Sirgal folgte auf der etwas größeren Ardanwen, der sie den Nacken mit der dicken Mähne streichelte. Sie führte die Nyss in das Tal hinunter, an der Strafkolonie vorbei und hinauf in die Wälder, die in Richtung des Orkterritoriums lagen... "Fünf Gangarten. Schritt. Zum Traben mit der Hand die Schulter berühren und das Gewicht nach vorn. Tölt - ein Stück im Sattel zurücksetzen und aufrichten, mit der hand den Kopf des Pferdes etwas höher holen. Galopp - wie immer und Rennpass... lassen wir mal."
Sie hob eine Augenbraue. "5 Gangarten?" sie hatte davon gehört aber das diese Pferde dazu zählten war ihr nicht bewusst... das erklärte auch den Preis. Sie tat wie die Anweisung lautete und los ging es. Sich etwas aufrichtend suchte sie den Kontakt zu diesem Tölt und war gepannt darauf ob das was man sich erzählte so auch stimmte.
Der Schimmel war nicht schnell, aber unendlich weich in den Bewegungen und sanft im Wesen. Einmal zum Tölt gebracht, lief er Stundenlang fast ermüdungsfrei...
[Ich würd gern wissen, was aus ihm geworden ist. Er war einer von denen, auf denen ich wirklich reiten lernte.]
[schmunzel... da kenn ich noch einen, aber aufgrund der Zeitspanne würd ich sagen der is scho lange unter der Erde....] Aiwe suchte sich gezielt eine recht rutschige steile Strecke um zu sehen wie geländetauglich die Pferde wirklich waren. Trittsicherheit bei schwierigem Gelände war Grundvorraussetzung.
Schotterhänge, scharfer Schiefer, Baumbruch, unebener Waldboden, moosiger Stein, schmale Steige und enge Windungen an Abhängen - Sirgal führte sie durch alle Arten von Gelände. Der Schimmel lief und lief... kletterte, setzte sich zum Teil auf den Hintern, wenn es zu steil wurde und Kletterte wie eine Bergziege.
Nach einer Weile brach sie zufrieden ab und meinte ruhig. "Das reicht mir." Das war ihr zeichen zur Umkerh udn sie steuerte das auch gleich so an. Der Graue gefiel ihr. er war ähnlich dem den sie schon hatte, nur das es eine Andere Pferdeart war.. für anderes Gelände.
Sirgal nickte. "Hebt euch in den Bügeln leicht über den sattel und gebt ihm den Rücken frei. Versucht über ihm in die Schwebe zu kommen, auch wenn er stolpern sollte... Wenn was ist - rufen." Sie ließ die schwarze Stute sich strecken, sah über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass die Elbin klarkam - dann stieß sie einen hellen Pfiff aus und die Stute sprang in langen Sätzen los, wurde viel schneller und zog den Schimmel eine weile mit... Eine kurze Strecke konnte er folgen, aber er war kein schnelles Pferd. Ausdauernd, lieb, aber alles andere als schnell. In rasendem Galopp hetzte er der schwarzen Stute nach, fiel immer weiter zurück, versuchte aber das Tempo zu halten, stolperte ein paar mal, und fiel dann in ein leichtes, rundes und gemütliches Galopptempo, dass er passend fand.
Sirgalwartete auf diesen Punkt des "umschaltens", dass sie von ihm kannte, und gab der Stute den Zügel hin, richtete sich nur im Sattel auf und sie wurde von selbst langsamer. Parierte schließlich zum Schritt durch und wartete dann auf den Schimmel.
Sirgal beobachtete die Nyss. Ihr selbst hatte der Schimmel zu wenig feuer, er dachte ihr zu wenig mit. Aber wenn die Nyss so ein Pferd mochte.. nur würde sie mit dem explosiven Windfarbenen nicht klarkommen.
Die Nyss saß das aus und konnte damit gut zurecht kommen. Sie kam Sirgal mit leichtigkeit nach und parrierte am lockeren Zügel über die Gewichtshilfen durch. Aiwe nickte kurz. Mit Ihr war alles in Ordnung.
Die restliche Strecke führte aus dem Wald heraus, einen steilen, glatten Hang hinunter, der direkt parallel zur Mauer der Strafkolonie verlief, und dann auf der anderen talseite nicht minder Steil wieder hinauf zur Koppel.
Auf dem letzten Stück blieb der Schimmel schwer atmend alle zwanzig Schritte stehen und sah sich nach seiner Reiterin um.
Sirgal, die folgte, saß auf dem hang ab und nahm ihre Stute am Zügel.
Sie schmunzelte und verstand den Wink mit dem Zaunpfahl. der kleine war ko. Also saß sie ab und führte ihn den Berg rauf, bis sie an der Koppel ankamen. In gedanken grübelte sie und wog die Möglichkeiten ab.
Der Rest der Herde schlich den langen Weg am Zaun entlang neben ihnen her. Der Schimmel hatte jetzt ein welliges, fast lockiges Fell, dass ihm am Körper klebte und seine eigentlich schlanke Statur zeigte. Mit weit geblähten Nüstern atmete er in einer sehr schnellen Frequenz. "Nehmt ihm das Sperrhalfter ab..." bat Sirgal noch auf dem Weg zur Koppel. Auch ihre Stute, die sie davon befreit hatte, atmete ganz ähnlich, auch wenn sie bei weitem nicht so nass war.