"Wem sagst du das..." meinte er grinsend, als er seinen Kameraden in den Unterstand begleitete, und sich auf einen der Stühle setzte. Dann hörte er sich den Bericht an. "Schickt einen Boten in die Hauptstadt. Es wird unsere Vorgesetzten sicherlich interessieren. So lange bleiben die Tieflinge hier, bis wir wissen, wie wir weiter zu verfahren haben..." Noch mehr Ärger konnte er zur Zeit nicht gebrauchen. "Ich werde mich, sobald sich meine leute etwas erholt haben, mit 4 von ihnen auf Patroullie begeben. Die anderen 5 werden hier in Bereitschaft bleiben und uns nach unserer Rückkehr ablösen."
Er drehte sich zum Wachhabenden um "Aber mein Freund hier ist verletzt und er" deutete auf den Soldanten "sagte er muß zu einem Heiler. Mein Herr, habt doch Mitleid mit einem schwer Verwundeten." Er schaute mit großen Augen sehr mitleidig und deutete auf den Bewußtlosen.
Der Mensch nickte. "Ich werde den Hauptmann bitten, Euch nach Gullminne zu eskortieren. Aber die Entscheidung liegt bei ihm." Er begann die Wunde zu nähen.
Der Drow nahm einen Schluck. "Bwael, ich werde einen Boten schicken." Er stand auf und sprach mit einem Glenn, der sich sogleich ´mit einem Pferd auf den Weg nach Gullminne machte. Der Drow kam zurück. "Fühl dich ganz wie zuhause..."
"Wird die nächste Zeit wohl auch mein zuhause sein..." antwortete er mit einem lachen. Dann gab er an seine Leute den Befehl, sich einen Platz zu suchen, an dem sie sich ausruhen könnten, und 4 von ihnen teilte er ein, mit ihm auf patroullie zu gehen. Bei den restlichen 5 teilte er einen Drow zu seinem stellvertreter ein.
Der Mensch beendete seine Arbeit und ging dann zu seinem Vorgesetzten. Er sprach mit ihm und beide sahen immer wieder zu den beiden Tieflingen hinüber. Nach unendlich lang wirkenden Minuten kam er zurück.
"Ich werde Euch in die Hauptstadt eskortieren." Dann ging er erneut los und besorgte Proviant, eine größere Kutsche und ein weiteres Pferd. # "Wir werden Euren Freund da hinauflegen, dort wird er es bequemer haben." Gesagt, getan. Vorsichtig hievten der Mensch und ein weiterer Soldat den Verletzten auf den Wagen. Sie deckte ihn zu und stabilisierten ihn so weit es ging.
"Ja, gern." er schaute zum Pferd und dann zum Wagen. "Ich denke, ich werde mit auf dem Wagen fahren. Tiere haben meist Angst vor mir. Und unsere Hab und Gut muß auch mit."
Er ging zum Bollerwagen und zog ihn zum Wagen und räumte um. Als der Bollerwagen leer war, stellte er ihn mit auf die Ladefläche und begann wieder alles feinsäuberlich einzuräumen.
"So jetzt kann es los gehn. Wie weit müssen wir fahren?" Seine neugierigen Augen funkelten vor Vorfreude eine neue Stadt zu sehn.
Von Norden her kam eine Gestalt durch den Wälder auf die Grenze zu. Sie hielt sich im verborgenen und schnupperte. Sie witterte keine Gefahr. Ein kehliges Knurren begleitete sie überall hin. Seit ihrem letzten Besuch in Sel Tac'Zil hatte sie sich arg verändert. Sie war älter geworden und bekam nun ihre ersten Hörner. Ja, sie waren noch verhältnismäßig kurz aber endlich war sie aus dem Welpenstatus ihres Clans heraus. Vor allem im Gesicht entstanden Verhärtungen, das Fell fiel aus und massive Knochenplatten hatten ihre Züge verändert. Hörner waren auch auf den Schultern und imRückebbereich gewachsen. An den Pfoten, vor allem an den hinteren, waren die Krallen gewachsen, rasiermesserscharfe Klauen. Und die Veränderungen gingen weiter, wenn man sich die kahlen Stellen an den Beinen ansah. Auch ihr Rücken schien weiter zu mutieren. Yska trug eine kurzärmelige Tunika, durch die die Hörner gestoßen waren. Am Gürtel waren Kettenteile befestigt und am menschlichen Arm trug sie eine Lederschiene. Sie witterte etwas und stieg auf einen Felsen. Von dort erkannte sie ein Trupp aus Gullminne. Ein Knurren entfuhr ihr und ein Heulen. Noch immer waren ihre tierischen Instinkte weiterausgebaut als ihre menschliches Verhalten. Das Tier war präsenter und drängte den Mensch zurück. Bewaffnet war sie mit einer Art Axt oder verkürzter Kriegssense. Sie sprang von dem Felsen und schlug die Richtung gegen Gullminne ein. Sie wollte zu Ry'Kah. Es tat mal wieder gut, an der Oberfläche zu sein, denn in den Unterreichen war sie nichts zuhause, das fühlte sie - auch wenn das Haus Aleanvirr sie gut aufgenommen hatte.
Yska grinste. Den Spieltrieb hatte sie noch immer, egal ob sie aus dem Welpenstatus raus war oder nicht. Sie schnüffelte und beobachtete den Trupp. Ganz in der Nähe lagen faustgroße Steine. Sie schnappte sich ein paar und warf sie eins Unterholz entgegen der Richtung, in die sie wollte. Es raschelte fürchterlich. Vielleicht reichte das schon...
Der Trupp richtete sich in zwei Richtungen aus - eine zu dem Geräusch, eine direkt in ihre Richtung. "Wer Da?" lautete die Frage, als die Armbrüste gespannt wurden.
Ein kehliges Knurren entfuhr ihr, sie senkte den Kopf und ihre Nackenhaare sträubten sich. Alles war bereit für einen Angriff und sie musste sich enorm zusammenreissen, diesen Instinkten nicht nachzugeben. Doch sie schaffte es, erfolgreich das Tier zu unterdrücken und knurrte, während sie einen Schritt näher kam. "Zu Ry'Kah!"