Er sah sie ruhig an. "ich weiß Sirgal. Andeutungsweise hast du mir dies schon in der einen besagten Nacht gesagt und ich habe dir das erklärt was ich weiß wie man soetwas verhindern kann.. Es ist dazu ein Körperliches aber vor allem auch Geistiges Training notwendig auf zweierlei Arten ... Doch dieses Training ist gefährlich Sirgal." er unterbrach sich, wartete auf Targo der heran kam und schickte ihn wieder laufen. "Diese Art von training besteht unter anderem darin Körperliche Folter nicht an sich herann zu lassen. Es stärkt zum einen die Körperliche Wiederstandskraft, senkt das schmerz empfinden aber es greift auch die eigene Seele an und dieser Nachteil ist groß. Über das alles kann man einen Magischen Schutz legen ein Schutz der davor bewahrt das andere mit ihrer Gabe dort hinein Blicken können! Etwas wo ihr Euch vor allem bei Ril'afay in Acht nehmen solltet! Die kleine Drow kann da drin lesen wie in einem Buch!"
Sirgal sah ihn nicht an, sondern starrte lange auf die Giftkapsel in ihrer Hand. Dann aber streckte sie den Rücken etwas und meinte: "Ich muß etwas tun. Mit der Yathre habe ich nichts zu tun, ich halte mich nicht in ihrer Nähe auf... Aber", und jetzt sah sie ihm in die roten Augen, "ich kann nicht einfach irgendjemandem mein Leben und Wissen in Hände legen. Deshalb fragte ich Euch."
"was willst du von mir?" fragte er sie ernst und vergas fast Targo weg zuschicken der das Stöckchen vor ihm ablegte. Hastig registrierte er den Hund nahm den Stock und schleuderte ihn so weit er kam. Targo fetzte hinterher.
"Ihr, Aly'Triss, seid der Einzige, dem ich Wissen, mein Leben und meine Seele anvertrauen würde. Könnt ihr mir helfen, diesen Schutz zu erlangen? Würdet ihr mich ... dahinbringen, dass andere mir nichts mehr zu tun vermögen?" Bei dem ersten Satz war ihre Stimme noch sanft gewesen, dann aber von einer nüchternen kühlen Art, die von einer gewissen Härte gegen sich selbst sprach. Sie war sich sicher, in dem, was sie ihn bat - und hatte es ja schon ganz zu anfang gesagt. Entweder würde sie ihn in Schweirigkeiten bringen, oder ein klares 'nau' erhalten.
Er hatte es geahnt. Nun hatte er Gewissheit. Er ließ ihren blick los und sah in die Ferne, nachdenklich und irgendwie war da ein eigenartiger Blick in seinen Augen. "Weißt du was du da von mir verlangst?" sagte er sehr sehr leise. Dann stand er auf. Erst als er stand sah er sie aus den Augenwinkeln an.
"Ich denke schon - alles Wissen jener Kunst, die ihr am meisten hasst..." sagte sie leise. "Es gibt niemanden, dem ich sonst vertrauen würde, oder vor dem ich meine Seele bloslegen würde." Dass es nicht nur um ihre Seele ging, wusste sie. Und vor allem, was es jetzt schwer für ihn sein würde.
Sirgal dachte über den Weg jenseits eines 'nau' nach.
Er holte tief luft und sah Targo an der darum bettelte wieder den Stock holen zu dürfen. Er nahm ihn und war.. recht herzlos nachdenklich. Nach einer weile meinte er. "Ich werde darüber nachdenken müssen Sirgal... das ist keine leichte Entscheidung." er klang sehr bedrückt.
Sirgal nickte nur und erhob sich ebenfalls. Sie nahm den Mantel auf und warf ihn über den Koppelzaun. Einen Menschen willentlich zu Foltern war etwas ganz anderes, als dies in Not im Kampf zu tun. Sie wusste es. Still stellte sie sich an den Zaun und sah hinunter in die Weite des Tales.
Wenne s da allein nur wäre. AlyTriss stand noch nie vor der Tatsache jemanden Foltern zu müssen den er kannte erst recht nicht jemanden den er schätzte! Dafür waren andere Bestellt. Nachdenklich kraulte er Targo, dann Rief er Donnerhall zu sich gurtete nach und stieg auf.
Sirgal drehte sich langsam zu ihm um. "Wie auch immer Eure Entscheidung ausfällt - ich danke Euch für Eure Geduld mit mir, Aly'Triss." Sagte sie nur und deutete eine Verbeugung an.
"Das werde ich." Ruhig stand sie da - ihn als das, was er war akzeptierend, mit allen Facetten seines Wissens und seins. Sie wusste um das zarte Seelchen, dass da in der Brust des Kriegers schlug - und sie wusste auch, dass sie ihm ebenso schweren seelischen Schaden zufügen konnte, sollte er zustimmen, wie er ihr.
Es tat jetzt schon weh. Und mit der Gewissheit das da eine gewaltige Hürde vor ihm lag ritt er nach Hause. Er musste da mit jemandem drüber sprechen, jemandem der ihm dabei Helfen konnte, denn alles... alles würde er auf keinen fall tun können.
Sirgal stand noch lange da oben und ließ den Wind ihr die Haare zerzausen. Die eine oder andere Träne glitzerte auf ihren Wangen, so dass irgendwann die Pferde ankamen und einen Halbkreis um sie bildeten. Sie trat in die Koppel und sie kamen alle.
Erst Stunden später kehrte auch sie nach Gullminne zurück.
* * * * * * * * * *
Drei Tage später. Sirgal war seit den Mittagsstunden dabei, die Pferde zu säubern...