenen sich langsam öffnete und einen weißen durchschimmernden Kristall in ihre Hand rinnen ließ, verharrte der Blick der Schreiberin auf dem Zelt der Drow, welches langsam aber sicher abgebaut wurde. Ein bitterer Zug umspielte ihre Lippen …
Dinge vondenen Ril'afay nichst mitbekam. Als sie den Blick aus dem Buch hob auf dessen Seiten ihre Finger sich pechschwarz, im härtesten Kontrast abhoben, hatte sie anderes in ihren Gedanken. Sie war nicht gekommen. Dummes ding, wo es hier doch um soviel wichtigeres ging als die Tatsache das sie Elistree folgt. Mit einem seufzen klapte sie das Buch zu und legte es zurück zu den anderen, damit sie den Stapel dem eigentlichen Besitzer übergeben konnte. Nun waren alle Dokumente an ihre eigentlichen Besitzter zurückgegeben. Zeit das der Rest in seinen Kisten verschwand. Darum wollte sie sich selbst kümmern. Also nahm sie sich die Kiste zurhand und legte mit der Sorgsamkeit einer Bibliothekarin die Dokumente darain zurück, so das die Gruppen in ihrer Zugehörigkeit erhalten blieben.
Nur unendlich zärtlich umfassten Amárans Finger die Hälfte des Kristalles, die Rhuá ihr gegeben hatte und für einen Moment schien sich die augenscheinlich junge Frau im Anblick des Steines zu verlieren …dann richtete sie sich langsam auf und schob das Messer zurück in die lederne Scheide. Zaghafte Schritte waren es, die sie in die Nähe des Zeltes trugen und einige derer war Rhuá noch hinter ihr wie ein lautloser Schatten, dann jedoch verließ ein Knurren ihre Lippen.
„Was haben die Schwarzhäute, dass du um sie streifst wie eine Motte um das Licht?“ Die Stimme der größeren Frau klang mehr nach einem Knurren, als nach einer einfachen Frage, all ihr Hass, jedwede Abneigung schlug Amáran in einer Intensität entgegen, die ihre enge Bindung nur noch verstärkte und die der Schreiberin für einen Moment den Atem raubte. Es war Sorge, die Rhuá bewog … und die Erinnerung an Vergangenes, um das Amáran nicht mehr viel wusste. Der Blick ihrer verhüllten Augen wandte sich Rhuá für einen Moment zu und fuhr beinah liebevoll die im Schatten halb versteckten Züge der Elfe nach… dann wandte sie sich ab und blieb schließlich einige Schritte vom Zelt der Drow entfernt stehen.
„Ihre Geschichten, Rhuá … ihre Geschichten …so sanft wie Schatten und Licht …. Gewaltig wie die Dämmerung der Welten…“ Ihre Stimme war nur ein Wispern.
Dokument um Dokument verschwand in der Holzkiste. Dann waren ihreb eigenen Bücher dran und jene die in der Verborgenen Abteilung zufinden waren. Calimar betrat die Bibliothek und brachte ihr gerade Tee... der Drow musste noch sehr jung sein, verglich man ihn mit den anderen.
Mit einer zarten Bewegung ihrer tätowierten Schwerthand schob Amáran die Zeltplane zur Seite, die stets als Eingang gedient hatte und verweilte für den Moment vollkommen still. DIe Blicke ihrer Reisegefährtin spürte sie noch einen Moment in ihrem Rücken, brennend und voller Wut, dann aber wichen sie und sie fühlte, dass Rhuá fortging. Wieder nur ein bitteres Zucken, das um ihre Mundwinkel streifte.
Entschlossen führten ihre Schritte sie dann zu dem unvertraut leeren Tisch inmitten des Zeltes und nach wie vor stumm und bis auf ihre Atemzüge und die langsame Bewegung ihrer sich ausstreckenden Hand reglos wie eine marmorne Statue. Ein kleines Pergament legt sie nieder .... fährt es noch einmal mit den Fingern ihrer weißhäutigen nach, jedes Wort und ihre verhüllten Augen blicken auf das Papier nieder.
Schattenschleier web ich leise -…tanze um das Schicksalsrad Webe Tod dir und das Leben … leg es leis in Lichtes Grab
Lausche, tanze, spreche, webe … schreite niemals diesen Pfad Und doch gib mir, hab Vertrauen … sinke leis mit mir herab
Wind und Weide sind dein Schatten, leises Wispern scheint dein Blick Tanz ich einmal mit den Schatten kehr ich nimmermehr zurück
Calimar , der noch bei Ril'afay stand sah auf und der Blick des Jungen Drow verengte sich dan ihm gegenüber Prüfend musternd. Ril'afay sah auf als sie das rascheln der Zeltwand hörte. "Ah... ihr.. Gibt es noch weitere Dinge die ihr noch der Bibliothek hinzuzufügen wünscht bevor sie ihre Heimreise antritt?" Fragte die Novizin und blieb jedich sitzen.
Für einen Moment schweigt Amáran, ehe sie das Pergament langsam aber durchaus entschlossen Ril'afay entgegenschiebt. Nur ihre Finger .... blass und seltsam durchscheinend zittern dabei kaum merklich, ein Beben, das ein aufmerksamer Beobachter vielleicht auch im leisen Zucken ihrer Kieferknochen wiederfinden wird.
"Ich grüße euch ...", sagt sie leise und ihre Stimme ist angeraut, verrät jedoch nicht ihre Unsicherheit, "Es sind Zeilen, die der durch die Weiden wispernde Wind mir zutrug, Zeilen, die ihr vielleicht schätzen oder gar verstehen mögt. Nehmt sie als Geschenk oder aber, sollten sie dem nicht würdig sein, nehmt sie einfach nur an euch."
Diese Worte brachten sie zum nachdenkeen. Es waren merkwürdige Worte. Sie neigte leicht den Kopf auf die seite und sah Amáran an. dann hob sie die Leere hand, um das Pergament in Empfang zu nehmen.
Jener eine Moment des Zögerns erstreckt sich über einen Atemzug, ehe sie das Papier mit dem geschwungenen aber hastigen Schriftzug in Ril'afays dunkle Hand legt und sich einen Schritt zurückzieht, um die Drow aus ihren verborgenen Augen scheinbar überaus genau zu mustern. Fast wirkt es, als wolle sie jede feine Kontur in sich aufnehmen, um sie nicht zu vergessen ... und fast scheint sie sich in den Geist vortasten zu wollen, zieht sich jedoch mit brutaler Beherrschtheit zurück.
Ein Vortasten würde bei ihr nicht unbemerkt und damit ffür sie nicht ohne folgen bleiben. Ril'afay neigt bei derartigen Dingen einen Schwächeanfall zu bekommen und Amáran tat ut daran ihr Vorhaben nicht in die Tat umzusetzten. Calimar trat zu Ril'afay und warf einen Blick auf das Pergament welches Rilafay zwar ind er hand hielt den Überbringer jedoch fragend beobachtete. "Stimmt etwas nicht?"
Sanft legte die in ihre Lederrüstung gewandte Frau den Kopf schief und die verschlungenen Tätoweriungen auf ihrem Halse wanden sich dabei beinah schon lebendig durch ihre schneeweiße Haut. "Was sollte nicht stimmen, Kind von Erde und vergessenem Sternenschimmer?", fragte Amáran leise und ein kurzes Lächeln huscht um ihre Lippen, welches jedoch schnell wieder verblasst und entschwindet. Keine Spur bleibt zurück in dem Ernst ihrer Züge. Ril'afay mag vielleicht lediglich den Blick der verborgenen Augen kühl wie tanzende Tautropfen auf ihrer Haut spüren.
Im Vergleich zur Rüstung war sie spärlich bekleidet. wie schon die ganzen Tage wenn es zu Heiß wurde. Die Bezeichnung war ungewöhnlich und das Kribbeln auf ihrer Haut verriet das da mehr sein könnte. "nun... Das ist nicht das Verhalten mit dem ihr UEch einst bei mir vorgestellt habt." sagtee sie und las dann erst die Schrift.
"Ich kam als eine Frau zu euch, die mit den Worten, die ihr gegeben sind Verse und Geschichten webt ... manchmal ohne zu wissen, warum sich die Worte zu jenen Zeichnungen fügen, die sie malen. Als solche stehe ich nun auch vor euch, oder etwa nicht?", erwiderte Amáran mit ruhiger Stimme und ihr Blick löst sich für einen Moment von Ril'afay und streift durch das große Zelt, bleibt auf Calimar hängen, dem sie ein Kopfnicken als Gruß sanft schenkte.
Der zog einee Augenbraue hoch, dann war da ein Hauch von einem angedeuteten Nicken, während seine Augen sie nicht verloren. "Xas, und mir scheint als wenn ihr gerade in so einer zwischenPhase steckt." sie neigte den Kopf mehr. "Durstig?"