Tha'Risha hatte den Radau gehört, auch die typischen Geräusche des Chaospferdes. "Reitet in die Stadt, ich komme nach." Es war ruhiger geworden, keine Bolzenschüße. Seltsam
Sirgal saß wie ein Häufchen Elend auf dem Pferd und wurde nur mehr oder weniger von der Anspannung der Situation noch aufrecht gehalten. Noch immer war da der Hämmernde Kopfschmerz, der nicht nachlassen wollte, ein Feuer, das nicht erlosch. Auch ihre Schulter war ein dumpfes Pochen geworden, dass Sirgal hätte warnen müssen, doch sie registrierte es nur am Rande.
Man hatte Sirgal und die Fremde versorgt. Nach einem Gespräch, war Tha'Risha auch klar, wo die Druchii ihr Nest hatten. Es sollte mehr als nur schwer werden, dieses auszuräuchern.
Ende Januar 11-2 Der Winter war streng in diesem Jahr und so war das Ende des ersten Monats noch relativ ruhig geblieben. Beide Seiten schienen die Truppen zu sammeln. Immer wieder gab es kleiner Geplänkel oder Nachrichten von Überfällen seitens der Druchii. Ry'Kah war weiterhin im Tempel. Der Gesundheitszustand des An'Kin und der Yathre verbesserte sich nur schleppend. Die Stadt der Hundert Türme war in Feindeshand und auch von den Schimmernden Höhen hatte man seit Tagen nichts mehr gehört. Mit Mühe konnte Rhun und die Chaostruppe das Portal wieder unter KOntrolle bringen. Doch die Kraft Sel Tac'Zils schien nachzulassen.
Februar 11-2 Tha'Risha hat die verbleibenden Truppen in Gullminne zusammenziehen lassen. Schatten waren ständig im Einsatz und lieferten gute Informationen. Die Druchii setzten dem Land nicht mehr allzu viel zu, ihre Angriffe waren bei weitem nicht mehr so effektiv wie im vergangenen Monat. Gullminne stand - noch. Die Chaoskrieger, allen voran Rhun und Chedijoch zogen durchs Land. Es waren keine geordneten Streifzüge, aber es war eine effektive Methode, die Druchii hervor zu locken....
Sirgal hatte sich überzeugen lassen, dass es keine gute Idee war, in Gullminne zu bleiben. Sie hatte aber auf einen kurzen Besuch bei ihrem Freund Aly'Triss bestanden und ihm ein kleines, aus Edelstein geschnittenes Herz dagelassen, dass sie ihm in die Hand gelegt hatte.
Dann hatte sie mit Sue das Land auf konventionellem Weg verlassen und auf halber Strecke zur Goldenen Stadt war es auch möglich, ein Tor zu öffnen...
Die Alte wachte mit Argusaugen über Sirgal und nicht zuletzt das ungeborene Leben in ihr. Immer mal wieder prüfte sie unterwegs, ob sich ein Portal nach Neu Igraine öffnen liesse und sie nun endlich wieder Zugriff auf den Kreis in Sirgal's Haus hätte. Als sie Sel'Tac'Zil schlieslich verlassen hatten, schien es, als könne sie Erfolg haben...
Shar sorgte derweil dafür das das Nest der Unterwanderer in Gulminne ausgehoben wurde.
In den unterirdischen Gewölben des Haus der Heilung hatte man drei schwerverletzte des Anschlages unter Aufsicht. Yathre Ril'afay und Faern Calimars Zustand besserte sich, wenn auch eher schleppend. Um den alten Ankin jedoch machte man sich schwer sorgen... vier mal hatte man ihn in eine Operative Klausur geholt, aber keiner traute sich an die letzten Splitter in seiner Brust. Man war ratlos was ihn betraf. Man hielt ihn weiterhin im Schlaf gefangen und wenn man ihn nicht wie eine Stopfganz ernähren würde.... Aber keiner wagte die Entscheidung zu fällen ihn gehen zu lassen oder auch nur eine Maßnahme zu verringern die es vieleicht riskieren würde das er es so nicht überlebte. Shar war was das betrifft einer jener, die jeden Tag das Gewölbe aufsuchten um nach dem Mentor zu sehen. Er hatte was das betraf bereits ein Machtwort gesprochen, das sich derzeit keiner aufzuheben oder in die andere Richtung zu denken wagte.
Über all dem schwebte dier Zeitpunkt der Zusammenkunft auf Sapientia. Ril'afay hatte als Bibliothekarin dort zugegen zu sein, vor allem da sie schon auf den letzten fehlte. Es war daher noch eine Frage in welchem Zustand sie dort in Erscheinung treten würde.
Tha'Risha stand mit ihrem Helm unter dem Arm involler Rüstung an Ril'afays Lager.
Es waren nur weniger Momente in den letzten Wochen, in denen sie sich diese Nachsicht gönnte. Doch die Sorge um ihre kleine Schwester blieb ein Bestandteil während der ganzen Zeit, auch wenn sie es sich nicht eingestehen wollte.
Gullminne glich einer Festung, die sowohl magisch als auch mit Waffengewalt geschützt war. Von Außen waren die Mauern mit Blut und Opfern versehen. Hier woben Tzeentch-Anhänger als auch die Kinder der Spinne gemeinsam einen mächtigen Schutz. Es war mittlerweile der dritte Monat des Jahres 11-2 und alle Vorbereitungen waren abgeschlossen, dass der letzte Gegenschlag stattfinden konnte. Wie er ausgehen würde, das wussten nur die Götter. Tha'Risha würde die Hauptstreitmacht selbst anführen. Auf der Höhe würde man sich mit den Truppen des Chaos vereinen um dann massiv gegen die Druchii vorzugehen.
Die verbleibenden Soldaten in Gullminne hatten Anweisung, nach Ablauf einer bestimmten Zeit, die Verletzten und Kinder raus aus dem Land zu bringen, zunächst in die Goldene Stadt, in einen Unterschlupf.
NOch sollten einige Stunden bis zu ihrem Aufbruch vergehen, weswegen sie sich an Bett ihrer Schwester setzte und für einen Moment über sie wachte - aber auch gleichzeitg ein wenig Ruhe fand.
Eine Sorge weniger. Dass Ril'afay ab und an wach wurde, war ein gutes Zeichen. Tha'Risha setzte sich auf die Bettkante. Die Lederschultern knarzten, als sie Ril'afay über die Stirn strich und eine widerspenstige Strähne zähmte.
Ihre Haare waren fettig. Kein Wunder wenn man sich nicht gescheit reinigen konnte. Sie folgte kurz dem weg ihrer Hand und sah sie dann an. Reden? fehlanzeige... ob das nun Schwäche war? warscheinlich....
Ril'afay sah in furchtbar müde Augen, doch Tha'Risha wollte Stärke und Entschlossenheit demonstrieren. Ein leihctes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie der Drow über die Wange strich. 'Nicht reden, Dalninil... denken...,' kam es leise in ihrem Schädel an.
In ihren gedanken war nicht viel zu lesen, da das gefühl von Schmerz ganz oben in der Gedankenwelt herrschte und vieles schlichtweg lautstark überlagerte.
Unendlich sanft - ganz ungewöhnlich für das Chaos, griff Tha'Risha nach Ril'afays Schmerzen. Sie griff nach allem, was ihr rot erschien, nahm Anteil daran und wob einen Schleier darum. Mit zitternden Händen strich sie erneut über Ril'afays Wange. Sie versuchte ihr für eine Zeit Linderung zu verschaffen, und wenn sie nur für einige Momente den Schmerz betäuben sollte. 'Dalninil... such deine Stärke. Halt durch... und kämpfe mit mir...'
Es war nur ein sehr dezentes Seufzen. 'Was denkst du das ich tuhe Dalninil?' war eine schwache Frage. 'ich wäre nicht her hier wenn ich nicht kämpfen würde... ' dann brach eine Frage durch die lauter war. '... meine Kinder? die Explosion?'