Tja, was aber nicht bedeutete, dass sie es nicht versuchen würde. Auf der anderen Seite saß sie in einem Ritualzirkel. Vielleicht gab es eine Möglichkeit, diesen Umstand zu ihren Gunsten zu nutzen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, oder wie hieß das. "Gib mir wenigstens was zu tun, zu lesen..." knurrte sie Yaru noch hinterher.
"wozu, du willst doch das Buch in deinem Kopf durchwühlen... ach und Tha'Risha.. versuch nicht meinen Zirkel zu beherrschen...Das kann bös nach hinten losgehen."
"So, liebes Gehirn, wir sind wieder alleine. Und wenn die glaubt, ich kann hier nichts anstellen... pah. Was red ich denn da? Na klasse, jetzt schweigst du. Danke auch. Sack!" Tha'Risha schnaubte und schaute sich diesen Zirkel, also ihr Gefängnis astral an - auch auf die Gefahr hin, blind zu werden.
Als ob das Tha'Risha in irgendeiner Weise an irgendwas hindern würde. Zunächst probierte sie, ob sie überhaupt Magie hier wirken konnte und wie es sich verhielt. Also sprach sie einen einfachen Zauber (Feuerfinger).
Yarus Zirkel - die Verlockung war groß, sehr groß. Aber noch beherrschte sie sich. Tha'Risha schloss die Augen und tastete vorsichtig nach dem, was sie da im Kopf unter Verschluß hatte. Sie dachte zurück, an die Bibliothek, der Avatar neben ihr, das Buch. Sie holte sich die Erinnerungen zurück, wie sie den Einband berührte, die Macht und die Kraft spürte, das, was an ihr zerrte und nie mehr loslassen würde. Es riss sie in einen Strudel von Gefühlen, Eindrücken, Bildern. Ihre Fusseln drehten durch, wurden größer, mehr, stärker. Tha'Risha sah an sich hinuntern, Krallen, Klauen. Dann erhob sie sich in die Lüfte, ließ alles hinter sich, Freiheit, grenzenlose Macht. Doch da riss etwas an ihr, etwas schleimiges und sie hörte eine weibliche Stimme, dieselbe wie in den Drachenlande. Sie krächzte mehr als dass sie sprach. 'Tzeentch-Schlampe...' Es war die Erinnerung an diese Seuchenpriesterin.
So saß sie stundenlang im Zirkel, schweißgebadet, zitternd, das Herz bis zum Hals schlagend.
"Weg!" knurrte sie, immer noch die Augen geschlossen. "Ich beweis es dir!" Tha'Risha griff nach den ersten Seiten. Zitternd - wie der Avatar - blätterte sie die erste Seite um und sog das Wissen in sich auf. Ihre Fusseln beruhigten sich, nahmen die Nahrung auf. Ebenso wie Tha'Risha. Sie wirkte beherrschter als eben, wenn auch nur minimal. Tha'Risha wollte es. Schritt für Schritt ganz langsam. Immernoch schlug ihr das Herz bis zum Hals, ihr Atem ging schnell. Und immer wieder dieser andere starke Aspekt, der sich in den Vordergrund zu drängen suchte. Die Situation am Tor, den Dolch der Nurglepriesterin an ihrer Kehle. Yaru sollte das auch sehen können.
"Und warum rätst du mir dann nichts? Warum unterstützt du nicht das, was ich tun will? Du willst es nur wegschließen. Wie soll ich denn dann nur lernen, wenn ich mich nicht mit neuem beschäftige? Ich hab dieses Buch gesehen, es in der Hand gehabt, diese Kraft gespürt. Verstehst du das nicht?" Sie wurde leise, vergrub dann den Kopf zwischen den Armen und machte sich klein.