RE: Sirgals Pferdekoppel - 18

"Gut..." Sie nahm ein Halfter und kam über den Zaun, um dann ruhig auf ihn zuzugehen.
"Baran cól - komm. Es ist gut." Er kam nicht, lief aber auch nicht weg und ließ sich das Halfter anlegen. Sirgal hatte Ardanwen gesattelt gelassen, sie würde noch eine Runde laufen. Der Sattel wies schwere Kratzspuren auf, die hell in dem schwarzen Leder leuchteten.
Die Botin machte den Windfarbenen selbst fertig, putzte ihn sanft über und sattelte ihn, wobei sie - im Gegensatz zu den anderen Pferden - eine mit lammfell abgepolsterte Decke unterlegte.
Der Sattel war braun, ebenso gerippt, wie der von Ardanwen und eindeutig alt, denn er war ausgesessen. Außerdem befand sich von quer am Sattel ein mehrfach geflochtener Riemen...
Sirgal holte eine ganz dünne Kandare mit einem Zügel, der fast nur ein Bindfaden war. Willig klaute er ihr das Gebiß aus der Hand und wartete dann.

So lange sie den Zügel in der hadn hatte, folgte er an ihrer Seite. Als sie sich hinhockte, bllieb er stehen und wartete - ohne auf sie einzugehen.

Sirgal saß wieder auf und kam an seine Seite.
"Er ist ein Sturkopf..."

Sirgal rief ihr nur nach:
"BEINE WEG VOM PFERD...." als er losschoß... Sie ließ Ardanwen anspringen und jagte hinterher.

"Was soll der Blödsinn?" rief Sirgal nur und hetzte die Stute dem flüchtenden nach.

'Warum ist sie nicht einfach still sitzengeblieben...' dachte sie und rief ihn nach langer Zeit...

Sirgal war wütend.
Ardanwen hatte eine reichliche und anstrengende Strecke schon hinter sich - und jetzt auch noch den Kraftprotz jagen... und dann noch dieses Gehabe auf dem kleinen Araber - sie würde sowieso nicht an den Windfarbenen herankommen.


Der war auch überhaupt nicht begeistert von fremdem Pferd und erst recht nicht Reiter!
Beißend und steigend ging er schlichtweg auf beide los... egal, ob die Kandare ihn verletzte.

In einem Hasenloch strauchelte Ardanwen - und Sirgal flog.
Die Landung war alles andere als elegant und Pferd nebst Botin waren am Boden.

Der Windfarbene wurde rasend. Er entwickelte massive Kraft gegen Aly'Triss und biß dem Braunen in die Schulter, um sich danach dem Reiter zuzuwenden. Die kandare, die er trug, bestand nur aus einem Lederriemen über dem Nacken, dem Gebiß und einer Kette unter dem Kinn, nebst den dünnen Zügeln...

Sirgal war benommen und hatte eine hühnereigroße, hellblaue Beule auf der Stirn. Auch die rechte Hand war verschrammt und die Finger verfärbten sich ins hellblau.
Aufstehen wollte sie grade nicht - hielt sich den Kopf und ließ die Augen zu.
"Die... Stute!"
Sie hatte nicht mitbekommen, wer da versuchte, dem keinen Pferd Herr zu werden.

Der Windfarbene raste wie ein Berserker auf die am Boden liegende zu...

Kurz vor Sirgal stoppte er aus vollem Lauf, bremste, dass das Gras nur so flog und lief aufgeregt eine Runde um sie herum, bevor er sie sanft im Rücken berührte.
"Baran cól... vorsicht..." Sie sah nur rotes Feuer und dunkle Flecke - aber was war das für ein Pfiff?
Sirgal stützte sich auf einen Unterarm hoch - und fluchte. Dann setzte sie sich zügig auf und berührte den Ellenbogen nur vorsichtig. Sie zog den Stoff von der Haut ab.
Er schnoberte...
"Dummer Kerl. Musste das sein?" fragte sie das Pferd.
Der Ärmel war völlig aufgerissen und klebte am Arm.


Die Stute entlastete das linke Vorderbein völlig und setzte den Huf nicht ab.