Tha'Risha erreichte mit T'risslay nach den Bündnis-Vorverhandlungen mit Vertretern des Schwarzen und des Chaos-Lagern wieder Gullminne. Die Sargtlin brachte Tha'Risha nach Hause. Es war viel geschehen auf diesem Treffen, die Grundlagen eines Bündnissen, eines starker Dreier-Kern waren gelegt. Doch auch was "nebenher" war, beschäftigte Tha'Risha, die tief in Gedanken das Haus betrat. Sie hatte jemanden kennengelernt, von dem sie bislang zu gehört hatte. Aber jemanden, der sie stark beeindruckt hatte. Nach einem Gespräch, welches sie mitgehört hatte, hatte sie scheinbar unendlich viele Fragen im Kopf.
Nachdem sie sich gesäubert hatte, suchte sie Yaru. Sie hatte viele Fragen, aber auch eine Botschaft.
T'risslay hatte Tha'Risha das Reisegepäck ins Haus gebracht und stand etwas vergessen im Flur, als Tha'Risha sich säubern gegangen war. T'risslay wusste, dass die Halbdrow völlig geschafft war von den langen abenden und den viel zu kurzen Nächten. Auch der Soldatin ging eben dieses Gespräch im Kopf herum. Sie hatte sich an die Wand im Flur gelehnt, die Arme untergeschlagen und die Augen geschlossen. Auch ihr fielen fast die Augen zu, und die feinen Schnitte auf der linken Hand brannten, waren aber fast geschlossen. Die Haut im Gesicht war weich und gut verheilt, aber die Hände waren nicht gereinigt und die Federn der Pfeile waren scharfkantig gewesen. Es war eine böse Erinnerung an die Schmach. T'risslay döste, noch immer die sanfte Stimme im Kopf und die leuchtenden, fröhlichen blauen Augen eines ihrer Gesprächspartner vor sich. Gut, dass der andere sich so schnell erholt hatte. Wer hätte schon gedacht, dass sie mal einen Großmeister so unverhofft im Arm hätte.
Als sie sie sonst nirgends fand, klopfte Tha'Risha an die Tür des Arbeitszimmer. Sie wartete auf eine Aufforderung herein zu kommen. Geistesabwesend rieb sie sich über die Nasenwurzel und erinnerte sich an die erste Nacht. Sie musste schmunzeln und dankte gerade allem, was es gab, dass sie im Endeffekt genug Weisheit hatten, ihr Vorhaben nicht in die Tat umzusetzen. Talogon und sie, zwei die sich gefunden hatten. Tha'Risha musste grinsen, als sie daran dachte, wie sehr der Magus dann doch dem Chaos 'vertraute' und wie er seine Meinung änderte.
Tha'Risha zumindest interpretierte es so und betrat den Raum. Sie wirkte sehr ruhig und sehr sehr sanft. Keine Hektik, keine überschwänglichen Emotionen, sondern - trotz der unendlichen Wissbegierde - völlig ruhig und entspannt. Sie sah den Stapel Papier und hob den Blick. Ihre Augen leuchteten förmlich. "Oh, ich komme wohl ungelegen," sagte sie leise und mit Bedauern in der Stimme. "Ich wollte nicht stören."
Nein, Tha'Risha hatte T'risslay nicht vergessen, doch sie musste etwas 'vorbereiten'.
"wäää..." grummelte es und wurschtelte in dem Stapel herum. "blödsinn..." kruschtelte sie und hatte Tha'Risha Scheinbar noch nicht ganz realisiert. "...meine güte so.. grrrrrrrr...." dann knurrte sie und schupste einige Blätterstapel herum bis sie letztendlich ihrn schnabel auf einem seufzend ablegte und Tha'Risha anblinzelte. "hmmmmmmm...."
"Was?" Tha'Risha hob die Augenbraue. "Pollux, Yaru. Ich meinte Pollux. Ich hab wohl etwas viel geraucht, dass ich einzelne Buchstaben ...." Sie räusperte sich.
"Pollux.. tja, von dem guten habe ich seit Ewikeiten nichts mehr gehört.. genauer gesagt seit wir KhaZulMar verlassen haben....so einen Meißterlichen Gruß?" sie kicherte. "Pass auf das er dich nicht zu arg mit seinem unendlich Grußherzigen Charme umspinnt.. er kann ein wahrer Chamör sein der gute!"
T'risslay sank der Kopf auf die Brust. Sie war langsam nicht mehr wirklich begeistert, herumzustehen und sah sich nach dem Hochschrecken nach einer Sitzgelegenheit um. Sie schlenderte den Flur entlang...