Tief verborgen in den unwegsamen Wäldern, auf der Kuppe eines Bergkammes steht eine alte Burg. Der Bergfried, ein majestätischer, achteckiger Turm, überragt die Wipfel der alten Bäume und gibt den Blick auf die hügelige Landschaft frei. Kuppe schmiegt sich an Kuppe und wirkt wie ein unendliches grünes Meer. Hier ist das Herzstück des Ordens, hier lebt und herrscht der Großmeister. Am Fuß der Burg liegt ein kleiner Ort. Alte Fachwerkhäuser ziehen sich in der Gabelung zweier Bäche entlang und bilden einen gemütlichen, ruhigen Dorfkern. Im Ort leben, integriert in die Gemeinschaft, die Gläubigen als Teil des Ganzen. Oft sieht man ihr weißes Habit mit dem goldbraunen Zeichen des Ordens – und immer tragen sie Waffen bei sich. Sie sind die Elite – die Kämpfer und Heilkundigen, die sich den Armen annehmen, die für Recht und Gerechtigkeit kämpfen. Sie, die den Unterdrückten Helfen und deren Ziel es ist, alles widernatürliche Leben in dieser Welt zu vernichten…
Eben hat ein neues Jahr begonnen. Der Orden hat schwere Zeiten hinter sich, und nur wenige haben die Feldzüge überlebt. Der Großmeister wurde bei dem letzten Kampf schwer verletzt, und dass er das Heiligtum je wieder wird verlassen können, ist fraglich. Es geht ihm schlecht, und nicht einmal die Heilkünste der Besten des Ordens haben ihm das Leben erleichtern können, oder sein Leiden mildern.
In der Kapelle kniet eine der Ordensfrauen in vollem Ornat, das Schwert vor sich aufgestellt, den Kopf im Gebet gesenkt. Mit geschlossenen Augen intoniert sie den alten Schwur: „… und so gelobe ich aufs Neue die Vernichtung alles widernatürlichen Lebens in dieser Welt, ebenso wie den Schutz der Schwachen und meine Hilfe all jenen zu gewähren, die in Not sind. Ich gelobe die Vervollkommnung der Heilkunde und mein Wissen um die Pflanzen dieser Welt immer zu erweitern um ihre Anwendungen zum Nutzen der Kranken und Verletzten zu erlernen. Ich gelobe die Tugenden des Ordens immer zu achten und mein Leben nach ihnen zu richten, die da wären Barmherzigkeit, Ehrlichkeit, Treue, Rechtschaffenheit, Hilfsbereitschaft, Armut, Keuschheit und Gehorsam. Halte Deine Hand schützend über mich und meine Brüder und Schwestern im Glauben und schütze den Meister vor allem Übel…“
Müde und mit steifen Gliedern erhob sich die Frau und trat nach vorn zu dem kleinen Altar, auf dem in einem Halbkreis stehend acht Kerzen brannten. Aus dem Halbschatten trat der Abt des Ordens. "Lukarde von Scryver, knie nieder Tochter im Glauben, und empfange des Segen unseres Herrn." Die Kriegerin tat, wie geheißen und senkte erneut das Haupt.
Etwas später verließ sie langsam die Kapelle und ging langsam durch die stillen, von Fackeln erhellten Gänge der Burg. Im Innenhof nahm sie die Zügel ihres Pferdes, saß auf und verließ das herrschaftliche Haus. Im Ort angekommen, überließ sie es einem Knappen und betrat die einfache Unterkunft. Müde begann sie, den weißen Mantel und Wappenrock abzulegen und dann die Schnallen des Gambeson zu öffnen. Schließlich stand sie im einfachen Habit des Hauses da, entledigte sich der schweren Stiefel und betrat die inneren Räume. Mit einem Becher Tee ließ sie sich schließlich im Aufenthaltsraum nieder und stützte den Kopf in die Hände.
Eine große Tasche, aus der ein Buch hervorlugte über die Schulter gehängt, betrat sie den Aufenthaltsraum. Ihre Kleidung war durchnässt und schmutzig, ebenso klebten ihre Haare nass am Kopf. Am Gürtel hing ein Kurzschwert in einer einfachen Lederscheide. Die Frau hatte einen kunstvoll geschmiedeten Bidenhänder geschultert und setzte diesen ab, bevor sie die Tür schloss. Sie nickte leicht Luka zu und sprach leise:"Dem Einen zum Gruße, Schwester." Dann legte sie die Tasche auf den Tisch und zog den regenschweren Mantel aus. "Der Regen hält nun schon einige Tage an. Und dennoch ist es zu mild für diese Jahreszeit. "
Luka hob den Kopf und sah die andere Frau an. Mit einem leichten Lächeln meinte sie dann: "...und Friede über alle Grenzen!" Ergänzte sie den Gruß - und meinte dann: "Und Du willst jetzt unbedingt noch wischen?"
Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. "Werde ich schon. Aber ich musste in den Ort. Der Tag jährte sich wieder, an dem er starb."
Mit einer langsamen Geste stellte die ältere den Becher ab und erhob sich. "Lege deine nasse Kleidung ab. Hast Du eigentlich immernoch Schmerzen? Du bewegst Dich so langsam..."
Sie tat, wie ihr geheißen und schälte sich aus der nassen und kalten Kleidung. "Mein Rücken fühlte sich schon einmal besser an, wenn du das meinst, Schwester." Sie lächelte leicht.
Luka nickte. "Setz Dich. Ich kümmere mich darum..." sie wies in Richtung des nassen Flecks, den die Schwester hinterlassen hatte. Sie erhob sich und verschwand kurz im Küchentrakt - kehrte dann mit einem dampfenden Becher Tee und einem Feudel zurück. Den Becher reichte sie der Jüngeren, wischte kurz den Boden auf und verschwand dann wieder. Etwas später meinte sie: "Und? Warst Du erfolgreich?"
"Ich danke dir." Sie nahm den Tee und nippte daran. "Der Ort ist wie ausgestorben. Kein Wunder, bei dem Wetter. Es ist seltsam. Er starb vor mehr als vier Jahren und doch..." Sie nahm einen weiteren Schluck. "Ich werde ihn immer besuchen, an dem Tag des Jahres, als er starb. Meinen Bruder..."
Luka trat hinter Katharina und legte ihr die Hände auf die Schultern. Vorsichtig begann sie, die verhärteten Schultermuskeln zu lockern. "Wie gesagt - mit einem Mal kann ich keine Wunder bewirken, Katharina. Du musst mich da schon hin und wieder dranlassen... Ich war vorhin oben in der Kapelle und bei unserem Meister. Es geh ihm nach wie vor nicht besser."
Katharina schloss die Augen. "Es ist nicht gut." Mehr sagte sie dazu nicht. Es schmerzte sie, den Großmeister so zu sehen und ihm nicht helfen zu können.
"Nicht einmal der fähigste Medicus des Ordens vermochte ihm zu helfen. Das Gift war schon zu lange in seinem Körper und hat verheerende Schäden angerichtet. Vermutlich wird er nie wieder längere Strecken ohne Hilfe laufen können - und die Schmerzen werden bleiben, auch wenn man sie inzwischen gut im Griff hat." Eine Träne Luka's fiel auf den Stoff des Habits der Schwester. Ihre Hände zitterten leicht. "Ich habe schon so viele Brüder und Schwestern verletzt und auch fallen gesehen - aber das? unfassbar..."
"Es ist ungerecht..." fluchte sie leise. Dann griff sie nach der Hand ihrer Schwester. "Wir werden sein Werk weiterführen."
"Er wird immer unser Licht in dieser Welt sein, jener, der uns leuchtet für IHN. Er wird uns führen - uns und unsere Schwestern und Brüder. Hast Du von unserer kleinen Schwester noch etwas gehört? Ist sie bereits zurückgekehrt?"
Katharina schüttelte den Kopf. "Nein, keine Nachricht. Ich freue mich, sie wieder in meine Arme schließen zu können."
"Ja - ich hoffe nur, nach all den Ereignissen der letzten Zeit ist ihr nichts zugestoßen! Ich mache mir Sorgen... sie hat sich so lange nicht gemeldet."
"Sie ist stark. Sie wird zurückkehren. Da bin ich mir sicher." Es sollte zuversichtlich klingen.
Luka ließ die Hände erneut einen Moment ruhen - dann meinte sie: "Du hast schon einmal überzeugender geklungen, Schwester... aber vielleicht magst Du noch ein wenig mehr Deiner Kleidung ablegen. So geht das schlecht. Leg Dich hin - dann kann ich mehr für Deine Schultern tun."
"Ganz wie du wünschst." Sie edligte sich dem Oberteil und legte sich auf die Bank. Seufzend meinte sie :"Ich denke mit Sorge an die Zukunft."
"Keiner außer IHM weiß, wohin unser Weg uns führt. Aber wie auch immer - wir werden SEINEN Weg gehen und SEINEN Willen erfüllen." Luka hob eine kleine Flasche sonnengoldenen Öls auf, und als sie diese entkorkte, verbreitete sich ein weicher aber würziger Geruch von Kräutern im Raum. Sie wärmte das Öl in den Händen und verteilte es dann auf den geschundenen Schultern ihrer Ordensschwester. Langsam begann sie, deren Muskulatur zu bearbeiten. Nicht alles, was sie tat, war angenehm...
Stöhnen ergab sie sich dem wohligen Gefühl der Massage. Ab und an zuckte Katharina heftigst zusammen. "Schwester, das tut weh..."
"Ich weiß - ruhig. Bleib liegen. Es muß sein... " Sicherlich hatte die Jüngere diese Worte schon viele Male gehört.
"Wenn du jetzt noch..." Sie zog heftig Luft ein. "Ja, ich weiß, und wenn du die Hände wegnimmst, tut es gar nicht mehr weh..." Sie lachte leise.
"Soll ich aufhören, Katharina? Ist es zu schlimm? Dann solltest Du in den Zuber gehen. Soll ich ihn Dir bereiten?" fragte Luka besorgt und hielt inne.
"Neinnein. Nur eine Verschnaufspause wäre gut." Sie stützte sich auf. "Wir sollten früh zu Bett gehen..."
Von draußen hörte man aufgeregtes und hektisches Hin-und-herlaufen. Leise Stimmen...
Luka hob den Kopf. "Was ist da los?"
"Lass uns nachsehen." Katharina war aufgestanden und griff nach dem Kurzschwert. Sie zog es und ließ die Scheide achtlos liegen.
Auf dem Flur liefen Bedienstete und Wachen herum. Sie wirkten aufgeregt. "Vor den Toren..." "Alleine...?" "...elend aus..." "...tot..."
Luka war ihr gefolgt und fragte eindringlich und mit befehlsgewohnter Stimme: "RUHE! Was ist passiert?"
Katharina, die sich bevor sie das Zimmer verlassen hatte, noch etwas angezogen hatte, stand neben ihrer Schwester. Die Adlige überlies es Luka nachzufragen.
Einer der Bediensteten trat an sie heran :"Herrin, vor dem Tor stehen einige Dorfbewohner... Sie berichten von widernatürlichen Geschehnissen. Einige sind verwundet. Man kümmert sich bereits."
"Lasst sie ein! Niemand soll vor unseren Toren stehen, der der Hilfe bedarf. Was ist passiert? Was für widernatürliche Geschehnisse? Führt mich zu ihnen."
Katharina horchte auf. "Schwester, ich komme nach." Schnell verschwand sie in ihrer Kammer und zog sich den Wappenrock an, die Panzerhandschuhe und eilte mit dem Bidenhänder zum Tor.
"Ja, Herrin." Er führte sie zum Eingang. Dort bot sich Luka ein Bild des Grauens. Etwa zwanzig Verletzte lagen dort herum, tiefe Wunden. Einige Tote, die man abgedeckt hatte, waren auch zu sehen. Kinder weinten und eine Frau versuchte sie zu trösten. Ein kräftiger Mann, der Ortsvorsteher sprach wild gestikulierend auf einen Gardisten ein.
Die Kriegerin trat zu ihm. "Was genau ist geschehen? Beruhigt Euch, Mann!"
Er war sehr aufgebracht und stotterte mehr, als dass er sprach. Die Angst stand ihm in den Augen. "Sie haben sich erhoben... wandelnde Tote... in den Gassen riecht es nach Tod und Verwesung... Sie..." In dem Moment bäumte sich eine der Verwundeten auf. Sie schrie und ihre Augen wurden trüb. Sie lag im Sterben.
Ohne weiter auf den Mann zu achten, wandte sich Luka der Frau zu. Ruhig, und ohne auf den Schmutz der Straße zu achten, kniete sie in dem weißen Habit nieder, strich der Frau sanft über die Stirn und legte ihr eine Hand auf die Brust "Ruhig. ER ist immer bei Dir und wird Dich auch auf diesem Weg begleiten. Willst Du mir erzählen, was geschehen ist, Tochter?"
Die Frau gab gurgelnde Geräusche von sich und bäumte sich auf. Aus ihren Wunden quoll dunkles Sekret hervor. Ihre Augen wurden milchrig trüb. Langsam bewegte sich ihre Hand auf Luka zu. Sie schaffte es nicht zu sprechen.
Katharina trat an die andere Seite des Lagers heran und betrachtete die Frau argwöhnisch.
Lukarde ahnte nichts. Allein die Veränderung der Augen der Frau erregte ihr Misstrauen... "Ruhig. Keine Angst. ER lässt niemanden allein." Sie begann ein leises Gebet zu sprechen.
Die Frau krallte sich an Lukas Arm, röchelte, verdrehte die Augen und erschlaffte völlig.
Katharina senkte den Blick und flüsterte :"Möge deine Seele Ruhe finden..."
Als die Frau erschlaffte, zog Lukarde die hand zurück und faltete die der Frau auf deren Bauch. "Friede Deiner Seele und eine glorreiche Entwicklung jenseits dessen, was wir sind..." Damit wollte sie sich erheben, ließ aber zunächst den Blick über die anderen Verletzten schweifen.
Katharina wand sich ab und trat ans Tor.
Mit einem Mal öffnete die Frau, die defiinitiv gestorben war, die Augen. Aus ihrem Mund kamen Laute, die nicht von dieser Welt stammten. Sie ergriff Lukas Hand. Ein wenig steif waren ihre Bewegungen, doch für eine kürzlich verstorbene erstaunlich flüßig. Sie öffnete den Mund und entblößte faulige Zähne. Ihr Griff war stahlhart...
Luka schrie überrascht auf und starrte die lebende Tote an. Dann rief sie nach einem Schwert oder Dolch, denn in ihren Augen glomm Hass auf.
An diesem Sommertag, über ein Jahr nach den Vorfällen mit den Untoten, saß Lukarde an dem dunklen Holztisch im Raum der Schriften und starrte aus dem Fenster. Regenschleier zogen daran vorbei und das Rauschen des Wassers schien die Erinnerungen an damals wegzuwaschen.
Sie saß dort, die Feder noch in der Hand und einige wenige Zeilen in das in dunkles Leder gebundene Buch eingetragen, wo sie derzeit die Geschichte seit der Zerschlagung des Ordens niederschrieb.
Lukarde seufzte schwer - es mangelte ihr an Konzentration, um weiterzuschreiben. Mit leisem Klack' legte sie die Feder mit dem Silbergriffstück weg und ließ die Tinte trocknen.
Sie ging zum Fenster, öffnete es und starrte in den Regen.
Weit unten ritt eine Person in Blauem Umhang auf einem kleinen geschekcten Pferd den Weg entlang. Der Reiter hatte die schultern hochgezogen und verbarg sich unter dem Schwarzen Hut mit den drei Federn daran das Pferd ließ tropfnass den Kopf hängen.
Lukarde runzelte die Stirn. Wer war zu dieser zeit und bei diesem Wetter noch Draußen? Außerdem kannte sie weder Umhang noch Pferd - denn der Orden trug ausschließlich weiß...
Sie war schon eine ganze weile dahingehend unterwegs. immer auf der Spuhr und dieses verdammte Sauwetter machte ihre Laune mies. Ihr blick glitt kurz den Berg hoch. Ob es da zuflucht gab? weil scheinbar hatte es sich so richtig eingeregnet.
Luka wandte sich ab und schloss das Fenster wieder, da der Wind drehte und die Regenschauer in den Raum trieb. Ein Blick auf den Tisch, dann ging sie hinunter in den überdachten Innehof. Die Neugier trieb sie in Richtung des Tores, wo einer der Brüder derzeit Tordienst hatte.
Sie blickte den Weg hinauf und sah zu dem Tor, dann glitt ihr Blick weiter die Straße entlang. Schließlich verstärkte sich der Regen und es donnerte grollend ein Gewitter ankündigend. "na komm Sam..." meinte sie zu dem Schecken und trieb das Pferd zu dem Tor den Weg hinauf. Zwei mal schnalzen und das Pferd trabte die kuze Strecke. Sie schob ihn bis zur Holztüre und klopfte an.
"Wenn ihr bitte einen Augenblick Geduld haben wollt..." das Fensterchen schloss sich, er trug den Namen in das Gästebuch ein und öffnete dann das große Tor, um sie in den Hof mit dem überdachten Gang zu bitten. Hier drinnen war es sauber, windgeschützt und vor allem unter dem Gang trocken. Ein Stallknecht kam bereits, das Pferd in Empfang zu nehmen.
"Frau von Ehrenbreitstein - wenn ihr Euch bitte an Bruder Bertram halten wollt? Er wird Euch in die Gästequartiere..."
"Lass nur, Bruder Beringar. Ich kümmere mich darum." Lukarde war näher gekommen. Sie musterte die Frau in dem blauen Umhang. "Schwester Lukarde, hohe Frau." Sie neigte den Kopf zum Gruß. "Bitte - folgt mir. Ich bringe Euch zum Gästehaus."
Lyziene ritt bis in das Überdachte, erst dann Schlugs ie den Umhang zur Seite, worauf sie auch dann erst preis gab was auf der abgewanten Seite verborgen war. Große Satteltaschen mit einer Schlafrolle, sowie eine schwere Armbrust und ein Sattelbaumschwert mit kleinem Schild. Mit einem kling trafen die Radspohren auf dem Boden auf udn Lyziene stand auf dem Boden. Triefend nass und das schwarze Fuchsfell rechst und links auf ihren Schultern war ebenso klatsch nass am Tropfen. als sie den Kopf hob, entleerte sich eine Pfütze aus der Hutkrämpe dann musterte sie die Lukarde kurz, während sie erst die begurtung des Sattels und der trense lockerte und schließlich Satteltasche und Waffen löste um diese mitzunehmen. Ein Klopfer auf den dicken Hals des Pferdes welcher sich deftigst schüttelte dann war sie soweit. Sie nickte Lukarde zu.
Vor der Fremden stand eine große, fast breitschultrig zu nennende Frau mit braunen Haaren und dunklen Augen. Sie trug das weiche, altweiße Hausgewand des Ordens und damit weder Abzeichen noch Statussymbole, sowie eine einfache schwarze Stoffhose.
Die Haare waren locker zu einem Zopf zusammengewuschelt und mit einem Lederband gehalten, dass da sicher nicht hingehörte - und ihre rechte Hand wies schwarze Tintenspuren auf.
"Bitte - folgt mir." sie ging voraus nach links und direkt zum nächsten gebäude, dass ein paar Stufen hoch lag. Der Boden unter der Überdachung war mit Holzbohlen belegt, was die Schritte dämpfte und die Schuhe sauberhielt. Man konnte trockenen Fußes den gesamten Hof einmal umrunden, auch wenn in der Innenfläche die Regentropfen über den Boden tanzten. Dem Tor gegenüber lag das imposante Haupthaus des Ordens - ein paar Stockwerke hoch und mit verzierten Glasfenstern versehen.
Lukarde führte den Gast in das Nebengebäude, dem der Stall nahelag. "Ich muss Euch bitten, die Waffen im Haus nicht zu tragen. Ihr werdet sie hier nicht brauchen. Wenn ihr später etwas essen möchtet, kommt ins Haupthaus. Wir haben derzeit keine weiteren Gäste, deshalb wird nur im Speisesaal aufgetischt." Sie betraten das Gebäude und Luka wies dem Gast ein Einzelzimmer zu. Ein Bett, Tisch und Stuhl, sowie eine Kommode und das Ordenssymbol an einer Wand mit einem Kniebänkchen darunter waren der ganze Schmuck. "Wenn ihr baden möchtet, so wendet euch bitte an Schwester Alwine. Sie betreut die Gäste. Ihr findet sie am Ende des Ganges, die Tür geradeaus."
Lyziene sah in die Richtung und sah in das Zimmer... es war absulut ausreichend... "danke." sagte sie und trat erstmal, nass wie sie war in den Raum. Sie legte Armbrust und Satteltaschen auf den Boden. Dazu Schwert und Schild und nahm Hut und Umhang ab. Lezteres hing sie mal so auf, das er zumindest eine Changse hatte zu trocknen.
Ihr Blick viel schließlich auf das Symbol an der Wand.