Am Rand des Adelsviertels, dort, wo die letzten Häuser vor dem Wald standen, hatte lange Zeit ein Grundstück brach gelegen. Seit Ende des zweiten Monats 8-2 erwuchsen dort jedoch massive Aktivitäten! Es wurde vermessen, beratschlagt, geplant... Dann gegraben, gemauert...
Ein neues Haus entstand in Gullminne - das Haus von Khalek Schattenherz.
Inmitten des regen Schaffens lief eine kleine Gestalt mit einem auffälligen puterroten Schal aufgebracht zwischen den Arbeitern herum.
"Beim Feuer, wer hat die gotischen Fenster in Auftrag gegeben?! Oh weh! Der Meister verlangt romanische Fenster der Sicherheit wegen! Der Meister wird hochgradig wütend sein!"
Valerian musste kurz innehalten, um keuchend Atem zu holen. Mit heiserer Stimme keifte er den Handwerkern im Rohbau des ersten Stockes zu:
"Reißt sie heraus, schnell!! Reißt sie heraus und behebt den Schaden! Der Meister wird sicher bald hier sein und er ist sehr unpässlich!"
Vor Aufregung trat er auf seinen Schal und stürzte in einen Sandhügel.
Das Haus ist zweistöckig und wurde im Gullminner-Fachwerkstil gebaut. Das massive Fundament lässt ein ausgeklügeltes Kellergewölbe vermuten. Auf der Frontseite befinden sich jeweils an den äußeren Seiten insgesamt 4 Buntglasfenster im Romantik-Stil, was einen groben Gegensatz zum Fachwerk darstellt. Über der massiven zweiflügeligen Eingangstür aus guter Eiche erhebt sich ein Rosetten-Buntglasfenster. An den anderen Seiten befinden sich jeweils insgesamt 6 Fenster - drei im Erdgeschoss und drei im Obergschoss -, welche aus normalem Glas angefertigt wurden - sie sind entweder mit Gardinen aus lockerem Stoff oder mit Vorhängen aus schwerem Samt versehen. Das Spitzdach des Hauses deutet auf einen Speicher hin. Schwarze Schiefertafeln runden das Bild ab.
Eingangshalle und allgemeiner Grundriss:
Die Eingangshalle nimmt einen nicht minderen Teil des Hauses in Anspruch. Eine Treppengallerie an der gegenüberliegenden Seite nebst Empore führt zum Obergeschoss. Sie ist aus Mahagoni gefertigt und reich verziert. Die Deckenwölbung wurde in Form einer Kuppel angefertigt. Bisweilen ist die Kuppel jedoch noch nicht bemalt. In der Mitte der Halle befindet sich ein kleiner Tisch, der aus Obsidian gehauen wurde. In der Mitte des Tisches befindet sich ein Loch mit 4-5 cm Durchmesser. Der Tisch befindet sich in der Mitte eines auf dem Boden mit grünen Mosaiksteinchen dargestellten Pentagramms. Des Nachts glimmt das pentagramm leicht grün auf. Auf der Gegenseite der Tür sowie an der linken und rechten Seite befinden sich jeweils 3 Türen. Direkt hinter der ersten Tür aus der linken Seite befindet sich das Bad für die Gäste und Bedienstete. Daneben befindet sich das Gemach für den Leibwächter. Und daneben das Zimmer für den Kammerdiener. Auf der gegenüberliegenden Seite der Tür befindet sich links das Zimmer für das Bediensteten-Ehepaar. Daneben befindet sich der Zugang zum Kellergewölbe. Und daneben das erste Gästezimmer. Auf der rechten Seite von der Tür ausgesehen befindet sich links das Zimmer des zukünftigen Lehrlings. Daneben Tha’rishas Gemach. Und daneben die Küche. Im ersten Stock befindet sich an der linken Seite von der Tür aus gesehen Khaleks Bad. Daneben Khaleks Privatgemach. Und daneben Khaleks Ankleidezimmer. Alle drei Zimmer sind durch eine Tür mit einander verbunden. Auf der gegenüberliegenden Seite der Tür befindet sich links die Bibliothek. Daneben der Empfangsraum für Gäste. Und daneben das zweite Gästezimmer. Alle drei Räume sind durch Türen miteinander verbunden. Auf der rechten Seite von der Tür aus gesehen befindet sich links das Arbeitszimmer. Daneben befindet sich der Erholungsraum. Und daneben das Waffen- und Trainingszimmer.
Khaleks Privatgemächer:
Das Schlafzimmer ist recht schlicht gehalten. Unter dem Fenster auf der gegenüberliegenden Seite der Tür befindet sich das 2x2 Meter große Himmelbett. Zur Linken befindet sich ein kleiner Tisch für das tägliche Frühstück. Auf der rechten Seite befindet sich ein kleiner Sekretär-Schrank für die privaten Unterlagen - die-er ist stets verschlossen. Das Ankleidezimmer ähnelt einem großen Wandschrank und bietet genug Platz für eine Großzahl an Garderobe. Die Roben und Gewandungen sind gemäß Anlässen sortiert. Das Bad von Khalek ist etwas prunkvoller als das für Gäste und Bediestete. Gotische Fresken wurden an den Wänden angebracht. Die Keramik-Badewanne mit den goldenen Stützfüßen ist neben den ähnlich aussehenden Waschbecken nebst Wasserkaraffe, welche stets mit frischem Quellwasser gefüllt ist, und dem Handtuchalter der Blickfang in diesem Zimmer.
Bibliothek:
Die Bibliothek hält, was ihr Name verspricht. Sie ist voll mit Belletristik und Fachbüchern - jedoch findet man hier eher selten ein Buch über Magietheorien. Alle Wände, soweit der Platz es durch Fenster und Türen zulässt, sind mit Bücherregalen versehen. In der Mitte des Zimmers befindet sich ein einzelner Ohrensessel aus rotbraunem Leder. Neben ihm ein kleiner Abstelltisch mit einem Kerzenhalter. Die einzige sonstige Lichtquelle bietet das Fenster, das nicht selten mit schweren roten Samtvorhängen verschlossen ist.
Empfangsraum:
Der Empfangsraum ist stilistisch recht schlicht gehalten, kann aber trotzdem mit Prunk aufwahrten. In der Mitte befindet sich ein großer runder Tisch. An ihm befinden sich 9 kleine Clubsessel - dieses Mobilar nimmt den Großteil des Platzes im Raum ein. Ansonetn gibt es nur einen einzelnen Schrank in dem Zimmer - dort werden die Spirituosen aufbewahrt. Ansonsten sind die Wände mit Bildern von Magiern, vorzugsweise von Khalek, beschmückt.
Khaleks Arbeitszimmer:
Das Arbeitszimmer wird dominiert von dem schweren, man möge es auch nennen „gewaltigen“, Mahagoni-Schreibtisch vor dem stets mit roten Samtvorhängen verschlossenen Fenster. Ein schwerer Ohrensessel aus rotbraunen Leder bietet Platz hinter dem Schreibtisch. Davor befinden sich zwei kleinere Clubsessel aus braunem Leder. Der gesamte Raum ist mit Mahagoni vertäfelt. Kein Schrank befindet sich in diesem Zimmer. Licht wird gespendet von den vielen Kerzenhalter an den Wänden.
Tha’rishas Zimmer:
Siehe unten.
Zimmer des 2. Lehrlings:
Steht derzeit noch leer.
Zimmer des Kammerdieners:
Siehe unten.
Zimmer des Leibwächters:
Steht der Zeit noch leer.
Das Gästezimmer im Erdgeschoss:
Dieses Gästezimmer ist recht schlicht gehalten. Ein Bett, ein Kleiderschrank sowie ein Tisch nebst Stuhl bilden die einzigen Möbel in diesem Raum. Die Wände sind hell gestrichen und ein paar Bilder von Blumen wurden angebracht.
Das Gästezimmer im Obergeschoss:
Dieses Gästezimmer ist etwas Prunkvoller. Das 2x1,5 Meter große Himmelbett teilt sich die Herrschaft über das Zimmer mit dem großen Eichenschrank, der ihm gegenüber steht. Ein kleiner Schreibtisch nebst Clubsessel sollen den Aufenthalt des Gastes versüßen. Das Fenster kann jederzeit mit den roten Samtvorhängen verschlossen werden. Das Zimmer ist wie das Gästezimmer im Erdgeschoss recht hell gestrichen.
Das Bad für Gäste und Bedienstete:
Dieses Bad ist für jedermann zugänglich, kann jedoch von Innen abgeschlossen werden. Es verfügt über ein WC und ein Waschbecken nebst Karaffe und Handtuchhalter. Im grunde ist es rehct schlicht gehalten und in hellen Naturfarbtönen gestrichen. Das weitere Fenster neben dem Buntglasfenster wurde aus Milchglas angefertigt.
Das Waffen- und Trainingszimmer:
Dieser Raum erinnert an eine Mischung aus Traingshalle und Museum. Jeder freie Platz an den Wänden ist zugestellt mit Waffenregalen oder -galerien. Einzig und allein die Mitte ist frei geblieben, die jedoch mit Matten ausstaffiert wurde.
Der Erholungsraum:
Der Erholungsraum wird dominiert von dem großen Diwan aus schwarzgefärbten Leder. Kleinere Schränke sind an den Wänden aufgestellt und bieten somit genug Platz zum Entspannen. Die Tür und das Fenster sind aus besonders dickem Material gefertigt, sodass stetige Ruhe darin herrscht. In diesem Zimmer sind neben Mittelchen zur Erholung auch ein großer Heilbedarf verstaut.
Das Kellergewölbe:
Der Keller ist in verschiedene durch Holzbretter abgesperrte Räumlichkeiten unterteilt. Es gibt eine Lagerstätte für Wein, Nahrungsmitteln und sonstigen Kram, den man nicht immer im Haus braucht. Ergo, ziemlich uninteressant.
Labor I:
Um in das Labor zugelangen benötigt man den Magierstab von Khalek Schattenherz. Dieser wird dann in das Loch in der Mitte des Obsidiantisches in der Eingangshalle gesteckt und dreht ihn in einer bestimmten Reihenfolge: Einmal um 90° nach rechts, bis das Zahnrad einrastet; 180° dann links, bis wieder das Einrasten eines Zahnrades zu hören ist; wieder 90° nach rechts. Durch ein Poltern die Arbeit von mehreren Zahnrädern zu vernehmen. Das Pentagramm und der Obsidiantisch dienen als Aufzug - es geht abwärts. Einige Meter geht es in die Tiefe. Das Labor ist im dunklen Licht der lila-leuchtenden Kerzen, die mittels Kerzenhaltern an den Wänden befestigt wurden, zwar kaum wahrzunehmen, aber die Augen gewöhnen sich langsam daran. Der Raum ist vieleckig gehalten - um genau zu sein in neun Wände. In der Mitte dieses Neunecks kommt der Aufzug langsam zum Stillstand. Beim Lösen des Stabes aus dem Tisch werden weitere Zahnräder an der Decke in Bewegung gebracht - diese verschließen nun das Loch in der Decke mit einem zweiten Fußboden, der dem ersten haargenau gleicht, außer dass ein Tisch aus Obisdian fehlt. Das Labor ist vollgestopft mit Bücherregalen, Schränken und Arbeitstischen. Wenn man es sich jedoch genauer betrachtet und seinen rationalen Verstand benutzt, kann man leicht eine Ordnung in dem Chaos erkennen, nämlich dass drei Dreiecke bzw. die Möbel in ihrer Anordnung den Raum beherrschen - von den jeweiligen farbigen Dreiecken mit Runen auf dem Boden mal ganz zu schweigen. Ein Dreieck wird durch die Bücherregale an drei Wänden gebildet. Das Zweite bildet ein Dreieck aus Tischen; einem Alchemnielabor, einem Seziertisch und einem Schreibtisch voller Pergamente. Das dritte Dreieck ist etwas komplizierter: An einer Wand befindet sich eine schwere eisenbeschlagene schwarze Tür mit vielen Zahnrädern und einem komplizierten Schloss, an einer anderen Wand befindet sich ein Kraftfeld, indem ein Schwert schwebt, an der dritten Wand befindet sich ein Bücherständer mit einem schwarzen Buch. Die Wände, der Boden und die Decke simd über und über mit Runenschriften und Linien übersät.
Die Halbdrow hatte das Zimmer von Khalek zur Verfügung gestellt und es sich nach ihren Wünschen einrichten lassen. Es war nicht undingte luxuriös, aber es reichte für ihre Zwecke. Das wichtigste war ein weicher und recht großer Diwan, mit dunklem Samt bezogen. Dann ein Schreibtisch aus dunklem Holz, ganz wie sie es zuhause hatte. Daneben ein abschließbarer Schrank sowie ein Regal, in dem bereits einige Schriftrollen, sowie diverse Bücher lagen und standen. Neben dem Regal stand noch eine kleinere Kommode mit einer abgeschlossenen eisenbeschlagenen Truhe darauf. An der Wand hingen neben einigen Zeichnungen, ein Schwert, das wohl schon recht alt zu sein schien. Kurz, dieser Raum erinnerte stark an ihr eigenes Arbeitszimmer in ihrem Haus.
Nach und nach hatte auch Valerian die Zeit gefunden, sein eigenes bescheidenes Reich zu gestalten. Von keiner speziellen Stilrichtung geprägt, ließ das Zimmer auf den ersten Blick vor allem eines erahnen:
Die Person, die hier lebte, hatte überhaupt keinen Geschmack…
Wände und Decken waren „nur“ in einem unsauberen Zinnoberton gehalten, doch potthässliche Wandteppiche mit grün-gräulichen Naturmotiven sprangen jedes bemitleidenswerte Auge sofort gnadenlos an wie monströse Heuschrecken. Ein purpurfarbener „Haufen“ aus einfachen Wolldecken und bunt zusammengewürfelten Samtkissen bildete die Schlafstatt im hinteren Teil des Raumes. Rechts neben der Tür prangerte ein übergroßer und ebenso schäbiger hölzerner Sekretär mit diversen erdbraunen Schubladen und Fächern. Daneben flegelte ein schiefer Kleiderschrank aus unpassend hellem, aber vergleichbar drittklassigem Holz, welcher wohl kaum eine geschmackvollere Garderobe beinhalten würde… Ein halbleeres, kitschig-bonbonfarben bemaltes Bücherregal schaute nicht minder traurig von links herüber und wusste scheinbar nicht, ob es zuerst über das eigelbfarbene gehäkelte Tischtuch des Nachbartisches oder über den schwarzen, krakenartigen Leuchter weinen sollte, welcher den Raum wie ein achtarmiges Damoklesschwert überschattete.
Khalek saß in seinem Arbeitszimmer. Die Vorhänge waren mal wieder zugezogen. Nur das grüne Licht der verzauberten Kerzen erhellte den Raum. Ein wirres Chaos aus Pergamenten und Büchern herrschte auf dem riesigen Schreibtisch. Ein Geistesblitz überkam Khalek und dieser erhob sich somit aus seinem schweren Ohrensessel. Er ging zur Tür, öffnete sie langsam und bedächtig und schritt zum Geländer. Er wendete seinen Blick erst nach Links, dann nach Rechts.
Die Vordertür sprang auf, Valerian stolperte in den Flur. Er und die Diener, die ihm folgten trugen riesige Säcke und waren über und über mit Mehl bedeckt, wie ein Batalion Schneemänner.
"Meister! Was kann ich für euch tun, Meister? Wir hatten bei dem Aufstocken der Vorrätsbestände so fabelhafte Ideen für euer Anwesen!
Tha'Risha trat an die Tür von Khaleks Haus, es passte zu ihm. Bei dem Gedanken musste sie schmunzeln - ob das gut oder schlecht war, wer weiß. Sie trug die Kleidung, die man ihr bei Yaru gegebe hatte, also dieses Robenähnliche. Die Haare zusammen und nur mit einem Dolch bewaffnet klopfte sie.
Er eilte direkt die Treppe hoch direkt zu Khaleks Arbeitszimmer. Dort klopfte er ehrfürchtig an, wartete dann einige Momente, die ihm wie Stunden vorkamen, bis man ihm Einlass gewährte. Wortlos verschwand er hinter Tür und verließ keine Minute später wieder das Zimmer, um die Treppe wieder herunter zu eilen.
Völlig außer Puste begegnete er wieder Tha'risha.
"Meister Schattenherz erwartet euch in seinem Arbeitszimmer. Würdet ihr mir bitte folgen."
Jakob geleitet Tha'risha zur Tür von Khaleks Arbeitszimmer und verließ sie dann alsbald. Noch bevor Tha#risha die Möglichkeit hatte anzukopfen, kam von Innerem des Zimmers der gellende Ruf: