Diesmal schmunzelte Ry'Kah. "Na, geht doch. Bwael. Ich habe noch einen Auftrag für Dich. Warte..." sie schrieb ein paar Worte auf einen Zettel und schob ihn dem Sargtlin zum Lesen hin.
Aun`Nar nahm den Zettel und las ihn. Sein Lächeln kehrte wieder und er nahm seine Maske. "Wenn malla Yathtallar es erlaubt, werde ich meinen Auftrag ausführen. Welche Mittel und Handlungsweisen stehen mir zur Verfügung?"
Als er auf Aufforderung der Yathallar eintrat, kniete er sich hin, senkte den Blick zu Boden und meinte mit einer tiefen Ehrfurcht in der Stimme "Malla Yathallar, ich wurde von der Malla Jallil zu euch geschickt, um euch diesen Brief zu überreichen...". Dann holte er den versiegelten Brief hervor und reichte , immer noch kniend und den Blick noch Boden, ihn der Hohepriesterin dar. Danach wartete er in dieser Haltung auf seine Entlassung, um seinem anderen Auftrag nachgehen zu können.
Die Sargtlin ging strammen Schrittes durch die Straßen der Stadt. Sie würdigte keinem auch nur einen Blick. Nicht umsonst sagte man Jhan'afay nach, sie sei eiskalt. Es dauerte nicht allzulange, da stand sie vor der Tür und bat um Einlass.
Ry'Kah runzelte einen Augenblick die Stirn, dann nahm sie dem Soldaten den Brief ab. Sie öffnete ihn kurzerhand, denn die krakelige Handschrift kannte sie. Die Zeilen zu überfliegen dauerte nur einen Augenblick - dann rief sie: "JHAN'AFAY!" und zu Mindorl: "Sargtlin, Du kannst gehen." Ein kehliges Fauchen lag drohend unter ihrer Stimme.
Sie hörte ihren Namen und stieß die Tür einfach auf. Als sie Ry'Kah erblickte, sank sie auf die Knie, den Blick gen Boden gerichtet. "Malla Jabbress, ihr habt nach mir gerufen?"
Nachdem dieser Auftrag erledigt war, erhob er sich, salutierte und ging dann rückwarts einige Schritte, bis er an der Tür war. Er wagte nicht, den Blick zu heben, bis er aus dem Arbeitszimmer draußen war. Und irgendwie war er auch froh, diesen Auftrag zu ende gebracht zu haben. Und vor allem mit dem Fauchen, was die Yathallar in ihrer Stimme gehabt hatte. Acuh erst, als er wirklich draußen war, und der weibliche Sargtlin an ihm gewissermaßen vorbeischoss, hob er wieder den blick und verließ das Haus der Priesterin. ->weiter in den Heeresquartieren
Überrascht, ob des plötzlichen Auftauchens der Sargtlin zu ihren Füßen mäßigte Sich Ry'Kahs Laune etwas. "Ich werde mich dann doch schneller als erwartet einem alt bekannten Problem widmen müssen. Sorge dafür, dass diese Unterlagen schnellstmöglich nach oben in den neuen Arbeitsraum kommen. Außerdem wird meine liebe Dalninil in kürze Gullminne erreichen. Du wirst sie abfangen und umgehend und ohne jede Verzögerung zu mir in den "Besonderen" Empfangsraum des neuen Hauses bringen."
Ein widerliches Lächeln umspielte ihre Lippen und Gier zeigte sich in ihren Augen. "Asanque, malla Jabbress." Sie machte eine kurze Pause. "Gibt es eine Begrenzung der "Mittel", sie dingfest zu machen?" Jhan'afay konnte es kaum erwarten und je freier sie agieren durfte, um so besser.
"Keine Verletzungen an síchtbaren Stellen. Ansonsten hast Du freie Hand - unversehrt wäre mir am liebsten." Ihre Stimme klang, als würde sie sich mit der Soldatin über ein Kaninchen unterhalten.
Ein Ausdruck des Bedauerns überkam sie. "Asanque, malla Jabbress." Sie hatte noch den Schlüssel dabei. "Wenn ich frei sprechen darf... Die Bauarbeiten, mit deren Beaufsichtigung ihr mich betraut habt, sind abgeschlossen. Es liegen alle Utensilien bereit. Wenn Ihr es wünscht, kann ich Euch die Räumlichkeiten zeigen."
Jhan'afay wartete bis die Jabbress an ihr vorbeigegangen war, dann stand sie auf und folgte ihr. Es erfüllte sie mit Stolz, Ry'Kah das zu zeigen, was sie sich erdacht hatte. Es würde sie und Lloth zufriedenstellen, da war sie sich sicher.
Vor dem Haus fauchte sie einen Glenn an, der binnen einer Minute eine Kutsche bereit gehalten hatte. Jhan'afay bat die Jabbress Platz zu nehmen, während sie selbst die Zügel übernahm. Dann machten sie sich auf den Weg zum neuen Haus Ry'Kahs...