RE: Tristans Haus - 2

Es klopfte an der Tür.

Nermon wurde aus seinen Gedanken gerissen. Er ging zu Tür.
"Wer ist da?" fragt Nermon und stand hinter der Tür.

"Alissa" Sie fand es seltsam, dass er sie erst sprechen wollte und ihr dann die Tür vor der Nase schloss und genau dieses mürrische hörte man in der Stimme.

Die Tür öfente sich und Alissa sah in ein müdes Gesicht. Aber die Augen strahlten sie an.
"Verzeih mir. Ich bin etwas mit den Gedanken durch einander. Die Sache mit Tristan .." er brach ab und mit einer einladenden Gester bat er sie herein. Er schloss die Tür hinter ihr.

"Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es dir geht." Sie sah ihn mittleidig an. "Ich habe bis gerade auch noch gedacht, dass meine Schwester im Tempel war." Sie schluckte als sie sich wieder an diese grässliche Stimme aus dem Tempel erinnerte.
"Wenn ich dir oder Tristan irgendwie helfen kann, dann musst du mir das sagen. - Was wolltest du eigentlich von mir wissen?"

"Ich mache gerade Tee. Möchtest du einen Becher?" Er bot ihr einen Platz auf der Bank am Tisch an und ging zum Feuer, um zu sehn wie weit das Wasser war.
"Nun erst einmal wollte ich nach deiner Hand sehn und wissen, was nun passiert, da der Bote aus Ner'Zuhl angekommen ist."
Das Wasser war lauwarm. Er ging zurück zum Tisch und setzte sich auf die Bank.

Alissa lies sich auf die Bank plumpsen. "Ja, genau deswegen, wollte ich dich eigentlich sprechen. Mein Herr....Schattenklinge meinte, dass wir wohl sehr früh aufbrechen werden, um diese Stadt hier zu verlassen. Wir werden mit nach Ner'Zuhl gehen. Er wollte mir dort die besten Heiler geben, doch ich vertrau keinem so sehr wie euch." Sie sah ihn an. In ihren Augen spiegelte sich die Angst vor den anderen Heilern und das Lächeln kam von Herzen.
"Ich wollte Euch fragen, ob ihr mit mi...uns kommt. Das was mit dem Tempel passiert ist, zeigt mir nur mehr, dass wir hier nicht sicher sind...auch Tristan nicht."

Nermon lächelte wieder.
"Danke für dein Vertrauen. Und ich hoffe, du wirst mich auch irgendwann mal duzen." Er nahm vorsichtig die verwachsene Hand.
"Ich werde dich begleiten. Alleine kann ich das hier nicht bewerkstelligen. Ein oder zwei weitere Heiler müssen mir helfen. Der Herr Schattenklinge war mal wieder zu schnell. Naja, ihr wollt schon so schnell aufbrechen?"

Er sah zu dem verkohlten Überresten des Drachenstabs.
"Wir müssen dafür sorgen, dass Tristan mit uns kommt. Ich kann ihn nicht hier lassen." Sein Blick wirkte voller Trauer. "Ich hoffe, wir können beides miteinander verbinden."

Das Wasser fing an zu kochen.

Alissa sah seine Trauer und in ihr schmerzte es, sie fühlte sich irgendwie schuldig. Sie legte eine Hand auf Nermons Arm "Ja, wir werden ihn nicht zurück lassen. Und lass das auch meine Sorge sein", sie stand auf und sie ging zum heißen Wasser. "Ähm...welche Kräuter kommen da rein?" Nur zu gut wusste sie noch, wie sie ihren Meister vergiftet hatte.

Nermon schaute auf.
"Danke. Ich werde das nie vergessen."
Er schute auf den Tisch. "Die Kräuter sind scho in der Kanne. Aber du bist mein Gast und der Gastgeber sollte den Tee bereiten."
Er stand auf und ging mit der Kanne zum Kamin. Er nahm die eiseren Schöpfkelle und goß mit ihr Wasser auf.

"Entschuldige, ich bin es nicht gewohnt, dass der Herr des Hauses mich bedient." Irgendwie schien ihr das auch nicht richtig und sie schämte sich deshalb. Dennoch lies sie es ihn machen.

"Meinst du wir sollten gleich noch mal zu ihm gehen? Ich mache mir große Sorgen. Wir sollten auch schauen, ob er überhaupt eine Reise bestehen würde. Aber ich fürchte, so wie Tha'Risha ihn angesehen hat, ist er im Haus der Heiler nicht so gut aufgehoben. Wir sollten ihn versuchen da raus zu holen. Wenn er die Reise übersteht, ich hoffe Barr'Estan hat auch Heiler mitgenommen, kann er in Ner'Zuhl kurrieren ohne das wir die Befürchtung haben, dass ihm von der Obrigkeit Gefahr lauert."

Die dampfende Kanne stelle er zurück auf den Tisch.
"Ich seh es genauso. Lass mich schon mal ein paar Dinge einpacken." Er holte seine hölzerne Heilertasche. Er öffente sie, um sich zu versichern das alles darin war. Noch einmal ging er zum Schrank und holte ein paar kleine Fläschchen heraus.
In eine weitere Tasche packter er ein schwarzes Buch und einige lose Blätter. Aus den Schubladen des Schrankst holte er ein Päckchen, sehr bruchsicher eingeschnürt.
Suchend schaute er sich um.

Alissa wartete ein paar Minuten auf den Tee und lies Nermon dabei packen. 'Ich soll schnell wieder zurück sein hat er gesagt. Hmm...nur gut, dass Barr'Estan noch nicht bei ihm ist.'

Als der Tee eine Weile gezogen hatte, nahm sie die Kanne und schenkte ihnen beiden ein. Sie benutze nur noch die rechte Hand.
Die andere Hand war zu steif. Die Muskeln hatten bereits angefangen sich zurück zu bilden. Sie durften es nicht zu lange herausschieben, sonst würde die Gefahr bleiben, dass sie die Finger nicht mehr benutzen könnte.

Nachdem der Tee auch abgekühlt war, trank sie einen Schluck. Der Tee brannte ihr auf den Lippen, aber sie fand es wohltuend.

"Habt ihr alles wichtige? Ich meine: Du" Sie sah Nermon an und verzog das Gesicht 'ja, ich werde das noch lernen'.

"Ja, das wichtigeste. Den Rest kann ich später noch holen. Als reisender Heiler hat man sowieso wenig."
Auch er goss sich ein und nahm einen Schluck.
"Wo haben wir jetzt mehr Glück? Im Haus der Schatten oder im Haus der Heilung?" fragte er und nahm einen weiteren Schluck des Tees.

"Glück? Das kommt darauf an, was du vor hast. Nermon wird warscheinlich noch im Haus der Heilung liegen und Schattenklinge wird im Haus der Schatten sein. Ich weiß nicht worauf du hinaus willst." Sie trank den Tee, der ihre Kehle fast verbrannte, trotzdem in großen Schlucken. Sie fand im Moment keine Ruhe, da sie wusste, dass ihr Herr wartete.