Der von Tha'Risha abkommandierte Sargtlin folgte dem Glenn auf dem Fuße. Er holte ihn ein: "Bleib stehen, Rivvil - du hast einige Worte zu viel gesprochen! Usstan orn mrigg dos ulu l' kul'gobsula!"
Der Glenn hielt inne. "Was redest Du da, Mann? Sprich so, dass ich Dich..."
Der Sargtlin schlug ihn kommentarlos nieder, winkte zwei Männer heran und ließ den Soldaten in das Gefängnis biringen. Auf dem Weg dorthin wies er die Männer an, nach einem Heiler oder heilkundigen ausschau zu halten, es würden im Haus der Heilung weitere helfende Hände benötigt.
Selanaya lief durch die Straßen, durch ihren Umhang gut geschützt vor der Sonne. Sie trug ihren Korb und war mit ihren Gedanken schon ganz bei Ssar und den Gesprächen die sie führen würden. Als sie am Haus der Schatten vorbei kam runzelte sie die Stirn, Oo was machen denn die ganzen Wachen hier? oO dachte sie. Dann zuckte sie mit den Schultern, Oo es wird schon seine Richtigkeit haben... oO dann lief sie weiter zum Koppenstein oberhalb von Gullminne.
Nach allen Geschehnissen im Haus der Schatten schien Ruhe eingekehrt zu sein. Der Trupp aus Ner'Zuhl hatte mit Alissa, Wolfgar und Zwillingsklinge zunächst Gullminne verlassen und würde in wenigen Tagen Sel Tac'Zil für immer den Rücken kehren...
Dann aber geschah etwas, dass die Hauptstadt Sel Tac'Zils erschütterte - eine gewaltige Explosion erklang - und Flammen loderten auf... Das Haus der Schatten explodierte und fiel in Trümmer. Die Flammen griffen um sich... Binnen kürzester Zeit brannte das Haus bis auf die Grundmauern nieder - kein Stein blieb auf dem anderen stehen.
Als die Hohepriesterin die Explosion hörte, schickte sie zwei Soldaten aus, ihr zu berichten, was geschehen war. Als sie hörte, verfinsterte sich ihre Mine. "Sorgt dafür, dass es keine weiteren Schäden gibt und kontrolliert die Sicherheit der Stadtmauer! Wenn die Flammen sich gelegt haben, sorgt dafür, dass der Ort gereinigt wird." Sie schüttelte den Kopf und wandte sich wieder ihren Papieren zu.
Nach einem doch recht wilden Ritt erreichte er etwa einen halben Tag, nachdem er im Gasthaus aufgebrochen war, Gulminne. An den Stadttoren liess er sein Pferd, welches doch recht nassgeschwitzt war, in den Trab gehen, und ritt zum Haus der Priesterin (Dem alten Haus neben dem Tempel), um seine Botschaft abzugeben. Die Formalitäten am Stadttor waren recht schnell erledigt.
Der Ust'Sutrinos kam derweil die Straße entlang, auch er wollte zur Yathtallar. Er sah Mindorl und hob die Augenbraue. 'Sind sie also endlich da...' dachte er sich. "Sargtlin," sagte er, als er auf Mindorl zutrat.
Er stieg gerade vom Pferd, als er gerufen wurde. Und als er sich umwandte, erkannte er den Ust'Sutrinos Khyl'Lian. Sofort Salutierte er mit der Faust auf der Brust und senkte sein Haupt. "Jabbuk, Ihr wünscht?"
"Xas...die Malla Jallil befindet sich noch zur Rast in der Stadt auf den Schimmernden Höhen. Ich wurde von ihr vorausgeschickt, um abschliessende Vorbereitungen zu dem Feldzug in Castlewood zu treffen, und um eine Botschaft an die Malla Yathallar zu überbringen." Sein tonfall war von tiefem Respekt geprägt. Schliesslich handelte es sich einerseits um den Gefährten der Jallil, andererseits auch um einen seiner höchsten Vorgesetzten.
In seinem Inneren rang er kurz mit sich, hatte dann aber eine Entscheidung getroffen. Mit gesenktem Haupt antwortete er. "F'sarn taudl, malla Jabbuk, und bei allem euch gebührendem Respekt, aber der direkte Befehl der Malla Jallil lautete, dass ich den Brief an die Malla Yathallar übergebe. Dies bedeutet für mich, dass ich ihn nur ihr übergebe. Ich denke, ihr wisst, dass ich für das Haus und das Reich ansonsten jeden eurer Befehle ausführe, aber das es in diesem Fall nicht geht." Die Entscheidung würde er mit allen Konsequenzen tragen. "Was den Feldzug angeht: Vor der Abreise in den Drachenlanden habe ich auf Befehl der Malla Jallil Alarmbereitschaft für die Truppen angeordnet. So dieser Befehl noch nicht aufgehoben wurde, müsste die Armee immer noch in Bereitschaft sein. Das bedeutet, dass in diesem Fall lediglich noch der Tross zusammengestellt werden muss." Den ersten Teil sagte er in einem ruhigen Tonfall, den zweiten Teil in einem festen, Rapportartigen.
"Jabbuk, es ist meine Pflicht, dies zu tun..." meinte er daraufhin, und wartete, dass ihn der Ust'SutRinos entließ. Ein wenig irritierte ihn die Reaktion schon, da Khyl'lian für sein Temperament bekannt war.
Nil'Affay hatte die letzten Zutaten für die neuen Tränke zusammen und machte sich auf den Rückweg. Schweigend beobachtete sie dabei die Drow die ihren Weg kreuzten. Sie hatte nie großen Kontakt zu anderen gehabt, ihren Job würde sie besser erldigen wenn sie allein durch das Leben ging und so war es dann auch gekommen.