Da er sich sofort auf sie stürzte, hatte sie keine Möglichkeit die Schwäche seines Knies auszunutzen. Kräftemässig war sie ihm hoffnungslos unterlegen. Doch er begang einen entscheidenden Fehler- er berührte sie. Hautkontakt am Handgelenk. Das war für Amira völlig ausreichend. Ein nahezu bösartiges Lächeln breitet sich auf Amira's Gesicht aus, als sie nach seiner Kraft greift. Falk würde spüren, wie er schnell schwächer wurde, wie seine Muskeln anfangen würden zu zittern und ihr nicht mehr würden Stand halten können...
Kaum hatte er von ihr abgelassen, war sie augenblicklich wieder auf den Beinen- das Kleid behinderte sie dabei nicht im Geringsten. Amira hat eine lauernde leicht geduckte Haltung eingenommen, aus der sie blitzschnell würde zum Angriff übergehen können. Ihre Miene war völlig versteinert und starr. "Nenn' mir nur einen Grund, warum ich Dich schnell töten sollte.", knurrt sie hasserfüllt.
Er bleibt reglos liegen, sieht die Gefahr der Situation. "Der Kleidung nach besteht also kein Hinderungsgrund was den Einsatz angeht. Wohl eher wegen des Temperaments... "
Langsam wiegt sie sich von einem Fuss auf den anderen, nach wie vor bereit jederzeit loszuspringen. Die Klingen in ihren Händen hatte sie wie Unterarmschützer abgewinkelt- sowohl zum Abblocken, als auch zum Angreifen gut plaziert und vor dem Blick ihres Gegenüber halbwegs verborgen. Ihr Atem ist ruhig, ihre Ausstrahlung schreit nach Gefahr. Sie schweigt.
"Komm mir bloss nicht zu nahe...", faucht Amira und Schmerz mischt sich hörbar in ihre Stimme, als sie einen langsamen, kontrollierten Schritt nach hinten macht. Ihr Auge bleibt kalt, das rötliche Schimmern hatte nicht nachgelassen.
"Ich hab gewusst, dass das die dümmste Idee war, die sie haben konnten. Es musste ja schief gehen." grollend will er aufstehen - doch das wird ncihts. DAs Knie knickt weg - und erlandet sehr unelegant auf der Nase.
Der junge Grabenkämpfer war aufgestanden hatte sich gewaschen und etwas gegessen, vollständig angekleidet und den schweren Grabenkämpfer Mantel gegen die kälte war er nach drausen gegangen. Wie meist waren an seinem Gürtel mindestens zwei Taschen und seine Pistole, eine weiter war unter dem Mantel verborgen. Inzwischen hatte er auch seine Muskette zurück, geflickt und geputzt war sie nun in seinem Quartier, dort wo sie hingehörte.
Kyrillas hatte noch immer die Krücken, hatte sich inzwischen aber daran gewöhnt, auch konnte er schon beinahe nur mit einer auskommen, aber für drausen waren zwei einfach besser und sicherer.
Die Geschäfte waren wieder aufgenommen und die versprochene Belohnung von Allister lagen sicher verwart und verschlossen in seinem Quartier.
Nun hummpelte er aus der Festung, durchs Tor in Richtung Stadt.
Allister Schlief: tief und Traum los auf einem Stapel Papier und einigen büchern. Er hatte noch etwas durchgehen wollen aber dann hatten die bücher so verführerisch weich ausgesehen..
Nun schlief er, julchen hatte die Lampen gelöscht und ihm eine decke übergelegt, sie hatte sich schon gedacht das er hier wäre nachdem er sich nicht in seinem Quartier befunden hatte. Sie lächelte undefinierbar vor sich hin,als sie ihn zudeckt. 'Er ist so anders als Darius.'
Als 'ihr Ziel' Schwäche zeigt- das taube Gefühl im Bein und der Schmerz in Knie würde ohne Folgeschäden nach etwa einer halben Stunde vergehen- und komplett stürzt, geht ein Ruck durch Amira's Körper. Sofort ist sie über ihm, setzt ein Knie zwischen seine Schulterblätter und den anderen freien Fuss auf seinen Waffenarm in die Nähe des Handgelenkes und drückt ihn so mit ihrem gesamten Gewicht nach unten- wenn er klug war, würde Falk nun keine Gegenwehr leisten. "Wenn ich tun würde was mein Temperament von mir verlangt...", Kälte dominiert ihre Stimme, doch ein leichtes Zittern konnte selbst Amira in der Situation nicht verbergen, und Falk hört ein leises Geräusch wie von Stahl über Haut, "...dann wäre das hier Dein Herzblut und nicht das meine." Amira hatte sich, an einer sie nicht störenden Stelle knapp über dem Handgelenk am Ballen, einen leichten Schnitt zugefügt. Das Blut, welches aus der Wunde quoll, tropfte neben Falk's Kopf in Augenhöhe in den Schnee und färbte ihn Dunkelrot. Dann greift sie unter den Saum ihres Ausschnittes in Herznähe und fördert einen in weissen Stoff gewickelten Gegenstand von der ungefähren Länge ihres Handtellers zu Tage und lässt ihn in das Blut fallen. "Eigentlich hatte ich gehofft, Dir hiermit eine Freude machen zu können...aber das ist jetzt nicht mehr wichtig...", findet sie kalt und erhebt sich wieder. Langsam bückt Amira sich nach ihrem Mantel, den sie sich zuvor nur lose um die Schultern gelegt und beim Abrollen verloren hatte. Falk's Tritt hatte sie wohl härter getroffen, als sie zu zeigen bereit war- die Bewegung bereitete ihr offenbar Schmerzen. Doch kein Laut der Klage kommt über ihre Lippen, als sie sich den Mantel wieder umlegt und Anstalten macht zu gehen. Doch bevor sie sich wieder in Richtung Festung aufmacht- die Dolche waren wieder an ihren Plätzen in den Ärmeln-, dreht sie sich nochmal halb zu Falk um und schaut auf ihn herunter. Die folgenden Worte sollten tiefer schneiden, als ihre Klingen es je vermocht hätten. "...Und ich habe Dir auch noch vertraut...", sagt sie leise, wobei wahre Trauer in ihrer Stimme mitschwingt, und auf einmal wirkte die Welt ein Stück dunkler. Lautlos wendet sie sich ab und folgt dem Weg die sanfte Steigung hinauf. Es begann wieder zu schneien. Wenn Falk den Gegenstand auswickelt, sollte er ein massives Messingsiegel finden. Alt, gebraucht, der Griff verkratzt und abgegriffen. Die Siegelplatte zeigt ein 'Kreiskreuz' mit eingearbeiteten Buchstaben- augenscheinlich ein persönliches Siegel des Ordens, dessen Emblem er in Form eines Amulettes mit sich herumzutragen pflegte. "Wie konnte ich nur so dumm sein...", murmelt Amira leise und verletzt zu sich selbst, "...Es gibt nunmal kein anderes Leben für jemanden wie mich..." Zugegeben, ein Teil von ihr hegte schon die Vermutung- oder war es gar Hoffnung?-, dass das Ganze eben ein Test war; und dem Verantwortlichen würde sie zu gern näherbringen, was sie von diesen Methoden hielt, doch wenn sie das jetzt in ihrem Zustand täte, würde sie die betreffende Person wohl mit blossen Händen in kleine Fetzen reissen, denn das hier nahm sie sehr persönlich...
Falk blieb liegen wo er war - die Augen geschlossen und die Kälte des Schnees aufnehmend, wie die, die er in ihrem Blick und ihrer Stimme gehört hatte. Sie waren allein - der Trupp hatte sich wohl verspätet. Der Schnee schmilzt auf seinem Gesicht, wird zu Tropfen, die hinabrinnen und anderes Verbergen. 'Verloren' denkt er. 'Alles zerstört.' die Kälte auf seiner Haut beginnt, sich in seinem Herzen auszubreiten. Mit großer Mühe erhebt er sich, sucht seine Waffen zusammen und verschwindet humpelnd, den Schmerz im Rücken ignorierend. Später würde er den Gouverneur aufsuchen und seine Rückversetzung in das Kriegsgebiet verlangen. Sie brauchten Informationen, was vorging. Dringend sogar.
In Gedanken, zum Teil vollkommen aufgelöst, schlurft sie den Weg mehr lang, als dass sie geht. Es kommt, was kommen musste. In einem unbedachten Moment tritt sie unachtsam auf den Saum und fällt auf die Knie. Kraftlos bleibt sie hocken. Amira atmet zitternd durch und ihre Hand ruht auf der Unterarmscheide, die unter ihrem Ärmel verborgen war. Sie schiebt den Stoff bei Seite und wirft einen Blick auf den Griff der Waffe. Dann zieht sie die Klinge ein Stück heraus und legt den Kopf schief. Die geschliffene Schneide began plötzlich sehr freundlich auszusehen. Sie kneift die Augen zusammen und krümmt sich mit zitterndem Atem zusammen. Einzig ihr zitternder Atem und die leicht bebenden Schultern verraten ihr Weinen...
An der Feste hatte ein Grabenkämpfer sich mit der Torwache unterhalten. Er sieht den Sturz der Frau und läuft zu ihr. "Lady, kann ich Euch helfen?" Er kniet ab und reicht ihr die behandschuhte Hand. Es ist ein junger mann, Kyrillas nicht ganz unähnlich.
Sie hebt langsam den Kopf und schaut den Mann aus leeren Augen an. Sie gibt sich keine Mühe, die Klinge zu verbergen- er würde sie sehen können und sich seine Gedanken darüber machen, was sie wohl gerade in Bezug auf die Waffe dachte. Mit einer fahrigen Bewegung schiebt sie die Hand bei Seite und erhebt sich wenig elegant, wobei sie die Augenklappe löst. Kopf und Schultern hängen.