RE: Das Haus des Ordens am Fuß des Berges - 2

Da war ein gleichschenkliges Kreuz, zum Mitte hin etwas schmaler werdend mit eingekerbten Enden... links und rechts davon zwei dicke Kerzen in Fackelähnlichen Halterungen.

"Ich hoffe, es ist ausreichend, hohe Frau. Braucht ihr noch etwas?"

"gewis ist es." sagte sie. "und eine so hohe Frau bin ich auch nicht, auch wenn mein Name 'von' geschrieben wird." sie öffnete ihre Satteltasche und suchte etwas. egal was sie suchte, scheinbar fand sie es nicht. "gibt es ein Kaminzimmer? Mein Reisegepäck ist völlig durchnässt udn ich müsste morgen weite reisen."

"Einen Trockenraum und auch einen Ort, an dem ihr Euch und die eher privaten Dinge trocknen könnt.
Drüben im Haupthaus, Frau von Ehrenbreitstein."

Sie sah an sich herunter sah zu Lukarde und breitete die Arme etwas aus. "wie wäre es mit mir selber?"

Luka lächelte.
"Wartet..." sie verließ den Raum und kam kurz darauf mit etwas Wäsche über dem Arm wieder.
"Sofern es Euch nichts ausmacht, ein einfaches Gewand zu tragen, so könnt ihr dies nehmen, bis Eure Sachen trocken sind."
Sie reichte der kleinen Frau die Sachen.
Es war eine weiche Hose zum Schnüren, ein leichtes Unterhemd, eine ungefärbte Tunika und ein Bindegürtel.

In der Zwischenzeit hatte sie die platsch nassen Stiefel ausgezogen. "hm? ah... Ja danke." sagte sie und nahm das Bündel entgegen, anschließend nieste sie kräftig.

"Oh - ich vergaß - gesundheit! Ich hole Euch noch Schuhe und trockene Strümpfe..." sprachs und lief wieder nach Draußen.
Anbetrachts der kleinen Füße der Dame kam Luka mit einem paar Bundschuhe und zwei paar Socken wieder.

in der zwischenzeit hatte sie zumindest einen kleinen Teil der Zwiebelschichten abgelegt. nebendem Bett sauber aufgeschlagen lag ein dick gepolsteter ledergambeson, ein wollener Rock welcher wohl das doppelte wenn nicht sogar das dreifache seines eigentlichen gewichtes nun wog und sie war gerade dabei das an den ärmeln bis nach obenzu den schultern vollgesagte unterhemd auszuziehen. unter all den Schichten kam eine sehr klein gebaute scheinbar junge Frau hervor. Wieder bedankte Lyzien sich.

Vom Flur her näherte sich eine eindeutig ältere Stimme, die leise um sich herumzeterte.
"Du lernst es nie! Nimm doch wenigstens ein Handtuch mit! Sie wird sich den Tod holen! Fragen kostet ja nichts - LUKA!"
Auf dem Gesicht der Ordensschwester breitete sich ein verlegenes Lächeln aus.

Lyziene nieste und behielt die Tür im Auge. Wer da wohl kam?

Es war die bereits angekündigte Schwester Alwine. Sie kam mit einem riesigen Badetuch und einem Stapel Handtücher, klopfte kurz, warf dem gast nur einen kurzen Blick zu und wickelte die nasse junge Frau daraufhin schlicht und ergreifend in das weiche Handtuch ein.
Große, alte, weiche Hände rubbelten sie warm.
"So - und Du scher Dich nach Draußen und mach Tee, Luka!"

Die Ordensschwester öffnete den Mund zu einer protestierenden Antwort, lächelte dann aber und meinte:
"Ihr findet mich im Haupthaus, gnädige Frau."

Lyziene war vollkommen überrumpelt von der forscheit dieser gesetzten Dame. War das etwa hier so üblich einfach andere Leute in Tücher einzuwickeln und abzurubbeln? "äm.. Au.. Verzeihung...."

"Kind, ihr werdet Euch den Tod holen! Ihr müsste erst mal warm und trocken werden. Nein, keine Widerrede..."

"ich... " sie seufzte. "ich kann das auch gut alleine!" meinte sie schließlich und entzog sich etwas. diese massive Bemutterungsflut war ihr ein bischen zuviel des Ganzen. "Danke..." sagte sie freundlich um die Frau nicht zu sehr zu verärgern bevor sie selbst in das Handtuch griff und sich abtrocknete, b.z.w. erneut nieste.

"Der Eine segne Euch, mein Kind", sagte die Alte auf das Niesen, besann sich dann aber darauf, was sie eigentlich zu tun hatte und fragte:
"Darf ich Eure Kleidung zum Trocknen mitnehmen?"