Sie war nun schon einige Wochen im Haus von Ril'afay tätig und machte auch Fortschritte. Immer seltener war irgendwer wütend über sie, auch Fehler unterliefen ihr kaum noch, was den Umgang mit den Herrschaften anging. Jasha abeitete vornehmlich in der Küche und durfte auch ab und an bei Tisch bedienen. Noch immer wirkte sie manchesmal sehr nervös, doch sie ehrte die Drow wann immer sie konnte. Für sie war dies das auserwählte Volk, gottgleich und sie selbst war nur eine niedere Lebensform verglichen mit den Drow. Es war Winter und der Schnee lag hoch in Gullminne. Die Vorratskammern waren zum Glück gut gefüllt, doch die Kälte legte vieles lahm oder verlangsamte den Ablauf. Jasha sollte die Küche schrubben, doch das gestaltete sich schwer, ohne Seife. Der Koch, als auch die Magd waren auf dem Markt und alleine würde sie nichts entscheiden. Das durfte sie nicht. Zögerlich, aber es ließ sich nihct vermeiden, trat sie an die Kammer von Aunrae heran und klopfte zaghaft.
Vorsichtig öffnete Jasha die Tür und betrat die Räumlichkeiten von Aunrae. Sie blieb am Eingang stehen und ließ den Fluchtweg hinter sich offen. Mit gesenktem Blick sagte sie :"Vergebt mir die Störung, Herrin. Aber ich habe ein Problem mit der mir gestellten Aufgabe."
Jasha war zumindest dahingehend beruhigt, dass Aunrae ihr nichts getan hatte. "Jabbress. Wir ahben keine Seife mehr!" Jetzt war raus und sie ging instinktiv halb in Deckung.
Aunrae sah von ihrem Pergament auf und ging zu einer Schatulle. Dann trat sie auf Sie zu und hielt ein Kupfer hoch. "Geh zum Seifensieder und hole welche. du hast eine halbe Stunde!"
Jasha wandte sich sogleich kommantarlos um und verließ den Raum. Hinter sich schloss sie - wenn auch einen Tick zu laut - die Tür und beeilte sich. Mantel? Oja, die hatte noch keinen, aber da hing einer, am Ausgang an der Tür und für eine halbe Stunde würde das keiner merken. Also warf sie ihn sich schnell über und dann hinaus. Es war schneidend kalt und Jasha hatte Mühe, nicht dauernd auf die Nase zu fallen.
Dennoch schaffte sie es - auch wenn sie quer durch die Stadt musste - bis zum Händler. Bei diesem Wetter war es unmöglich, in der vorgegebenen Zeit wieder daheim zu sein, aber was sollte sie tun. Mit eiskalten Fingern betrat sie das kleine Ladengeschäft. Ein herrlicher Duft lag in der Luft. "Hallo?" fragte Jahsa. Sie hatte es ein wenig eilig.