RE: Sirgals Pferdekoppel - 3

Die Botin nickte.
"Bwael - asan... gut, wie ihr wünscht. In fünf Tagen." korrigierte sie sich.

"Ja." Sirgal nickte und trat zur Seite.

"Zwei Stunden nach dem Mittag. Dann könnt ihr sie Probereiten." Sirgal verfiel in eine ebenso knappe Sprechweise.

Sirgal fütterte und tränkte die Pferde noch, kehrte dann ebenfalls nach Gullminne zurück.
Dort machte sie alles für die kurze Reise bereit - und verließ am anderen Morgen die Stadt.

Zwei Tage später war sie zurück und brachte fünf Pferde auf die Höhe hinauf.
Ein kleiner Schimmel, eine schlanke rote Stute, zwei Rappen und einen Windfarbenen...

Sirgal lächelte.
Auch ohne Donnerhall und Targo hätte sie Aly'Triss unter Hunderten sofort erkannt.
Sie kam mit der Schar Pferde um sich herum näher - die Stute ruhig in der Mitte. Das kleine Schwarze Pferd grummelte dem Braunen entgegen, den sie so gut kannte.

"Vendui, jabbuk", sagte Sirgal leise, als sie absaß und die ganze Bagage um sich herum auseinandersortierte.

Sie waren allesamt einfach da stehengeblieben, wo Sirgal sie angehalten hatte. Die Botin band nur die Stute an, die sie geritten war, und befestigte die beiden Haupt-Führstricke am Sattel.
Die Koppel war bereits unterteilt, so dass sie die Pferde nur einzeln wegzubringen brauchte.
Den Windfarbenen (Dunkelfuchs = Braunschwarzes Fell mit fast weißem Langhaar) und die beiden Rappen brachte sie zuerst weg, dann den Schimmel und die tiefrote Fuchsstute mit der endlos langen Mähne. Sie war feingliedrig und schlank, was man unter dem dicken Fell aber nur erahnen konnte.
Schließlich brachte sie ihre Stute wieder zu den anderen beiden und ließ sie frei. Futter und Wasser waren schnell verteilt und dann kam sie zu Aly'Triss, sich die Heuhalme aus der Kleidung klopfend.

Die letzten beiden Punkte seiner Aufzählung schmerzten sie.
Sehr leise meinte sie:
"Ehefrau bin ich kaum und Mutter... nun, Sha'Yann wird ganz nach den Grundsätzen der Drow erzogen - und das bedeutet auch, nicht von seinen Eltern." Sie schluckte und biß sich auf die Zähne, dass ihr Kiefer sich spannte.
"Ansonsten versuche ich über die Runden zu kommen, denn irgendwoher muss auch Geld kommen. Und da ist ein verkauftes Pferd immer eine Hilfe."
Sie seufzte.
"Was außer dem schönen Wetter treibt Euch hier herauf?"