'Es gehört mir doch schon. Und dein Opfer war ausreichend.' Das Lachen war dunkel. 'Nun hör auf, darüber nachzudenken und tue deine Arbeit, Kind' Vor dem Fenster erschien das Abbild einer wunderschönen Drow und schaute hinaus. 'Oh sieh, ich liebe dieses Schauspiel.'
Draußen führten einige Sargtline eine Gruppe bestehend auch fünf Menschen in Richtung Marktplatz. 'Schau, wie sie Angst haben. Dieses Ungeziefer, mehr ist es nicht. Siehst du ihre Lebensfäden... wie kurz sie sind?' Sie streichelte Ril'afay wieder über den kopf, wie eine Mutter ihrem Kind. 'Ein Leichtes ihren Willen zu brechen...'
'Um deine Frage zu beantworten... Landstreicher, Taugenichtse... Lämmer, die man zur Schlachtbank führt. Lass uns zusehen...' Und schon ging sie voraus, herrisch, naja... göttlich eben.
Ril'afay musste sich beeilen um Schritt zu halten, denn sie rauschte davon und erreichte zügig den Marktplatz, wo man einem der Menschen gerade die Schlinge um den Hals legte. Die Sargtline staunten nicht schlecht, als sie die Novizin sahen und drückten die Menschen auf die Knie. Sah denn keiner die Göttin? "Jabbress," sagte ein junger Sargtlin und verneigte sich vor Ril'afay.
Es war kaum etwas los, schon gar nicht um diese Zeit. Es sollte also schnell gehen, was hier geschah. Die vier übrigen Menschen knieten mit gesenktem Haupt auf dem Boden. Sie sahen ärmlich auch, dreckige Kleidung. "Kann ich euch weiterhelfen, malla Yathre?" fragte der Sargtlin.
"Rumstreunendes Gesindel, Jabbress. Pack. Keine Bürgerpapiere. Sie klauen und belästigen die Ilythiiri." Es waren drei Männer und eine Frau, die da knieten. Ein weiterer Mann stand bereits mit dem Strick um den Hals.
Sie waren schmutzig und einige wiesen auch Schrammen und dergleichen auf. Die Frau hob den Kopf und sah Ril'afay neugierig an. Dafür kassierte sie gleich einen Schlag auf den Hinterkopf. "Halte den Blick gesenkt, Iblith!" knurrte der Sargtlin. 'Geboren um zu dienen, diese Menschen...' raunte die Göttin und trat zu Ril'afay.
'Weißt du, diese Menschen haben einen Nachteil. Sie glauben an ihren Willen. Sie denken, sie seien frei, selbst dieser Abschaum hier. Doch sie sollen euch dienen, mein Kind. Meinst du nicht auch?'
Der Sargtlin sprach nun wieder :"Jabbress, alles in Ordnung? Sollen wir fortfahren?"