Die nördliche Passage nach Sel Tac'Zil ist die große Brücke über die grüne Winde. Die steilen Talwände werden von einer massiven Brücke überspannt, die breit genug ist, um zwei Kutschen nebeneinander passieren zu lassen. Direkt hinter der Brücke steigt das Land steil an und macht die Passage für Reisende beschwerlich. Reiter und Pferde brauchen Ruhe - denn von hier aus ist es ein Ritt von eineinhalb Tagen bis nach Gullminne.
Ganz in der Nähe liegt jedoch die Stadt an den zwei Strömen, dort, wo sich die grüne Winde mit dem großen Strom vereinigt. Die Stadt an sich hat die Rechte eines Stadtstaates und gehört damit nicht in den Herrschaftsbereich Sel Tac'Zils.
Von der Grenze aus erreicht man die Stadt an den zwei Strömen binnen zweier Stunden. (Die Stadt wird nicht bespielt.)
An der Grenze befindet sich eine Wachstation, die immer von mindestens einer Patrouille, zwei stationierten Soldaten und einem schnellen Boten besetzt ist. Jeder Reisende, der von Norden kommt, und nach will, Sel Tac'Zil muss hier vorbei...
Es war ein heißer Tag. Die Hitze ließ die Strasse flimmern. Um die Mittagsstunden konnte der wachhabende Soldat aus Richtung der Stadt an den zwei Strömen eine Person mit einem Bollerwagen erkennen. Sie zog den Wagen langsam hinter sich her, blieb ab und an stehn um sich wohl den Schweiß aus dem Gesicht zuwichen.
Nach etwa 15 Augenblicke kam die Gestalt in rufweite des Gernzposten. Der SOldat vernahm folgenden Ruf: "Hallo ihr da. Könnt ihr mir helfen. Habt ihr einen Heiler oder jemand der sich damit auskennt?" Immer weiter zog er den Karren.
Man konnte nur sehn, das es wohl eine humanoide Person war und wohl männlich, nach der Stimme zu urteilen. Die Kapuze ins Gesicht gezogen konnte man kein Gesicht erkennen. Im Bollerwagen schienen Decken zu liegen. Bei genauerer Beobachtung bewegte sich etwas drunter und ein nasser FLeck zeichnete isch ab.
Der Wachhabende rief etwas zu seinen Kameraden. Aus dem Grenzposten lösten sich drei Gestalten, zwei davon trugen schussbereite Armbrüste in Vorhalte. Die dritte Person trug ein Schwert an der Seite und eine Tasche in Händen. Sie kamen im Laufschritt auf den Fremden zu.
Einer der Schützen, ein Drow, ergriff das Wort:"Vendui, wer seid Ihr und was wollt Ihr?"
Der mit der Tasche, definitiv ein Mensch kam näher:"Ich bin heilkundig."
Etwas verwirrt von den schußbereiten Armbrüsten, lief die Gestalt den Bollerwagen stehn und hob die Hände. "Mein Name ist Angamar. Ich bin Händler und mein Freund hier im Wagen wurde bei einer Auseinandersetzung verletzt. Er blutet weider." Er drehte sich zum Menschen. "Kannst du ihm helfen?" Die Kapuze war immer noch über den Kopf und Gesicht gezogen.
Die Gestalt zog die Kapuze ab. Darunter kam das Gesicht eines Menschen mitte 20ig zum Vorschein, aber mit zwei gewundenen Hörnchen und spitzzulaufenden Ohren. Dann drehte er sich herum und schug den Mantel zurück. Im Wagen lag ein ebensolches Wesen mit Hörnern und Ohren. Doch es war bewußtlos und blutete an der Seite. Der Heilkundige konnte erkennen, dass es wohl durch einen Dolchstoss verletzt wurde. Angamar ging in eine Verteidigungsstellung, als würde er befürchten gleich von den Soldaten verprügelt zu werden.
Der Drow kniff die Augen zusammen, so etwas hatte er noch nicht gesehen.
Der Mensch kam näher und sprach :"Das sieht übel aus. Bringt ihn dort vorne ins Lager. Auf dem Weg könnt Ihr mir - wenn Ihr mir die Frage gestattet - erzählen was genau Ihr seid. Nicht, dass ich Euren Freund hier falsch behandele. Immerhin ist es gut möglich, dass Heilkräuter von Spezies zu Spezies anders wirken."
"Ja, helft ihm. Naja umgangsprachlich würde man uns böswillig Tieflinge nennen. Nur weil in unserer Ahnenreihe etwas anderes mal war als nur Menschen. Aber fragt nicht genau, das wußte mein Vater nicht und sein Vater auch nicht. Wir bekommen Hörner, haben komische Ohren und andere unnutze Dinge!" Er zog den Bollerwagen wieder an und zog ihn Richtung des Lagers. Er drehte sich zu dem Drow um. "Und nun ? Werdet ihr uns jetzt auch verprügeln, nur weil wir anderes sind." Der Tiefling hatte scheinbar Angst.
Der Drow sah sie etwas ungläubig an. "Wieso sollten wir?"
Sie erreichten das Lager der Grenzposten. Der Mensch führte sie zu einem Unterstand, in dem neben einigen Waffen auch diverse Kisten lagerten. "Tieflinge..." murmelte er. Er wirkte nachdenklich und kniete sich dann neben dem Wagen auf den Boden. Vorsichtig zog er den Stoff an der Wunde auseinander und betrachtete sie eingehend. Dann fühlte er die Stirn und den Puls des Verletzten. "Wie lange ist das her?" Er holte eine Schüssel mit Wasser, tat dort einige Tropfen einer gelblichen Substanz hinein und tunkte danach ein Tuch in das Wasser. Nachdem er es ausgewringt hatte, betupfte er vorsichtig die Wunde des Tieflings. "Das könnte etwas brennen..."
"Naja.... lassen wir das!" Er drehte sich zum Heilkundigen. "Vor drei Tagen. Wir wollten nur ein Geschäft in einer Tarverne abschliessen. Aber ein paar Betrunkene meinte Scherze über unsere Mütter machen zu müssen. Naja wir sind auch nicht auf den Mund gefallen und so führte das eine zum anderen. Leider gab es auch welche, die sich nicht an die üblichen Gasthausraufregel halten wollten. Daher die Stichwunde. Ich hab sie so gut ich konnte gereinigt und verbunden. Aber leider fehlen da ein paar Salben, Öle und Kenntnisse." er grinste verlegen.
Er ging auf den Verletzten und den Heiler zu. "Kannst du etwas für ihn tun." Aus dem Gürtel zog er mit einer Handbewegung eine Silbermünze. "Ich hoffe, das reicht als Entlohnung!" Er hielt sie dem Mensch hin.
Er kam gerade mit 9 anderen aus Gulminne an die Nördliche Grenze. Auch, um den Wachposten die neuen anweisungen zu übermitteln. die kapuze tief ins gesicht, den Schild auf dem Rücken, eine Hand ruhend auf dem knauf seines Langschwertes.
Der Mensch achtete gar nicht auf das Geldstück, sondern wusch sorgsam die Wunde aus. Vorsichtig zog er die Wundränder ein wenig auseinander um das Ausmaß des Schadens zu sehen. "Ich würde eine magische Heilung empfehlen, es würde seine Heilungschancen verbessern, doch ich bin dazu nicht fähig." Er stand auf und holte seine Tasche, der er Nadel, Faden, eine Salbe und Unmengen an Verbandsmaterial entnahm. "Ich werde die Wunde nähen. Doch brauch dein Freund hier Ruhe. Ihr beiden solltet nicht weiterreisen, bevor er genesen ist."
Der Drow hatte sich abgewandt und begrüßte Mindorl. "Vendui, abbil. Was treibt dich denn hierher?"
Die Münze verschwand wieder im Gürtel. "Magische Heilung. Das wird teuer." überlegte er laut. "Gibt es den Leute, die solche Dinge können? Wo können wir sie finden?"
Er nickte kurz "Vendui, abbil...ich komme mit neuen Anweisungen aus Gulminne..." Er sah über die Schulter des Drow nach hinten, zu der szene, die sich dort gerade abspielte. " Es gibt neue anweisungen...Verschärfte Wachsamkeit. Anscheinend hat es eine Delegation von Ner'Zhul geschafft, ungesehen das Reich zu betreten. Deshalb wurde die Wachstärke erhöht. Ich finde es gut...so bekommen wir alle noch ein wenig training, bevor es nach Castlewood geht..." lachte er anschliessend."Kurz, wir werden euch einige Zeit gesellschaft leisten...Die Jallil und der Ust'Sut'Rinos wünschen, dass nicht einmal eine Maus das Reich betreten kann, ohne, dass sie es wissen. Ich werde mit meinen Leuten verschärfte Patroullien in diesem Bereich reiten. "Wieder sah er zu den Gästen. "Aber können wir uns wo anders unterhalten? Ich habe nicht so gerne, dass fremde zuhören. Und dann würde ich gerne aus dieser verdammten Sonne raus...Und bei der Gelegenheit kannst du mir erzählen, was sich hier getan hat, seit ich überwiegend in der Hauptstadt stationiert bin..."
Der Mensch hatte die Wunde sorgsam ausgewaschen und träufelte nun etwas von einer Flüßigkeit hinein. "Entzündungshemmend," meinte der Mensch und bereitete Nadel und Faden vor. "In Gullminne gibt es hervorragende Heiler, und wegen Geld mach dir mal keine Sorgen. Nur liegt es nicht an mir, sondern die da haben zu entscheiden." Er wies auf die Drow.
Der Sargtlin nickte. "Das klingt nach viel Arbeit." Er führte Mindorl in den Unterstand des Wachhabenden und bot ihm etwas zu trinken an. Dann berichtete er von den Gegebenheiten und auch von den Tieflingen. "Man sollte wohl bescheid geben," meinte er.