Völlig genervt - was man bis über die Stadtgrenze wahrnehmen konnte, öffnete Tha'Risha das Buch und setzte ein gehässiges und scharfes "BItteschön!" dahinter.
"na also.. geht doch." sie nahm es und setzte sich wieder damit in der Hand hin. "da hat man mal ein Buch das man lesen kann und die LehrlingsPflaume nimmts rechdreißt dem Meißter aus den Fingern." knurrte sie noch hinterher.
"Da hat man mal ein Buch, dass der Meister lesen kann und dann ist er noch nicht mal in der Lage, es aufzumachen," äffte sie Yaru gehässig nach und nahm sich ein Brötchen, aus dem sie genervt das Innere rausfummelte.
"Ein Schlachtfeld, tausende Streiter. Auf der einen Seite die Banner von Schwarz, Stahl, Grau und Grün - auf der anderen Rot, Blau, Silber und das Große Heer. Die Orks, die die noch kämpfen können, verteilen sich auf beide Seiten. In der Mitte des Schlachtfeld sitzen östlich aussehende Wesen, mit Fahnen auf dem Rücken. Überall ertönen die Schlachtrufe. Wir stimmten in unseren ein: Für Wissen und Weisheit! Unsere Kehlen sind laut und unsere Stimmen zahlreich. Die bevorstehende Schlacht wird eine neue Ära einleiten, das ahnten wir. Doch noch waren nicht alle Lager versammelt. Schwarz stand an unserer linken Flanke. Dann kam das Lager des Chaos. Sie marschierten hinter unseren Linien entlang und ich konnte bekannte Gesichter ausmachen. Carisstra aus dem Haus Aleanvirr, Haus Kalan'afein, die Anhänger des Nurgle, Melek.... Ich musterte jeden. Was hatten sie vor? Sie nahmen neben dem schwarzen Aufstellung. Dann begann die Schlacht. Es war ein heilloses Gemetzel. Gemäß meinem Schwur, blieb ich beim Banner um das fortzuführen, was Cyrgaya damals begannen hatte. Oh wie sehr wünschte ich sie an meine Seite. Wazag und andere aus Sel Tac'Zil standen neben mir. Wir würden das Banner schützen bis zum letzten Blutstropfen. Für Wissen und Weisheit. Unsere Truppen stürmten vorwärts. Das Bannschwert, unter der Leitung von Talogon riss Löcher in die gegnerischen Reihen, doch es waren viele. Bald fielen die ersten Banner. Dann begann das Chaos, sich seinen Weg zu bahnen. Sie rollten die Flanke auf. Das blaue Banner fiel, dann weitere. Am Ende standen Grün, Grau und Stahl, sowie Schwarz und Chaos. Sie alle gaben den Sieg an Grau, wie sie es versprochen hatten oder wie im Fall des Chaos, sie es entschieden hatten. Nur der Stählerne wollte mit seinem Wort brechen....
Doch es war der Sieg des Grauen! Für Wissen uns Weisheit!"
Yaru hatte das Gefühl in Mitten des Geschehen zu stehen, Schwert und Schild in der Hand, Wazag daneben und hinter ihr das Banner des Grauen Drachen. Ein Magus im Grauen Gewand und schwarzem Hut trat an sie heran. "Ich dachte, sie würden uns in den Rücken fallen. Doch vielleicht sollte ich anfangen, das Chaos nicht zu... unterschätzen..."
Sie konnte weiterhin viele Geschichten über Schalchten, Freundschaften und Verrat lesen. "Sie saßen im Lager Sel Tac'Zils, ein junger Drow und der Sprecher des Chaos-Lagers, Callisto. Wir sprachen über vieles, über die Wege und über die momentane Situation. Und sie baten mich, dass ich doch beim Rat vorspreche und um ein Bündnis zwischen Chaos und Grau bitte. Sie seien abgewiesen worden. Abgewiesen? Wie konnte der Rat dies wagen? Der Rat...Pah. Zu jenem Zeitpunkt bestand er nur aus dem Pharao Apokenthis, einem Wiedergänger, den das Beharren auf Tradition und Etikette blind gemacht hat. Er sei ein Herrscher, sagte er und als ich ihn endlich stellte und ihn mit Vornamen ansprach, spürte ich schon die Spitzen der Waffen seiner Gefolgsleute in meinem Rücken. Die Situation im Lager war furchtbar. Es war kruz vor der großen Schlacht. Ragnar, mein treuer und verehrenswerter Freund, war mit seinem Rudel zum Schwarzen gegangen." Yaru sah sich vor einem Wolfswesen, das ihr kräftig die Hand gab und sagte :"Für Wissen und Weisheit, Freundin. Es war mir eine Ehre." Auch andere Wolfswesen kamen zu ihr und verabschiedeten sich. "Ich kann es ihm nicht verdenken. Der Graue hat seinen Weg verlassen, doch mein Schwur bindet mich. Die Moral war am Ende, doch der klägliche Rest, darunter auch Talogon und Sel Tac'Zil würden auch diesen Weg gehen. Als unser Lager zerfiel bot man uns dennoch ein Bündnis an und dieser verfluchte Pharao bestand doch tatsächlich auf diese verdammte Anrede. Ja, ich war da noch landesfürstin und als ich ihm dies erklärte, wurde sein totes Gesicht noch blaßer als sonst. Er würde nie ein Bündnis mit den Verdammten eingehen, sagte er. Doch ich schmunzelte nur, denn ich wusste es besser...
Tha'Risha hatte Yaru eine ganze Weile zugesehen und irgendwann an ihrem kleinen Finger rumgespielt, was sie sehr beschäftigt hatte. Als sie hochsah, las sie immer noch. "An'kin?" sprach Tha'Risha Yaru an. "Darf ich in deinen Keller?"