Er führte sie die Treppe hinauf direkt in sein Arbeitszimmer, welches immernoch von grünleuchtenden kerzen erhellt wurde. Kein weiteres Licht kam durch die schweren dunkelroten Samtvorhänge.
"Ja, es war zwra nicht leicht und auch nicht bilig, aber ich bleibe meinem Wesen treu. Warum sollte ich mich wandeln, in solchen Zeiten? Gefällt es euch, bis jetzt?"
Khalek nahm wieder hinter seinem Schreibtisch in dem großen ledernen Ohrensessel Platz und bot Ry'kah seinen Clubsessel ihm gegenüber an. In diesem Moment betrat Jakob mit dem Tee das Zimmer. Er verteilte die Tassen udn stellte die Kann auf dne Schreibtisch. dann verschwand er wieder zügig aus dem Zimmer.
Ry'Kah ließ sich in dem Sessel nieder - und erst, als der Diener den Raum verlassen hatte, schlug sie die Kapuze zurück. Müde Augen sahen Khalek an, tiefe Falten und graue Schatten lagen in Ry'Kahs Gesicht. "Xas, es gefällt mir."
"Aber ihr gefallt mir nicht. Oh bitte, versteht mich nicht falsch! Ihr seid eine bezaubernde Drow und euer Reiz wird nie vergehen, aber ihr seht müde und kraftlos, regelrecht ausgezehrt aus. Ich mache mir, um ehrlich zu sein, richtig Sorgen um euch. Kann ich euch etwas Gutes tun? Bedrückt euch etwas?"
Khalek schenkte Ry'kah Tee in ihre Tasse ein und dann sich selber.
"Nicht weiter, Khalek. Ihr könnt mich nicht auffangen, wenn ich falle." sagte sie kühl und holte sich die Tasse Tee. Die Hohepriesterin wirkte hohlwangig und ausgezehrt. "Das, was geschehen ist, muss ruhen."
"Was soll sie gesagt haben? Sie kam nu rzu mir und bat um Unterwiesung in der hohen arkanen Kunst. Sie fragte mich eher aus, über die Winde der Magie und Warpstein - Chaosmagie eben. Aber sonst sagte sie nicht viel. Wieso? Hat sie twas angestellt?"
"Ihren ... Weg? Was meint ihr damit? Ihr Weg, als weibliche Drow ist doch der der Lloth? Oder hat sie sich einer anderen Gottheit zugewandt - wie Kiaransalee oder Selvetarm?"
Drei große Fragezeichen ließen sich auf Khaleks Stirn lesen.
"Sie hat Tzeentch ihre Hand gereicht, Khalek. Sie ist keine Tochter der Göttin mehr." ein unergründlciher Tonfalllag in Ry'Kahs Worten - Betroffenheit, Trauer, Zorn und Schmerz paarten sich dort.
Khalek sprang regelrecht aus seinem Sessel. Dieser flog durch die ruckartig Bewegung gegen die Wand. Khaleks Hände ballten sich zu Fäusten. Eine kleine aber feine Ader bildete sich auf Khaleks rechter Schläfe.
"Wie kann sie sich diesem Intriganten, dem Mutator untwerfen?"
Dann überlegte er kurz.
"das ist Yarus Werk, stimmt's?"
Zorn und Missfallen waren in seiner Stimme zu hören - sie bebte regelrecht.
Ry'kah regte sich nicht, ignorierte seinen Ausbruch. Wieder musste sie sich mit dem Schmerz auseinandersetzen... Langsam trank sie von dem Tee. "Tha'Risha allein hat ihren Weg gewählt."