Rhûn veränderte einfach nur die Position der Klinge und ließ sie voll in das Schwert laufen, dessen Knauf er sicher an der hüfte abstützte. Eine Technik, mit der man sogar ein anstürmendes Pferd zu Fall bringen und töten konnte.
Der Stahl glitt durch Yskas Körper wie durch Butter. Doch außer, dass ihr die Beine nachgaben, veränderte sich anfangs nichts. Sie grollte ihm immer noch entgegen. Langsam registrierte sie, dass sie scheinbar doch stärker verwundet war, als angenommen und versuchte, den Blick klar zu bekommen. Fragend sah sie Rhûn an, bevor sie keuchend zusammensackte.
Da der Ritter sie nicht einfach so töten wollte, hatte er die Klinge sehr tief angesetzt. So würde sie eine Überlebenschance haben. "Begreifst Du, dass ich stärker bin und es ernst meine?" frate er Yska kalt. Er bewegte die Klinge keinen Millimeter, um sie erstmal nicht weiter zu verletzen.
Yska umgriff die Hand Rhûns mit ihren Pfoten. Sie zitterten und sie schaute ihn müde an. Es waren die Augen eines Kindes, die ihn völlig verunsichert ansahen. In Yska kämpften seit jeher zwei Seelen und das Tier übernahm immer mehr die Oberhand. Solche Momente wie jetzt, wo keine Instinkte ihr Handeln steuerten, waren selten geworden.
Seine Augen verengten sich abschätzend. Ruhig, wachsam und bereit sie jederzeit durch einen heftigen Ruck nach oben einfach zu töten, wartete er ab und sah sie fragend an...
"Nicht denken, wenn ich so bin..." sagte sie stöhnend. Ihr Blick ging langsam zum Weißen, wo er einen Moment verharrte, bevor sie wieder Rhûn ansah. "Tötest du mich jetzt?"
"Du hast Deine letzte Chance. Besiege das Tier in Dir. Ein vergehen - und ich töte Dich, ohne noch einmal zu fragen." Nach wie vor hielt er die Klinge ruhig. "PJETR!" rief er in Richtung des Hauses.
"Du hast um einen vermoderten Knochen gekämpft." sagte Rhûn ungerürt, als er die Klinge an einem Stück stoff reinigte, während das Blut zum Teil die Runen aufleuchten ließ und in der Klinge versank wie in einem Schwamm.