RE: Die Stallungen in Yarus Anwesen - 17

T'risslay hatte sichinzwischen einfach abgewaschen, um erst mal den simplen Stalldreck wegzubekommen.
Als Tha'Risha sie zur Ruhe aufforderte, kam sie dem nach.
Die Soldatin legte den Kopf auf den hinteren Wannenrand und schloss die Augen, neugierig, was Tha'Risha vorhatte.

"Ich möchte, dass du ein Bild erschaffst. Ein Moment, eine besondere Erinnerung, die dir heilig und wichtig ist," sagte sie leise und legte ihr eine Hand auf die Stirn und die andere in den Nacken. Tha'Risha suchte eine mentale Verbindung. "Keine Angst, ich bins nur..."

Wenn Tha'Risha wüsste...
Der ort, an den T'risslay sich in Gedanken begab, war ein von der warmen Frühlingssonne durchfluteter Wald, in dessen Mitte sich eine Lichtung befand. Das Licht schimmerte durch das erste helle grün der Blätter und schuf eine unwirkliche Beleuchtung. Etwas Dunst lag in ihrer Erinnerung und machte die Konturen weicher. Es war der ort der Runhe, den sie zur Meditation immer aufsuchte. Es gab einen uralten Baum und einen kleinen, munteren Wasserlauf in der Nähe...
Entspannte sank sie etwas tiefer in der Wanne und ließ die Schultern sinken.

Tha'Risha schmunzelte, als sie das Bild erkannte.
'Hmmm... T'riss?'

Sie zuckte etwas zusammen, als sie erkannte, dass Tha'Risha das Bild sehen konnte und quasi 'in' ihrem Kopf war.
Eine unsicher Bestätigung in form einer wortlosen Frage war da. T'risslay hatte sich so noch nie verständigt, und wusste nicht, wie sie Gedanken und Bilder in Worte fassen konnte.

'Keine Sorge, das hier bleibt unter uns,' meinte Tha'Risha.

Sich etwas entspannend seufzte T'risslay.
'Wie ... Denken... Sprache .... Worte...' sie hatte es noch nicht heraus, wie das funktionierte.

'Versuch es, lass dir dabei ruhig Zeit. Du hast dieses Bild erschaffen, genauso kannst du Wörter bilden...'

'Hast Du es einfach so gekonnt?' dachte sie...

'Nau, aber lass dich einfach drauf ein. Beim Ritual werde ich so die Verbindung zu dir halten, gerne auch hier, in deinem... Bild."

'Gut' ein Gefühl der Sicherheit stellte sich bei T'risslay ein. Langsam gewöhnte sie sich daran.
'Schade, dass man das nicht für die stille Kommunikation im Einsatz nutzen kann', ging ihr durch den Kopf. Dass Tha'Risha das gerade wie gesprochenes Wort 'hörte', war ihr nicht bewußt.

Ein leises Lachen war zu hören. 'Filter, reinige deine Gedanken, konzentrier dich drauf, was du denkst. Für einen Einsatz ist das hier nichts...'

'Hm? Was? Oh... Das war eigentlich nicht für Dich bestimmt ... ich...' verlegen brachte sie ihre Gedanken zum schweigen - versuchte sie zumindest.
'Himmel, stell dich nicht so blöd an, Lay.'

Tha'Risha kicherte.
'Langsam, Lay. KOnzentrier dich.'

Es folgte ein gequältes geräusch, dass im Außen sicher ein Aufschrei gewesen wäre.
Dann jedoch ließ T'risslay sich in eine Meditation fallen, mit der sie das Wachbewußtsein fast völlig ausschaltete.
Dabei entstand ein Bild, wie wenn sie über den Pfeil ihres Bogens hinwegsah und sehr weit in der Ferne ein Ziel mehr spürte, als sah... ganz plötzlich weiteten sich die Wahrnehmungen der Soldatin.
Da war das geräusch des Wassers in der Wanne. Das Schaben des Stoffes von Tha'Rishas Kleidung auf dem Wannenrand. Ihr Atem und sogar ihr Herzschlag. In der etwas entfernten Küche Geräusche von geschirr, Schritte vom Flur her. Knacken von Holz... und ein raunen und wispern in ihr selbst, dass sie fast wahnsinnig machte, wegen seiner fremdheit.