Krachend ging der baum nur wenige Millimeter neben ihm zu Boden und diverse der morschen Äste schlugen nach Mindorl. Das zerstörerische Werk der toten Baumkrone war noch nicht beendet...
Auch, wenn es eher zum Schutz vor den Dornen war, so leisteten ihm seine Vorbereitungen jetzt doch gute Dienste. Der Baum rutschte weiter auf das Bruchholz zu. Der Sargtlin versuchte, die Äste, die in sein Gesicht und auf den Oberkörper schlugen, so gut es ging, abzuwehren.
Auf einen Wink von Rel'Nag hin regte sich eine neue Gefahr. Äste brachen, als sich schwere Stiefel den Weg bahnten. Drei - vier - fünf Aelkri kamen einen anderen Weg den Hang hinunter - und ihre schweren Stiefel nahmen keinen Schaden! Sie kamen zielstrebig auf den Sargtlin zu - und scheinen alles andere als friedlich zu sein!
Kaum hatte er das mit den Ästen überstanden, hörte er etwas. Kurz wischte er sich noch einzelne Splitter aus dem Gesicht. Einige hatten durch die Wucht, mit der sie Gesplittert waren, die Wirkung von kleinen, scharfen Geschossen und hinterliessen im Gesicht des Sargtlins leichte Schnittwunden. Als er sah, WAS da auf ihn zukam, zog er sein Langschwert und nahm den Schild von seinem Rücken. Die Aelkri waren wohl nicht gerade als Empfangskommitee da. Er war mittleschwer verletzt, seine Beine bluteten noch immer, mittlerweile waren seine Stiefel voller roter Flecken. Aber wenn es etwas gab, was er nicht tat, dann war es aufgeben. "Dos ssinssrin ulu malar? T'yin doer lu' malar."*[/size] murmelte er leise vor sich hin
[size=59]*Ihr wollt kämpfen? Dann kommt und kämpft.
Nun, er hatte nicht vor, sie einzeln zu überwältigen. So dumm war er nicht. Er sah, aus welcher Richtung sie kamen. Und seine Taktik war ihm klar: Sich durch den Kampf in eine Günstige Position begeben und dann weg. Denn einen oder zwei konnte er vielleicht auschalten. Aber mit den Verletzungen konnte er es unmöglich mit allen fünf aufnehmen. als der erste auf Schlagdistanz war, führte er einen Hieb aus und bewegte sich etwas zur Seite, um nicht von den anderen gleich sofort getroffen zu werden.
Das gelände konnte Mindorl zum Vorteil werden - denn ein leichter Mann hatte es bedeutend einfacher auf den Hängen als die schweren Krieger... Der Erste drang mit roher Gewalt auf ihn ein und schlug massiv von oben herab.
Schild nach oben, um den Schlag abzufangen. Er musste das Gelände zu seinem Vorteil ausnutzen. Er musste hinter die Aelkri kommen.Aber da der Schlag von oben kam, war der untere bereich des Aelkri ungedeckt. Und das nutzte er mit einem kräftigen Hieb des Schwertes aus. Gleichzeitig musste er die anderen 4 im Auge behalten. Zu spät fielen ihm die Äste im Rücken ein: Er hätte sie gebrauchen können, um die Aelkri einfach reinrennen zu lassen. Die Masse der Kriegsorks war sicherlich schwerer zu bremsen als seine. Mit Müh und Not hielt sein Schildarm stand. Aber es würde sicherlich eine Prellung geben. Seine Beinwunden brannten immer noch. Auch durch den Schweiß, der hineinfloß. Er biss die Zähne zusammen. Schliesslich war er schon so weit gekommen. Aber leider wusste er nicht, ob noch andere im Rennen waren.
Der Hieb schlitzte den Schenkel des Aelkri auf, der daraufhin wild grunzte, den Drow verfolgen wollte, auf einem Stein abglitt und stürzte... Ein anderer folgte aber.
Der Sturz des Aelkri war zwar nicht ganz in seinem Plan, aber gut, er nutzte diese Gelegenheit und die sich bildende Lücke, um weiter nach oben zu kommen. Wohin der Aelkri nun stürzte, darauf achtete er erst nicht.Da stellte ihm sich auch schon der zweite in den Weg. Noch einmal würde dieser Trick sicherlich nicht funktionieren, das wusste er genau. also musste er sich etwas neues Einfallen lassen. Die Bäume oben. Was einmal funktionierte, funktionierte vielleicht auch ein zweites mal: Nur musste er sich nach oben Kämpfen. Im wahrsten Sinne des wortes. Bei seinen Beeinträchtigungen gar nicht so einfach. vor allem, d die Aelkri allem Anschein nach ausgeruht waren, und sich bei ihm so langsam erste Erschöpfungsanzeichen einstellten.
Rel'Nag beobachtete das Ganze genauestens. Er wollte wissen, wie ein Soldat mit einer ausweglosen Situation fertig wurde - oder wie einfallsreich er war. Der Schwertmeister schätzte die Verletzungen Mindorls als mittelschwer ein. Mal sehen, wie er den Aelkri aus dem Weg gehen wollte.
Der Krieger, der sich jetzt auf den Drow stürzte, hatte Axt und Schild bei sich. Er hieb seitlich gegen Mindorls Flanke...
Der Schlag traf und ließ ihn erst einmal fliegen. Weitere auswirkungen würden wohl im günstigsten Fall prellungen sein. Etwas Mühsam rappelte er sich wieder auf. "Du wiullst also spielen?Dann komm her...nur wir beide..."
Mindorl hatte die Worte noch nicht einmal zu ende gesprochen, als der Aelkri bereits über ihm war und auf ihn einhieb...
Rel'Nag runzelte die Stirn. Er hob zögernd eine Hand zum Mund - wartete aber noch, bevor er die Aelkri zurückpfiff. Würde der Sargtlin eine Lösung finden?
Sie beobachteten ihn, den Sargtlin. Viel zu lange hatten sie sich nicht mehr zu Wort gemeldet in diesem Landstrich. Doch sie waren nie fort, waren immer da gewesen, verborgen. Und nun würden sie Rache nehmen, Rache an der verfluchten schwarzen Brut.
Rel'Nag, der auf dem Pferd unter Bäumen am Rand der Straße nach Menkelbach saß, ahnte nicht im Geringsten etwas von den wachsamen, hasserfüllten Augen, die da beobachteten. Er lenkte das Pferd etwas weiter in das Knochenbrecherfeld hinein, um dem Kampf besser folgen zu können.