Es war gut, dass T'risslay vorhin nicht in voller Bewaffnung unterwegs gewesen war - im Gegenteil. Sie hatte nciht einmal ihren Dolch bei sich... sonst wären die Federschwänze mit Sicherheit bei den Federn in der Seitenstraße geblieben. Als Aly'Triss sich ruhig verhielt, kam die Erinnerung an das Gespräch zwischen Tha'Risha und Yaru zurück. Die giftigen und bösen Blicke von Tha'Risha und die so unglaublich verletzenden Worte. Sie ein Spielzeug von Yaru? Anstelle Tha'Rishas, die sich so bemüht hatte, Yarus Aufmerksamkeit, ja wohl auch ihre Freundschaft zu gewinnen? Und dann kam Trisslay daher und schon war Tha'Risha wieder nur das Halbblut und uninteressant? So nicht. Niemals. Und wenn sie sich jede Feder einzeln vom Leib brennen würde... T'risslay kochte vor Wut, Trauer und Verletzung. Es dauerte lange - sehr lange, bis ihre Schultern heruntersanken. Die Kopfschmerzen hatten gewonnen.
Er sah ihr zu, beobachtete die feinen Signale ihrer Gesichtszüge. Als ihre schultern sanken trat er wieder zu ihr und stellte sich einfach seitlich neben sie. "willst du darüber reden?"
Ganz langsam und mit einem Ausdruck der Leere und der Resignation im Gesicht, wandte T'risslay Aly'Triss den Kopf zu. Sie sah ihn einfach nur an - und diesmal spiegelten ihre Augen, was in ihr vorging. Noch immer hielt sie Bogen und Pfeil in Händen.
Was sollte sie ihm sagen? Wie konnte sie erklären, was sie selbst nicht richtig in Worte fassen konnte? Ein Luftzug wehte ihr eine der dunklen Strähnen ins Gesicht. Sie ignorierte es. Langsam kam dieses gefühl von Taubheit wieder - und T'risslay ließ sich dort, wo sie gerade stand auf dem Boden nieder. Sie hatte den Blick auf die Scheibe gerichtet - und legte, ohne hinzusehen, den Bogen vorsichtig auf dem Boden ab.
"Sie hat doch recht... Yaru ist ganz versessen darauf..." Dann erzählte sie Aly'Triss, was sich da unten abgespielt hatte. "Sie fühlt sich minderwertig, weggeworfen. Und sucht doch nur Freundschaft und Anerkennung. Und alle treiben sie dazu - und wenn sie es versucht, schlägt man ihr auf die Finger und sagt ihr dass es falsch ist." T'risslay sprach fast tonlos. Sie selbst fühlte sich mehr als Schuldig - aus verschiedenen Gründen.
Er hatte ein offenes Ohr für sie. schließlich war sie seine Schülerin und er vertrat nunmal die Meinung das ein Mentor mehr als nur der am längeren Hebel ist, sondern auch der welcher sich um das Wohl seiner Schützlinge zu sorgen hatte. "Tha'Risha tritt, wenn sie sich verletzt fühlt wahllos um sich. sie ist dann nicht sie selbst." sagte er sanft. "und was dicht und Yaru betrifft. sicher. Sie will dich inihren Reihen haben. aber sie wird dich nicht bekommen Trisslay. nicht solange da personen vor dir stehen die dich vor ihr beschützen. Du bist nicht ihr spielzeug... und solange du dem Hause ArabGym angehörst, Sargtlin dieses Reiches bist, wirst du es auch nicht werden. Außer du beschreitest den Weg aus eigenen Stücken.... jedoch ich schätze dich nicht so ein das du jemand bist welcher Seine Heimat im Stich lässt."
"hmm..." die enthüllung rückte einiges in ein anderes Licht. "Es war richtig sie dort hin zu bringen.. ebenso wie es richtig war das sie dich dereinst zu Yaru geschleift hat. Ich hoffe Tha'Risha wird verstehen wenn sie wieder zu sich kommt und dieses Warp in ihr nicht mehr wütet."
Unglücklich sah T'Risslay zu Boden. "Es ist ihr sehnlichster Wunsch, die Energien zu beherrschen zu lernen. Jetzt kann sie es nicht mehr. Sie wird alles hinschmeißen und sich irgendwo verkriechen." 'Und ich bin Schuld daran', dachte sie noch.
"Den Warp?" er schüttelte leicht den Kopf. "Nau. Trisslay. Sie kann es nicht sie ist keine Anhängerin des Chaos. Du hast ihr nichts verbaut im gegenteil du rettest sie!"