Er blickte weiter über das Tal und fand noch eine andere spuhr auf welche die fremde mit dem Pferd zusteuerte. Er selbst war gut verborgen unter einem einzelnen Baum.
Luka querte den Fluss unbehelligt, machte sich dann an den Aufstieg. Sie würde die Verletzungen abwaschen müssen, sofern sie nicht von der Dunkelheit überrascht würde. Im Augenblick konnte sie sowieso nur führen, da der Hang steil war... Weiter oben hörte sie dann ein ersticktes um Hilfe rufen. Sie schrak auf. Lauschte.
Dann bestieg sie das Pferd wieder und trieb es an, dem Geräusch entgegen. Eine Weile später wurden die Bäume lichter, standen weiter auseinander. Es wurde heller im Hintergrund. Scheinbar gab es dort eine Lichtung.
Luka hielt darauf zu, als sie etwas dunkles im Schnee entdeckte.
Sharya zitterte heftig. ein hustenanfall quetschte sämtliche luft aus den Lungen des Mädchens. Sie hätte geweint, wäre sie nicht so erschöpft gewesen, die verzweifelung war hoch und immeriwedder versuchte sie sich verzweifelt aufzustemmen. immer wenn sie meinte genug kraft gesammelt zu haben um aufzustehen, zeigte ihr der eigene körper das ab hier ende war.
Luka ließ das Pferd auf die Gestalt am Boden zugehen, sah sich genau um - aber es schien außer ihr niemand hier zu sein. Zumindest gab es keine Spuren im Schnee, außer der, die zu dem Mädchen gehörte. Sie saß ab und ging auf die Gestalt zu. Dass hier Hilfe gebraucht wurde, musste sie nicht erfragen! Luka holte ihre Decke vom Pferd. "Hey - ruhig. Ganz ruhig..." Sie hob das Mädchen ein Stück auf und wickelte sie in die dicke Decke.
Sharya zitterte einfach nur. Als sie langsam aufgehoben wurde hatte sie das gefühl unendlich tief zu fallen. "hilfe..." flüsterte sie ganz leise und kaum hörbar zwischen ihren klappernden zähnen hindurch... war das etwa schon der Himmel? oder träumte sie einen Traum? Es war so kalt...... die dicke Decke wärmte den Körper nur spärlich, denn wo keine wärme abgegeben wurde, konnte auch keine sich entwickeln und das wenige was noch an eigeneer wärme da war, würde brauchen bis es zurückgeworfen werden konnte.
Luka warf nochmals einen schnellen Blick in die Umgebung. Hier draußen auf der freien Fläche, blies der Wind eisigkalt und druchdrang alles. Das Pferd hatte dem Wind bereits den dichten Schweif zugedreht und den Kopf gesenkt. Sie mussten hier weg! Die Frau schätzte ein, ob sie das Mädchen würde heben können - irgendwie musste sie auf das Pferd.
Das junge Mädchen wog nur etwa 50 kilo. Aber ihr Bodenlanges Kleid und der dünne Wollmantel hatten sich mit schnee vollgesogen und machten sie schwerer.
Er sah es, aber er sah auch eine weitere Bewegung. Die Späher hatten sie entdeckt und näherten sich. Einer kam auf sie zu. "Was geht hier vor?" rief er und blieb stehen. Der Mensch war um die 20 Jahre Jung und in guter Verfassung. Der andere blieb zwei Schritt hinter ihm. Er stand oben bei dem Baum und wartete ab was passierte.
Lukas Hand legte sich auf den Schwertgriff. "Wer seid ihr - und was wünscht ihr?" Sie legte das Mädchen zunächst wieder ab und erhob sich in fließender Bewegung.
"Ist es in diesen Landen nicht üblich, sich vorzustellen? Nun gut - wie ihr wünscht. Ich hörte einen Hilferuf und kam dem nach. Und wenn dieses Kind nicht schnell aus der Kälte kommt, wird sie tot sein." Lukarde war erbost über die Unverschämtheit und deshalb nicht gerade bester Laune.
"nun es ist auch nicht gerade Üblich das man abseitz der Wege durch die Abhänge stapft." sagte er. "und wenn wir gerade von Unverschämtheit Sprechen Ihr habt Euch nicht vorgestellt!"
"Ich bin nur euren Gepflogenheiten gefolgt, Grenzsoldat! Und mein Name tut nichts zur Sache." Jetzt war sie wirklich sauer. "Aber wenn es üblich ist, hier Kinder im Schnee sterben zu lassen - werde ich meine Decke holen und Euch gern mit ihr allein lassen!"
Er grummelte, dann kam ein Pfiff von oben. Der soldat sah sich um. Sein Blick musste suchen bevor er ihn sah. Er gab das signal zum Sammeln. Der Soldat nickte. "nagut. Kommt mit." sagte er zu der Frau und sah dann die Blutspuhr. "Seit ihr Verletzt? Wurdet ihr Angegriffen?"