Es gab einen lauten Knall und dann wurde alles dunkel. Neben dem fast völlig zerstörten Jack, der jetzt erst sichtbar Reste einer rötlichen Lackierung aufwies, lag eine Gestalt in blauem Mantel am Boden, deren linker Arm in einem absonderlichen Winkel im Schultergelenk hing und eine klaffende Rißwunde am linken Handgelenk hatte. Blut färbte den Boden rot. Schwarz verrußt waren Oberkörper und Kopf, und die ehemals langen, teils blonden, teils weißen Haare waren abgesengt und ebenso schwarz wie ihr Gesicht. Die Tätowierung auf der linken Wange verbarg der Ruß, aber eine häßliche Verbrennung im rechten Kopfbereich nicht.
"Tu es nicht", hatten sie gesagt. "Laß die Finger davon." und - "Es ist zu gefährlich", meinten sie. Jetzt würde sie dafür bezahlen, den Befehl mißachtet zu haben. Nicht nur mit einem Sichtbaren Makel. Die Konsequenzen würden auch militärrechtliche Schritte nach sich ziehen. Da würde auch die noch so gut gemeinte Hilfe ihrer Freundin "K.", die alle nur 'Kay' riefen, nicht helfen. Diesmal nicht mehr.
"Sie hat was? Hat die nen Arsch offen?!" Kay, die mit vollem Namen eigentlich [ich hab noch keine wirkliche Ahnung] hieß traute ihren Ohren nicht und eilte ins Lazarett. Dort fand sie Fox recht schnell und hielt ihr auch bald eine Standpauke :"Sag mal, hast du sie noch alle?"
"Mann, Mann, Mann...." Sie nahm sich einen Stuhl und setzte sich ans Bett. "Was hat dich da eigentlich geritten, du Esel." Irgendwie tat das ganz gut gerade.
Fox drehte den Kopf eher mühsam zu Kay. "Ich hab doch gleif gesagt, daff der nicht von unf ist..." Sie bewegte den Kiefer, verzog das Gesicht und versuchte deutlicher zu sprechen: "Das Ding stört..." Sie seufzte. "Ich hab doch gesagt, dass mit der Farbe des Jacks was nicht stimmt. Das Blau war viel zu intensiv. Die Kratzer waren überlackiert. In den Vertiefungen ... war das Blau heller. Verstehst Du? Rot, Kay... nicht blau! Das ist ein verfluchter Spitzel gewesen! So hat es wenigstens nur mich erwischt. Stell Dir vor, er wäre fröhlich in Richtung Stadtkern oder Palast weitermarschiert. Naja, konnte er nicht mit den defekten Beinen - zumindest nicht schnell, aber..." Das Sprechen strengte an.
"Ich unterbreche ja nur ungern...", kam es von einer weiteren weiblichen Stimme, welche inzwischen an das Krankenbett herangetreten war. Lucy, eine der Heilkundigen, trägt ein Tablett mit einem Becher darauf in der Hand und tippt, sichtlich ungeduldig, mit dem rechten Fuss auf dem Boden. "Nichts für ungut, aber Sie sollten sich wirklich noch ausruhen.", fährt sie mit leicht tadelndem Ton fort und kniet neben dem Bett ab, um anschliessend Anstalten zu machen, Fox den Inhalt des Bechers einzuflössen.
Lucy lässt sich den Becher abnehmen. "Dann hören Sie auf zu reden und runter damit.", entgegnet diese nicht minder grummelig und wartet darauf, dass ihre Patientin das Gefäss leert- schliesslich hatte sie noch Andere hier, die versorgt werden mussten.
"Nun- das Handgelenk sah schlimm aus und offen gestanden, ist es zum jetzigen Zeitpunkt noch zu früh, um eine endgültige Prognose zu stellen, allerdings besteht durchaus die Möglichkeit, dass das vollständig wieder wird. Ich will Sie nicht anlügen, Carter, die Genesung wird einige Zeit brauchen- es hat nicht viel gefehlt und ein Teil der Sehnen wäre ganz durch gewesen.", antwortet sie ehrlich, "Was den Kopf betrifft...*räusper*...muss die Verbrennung erstmal in soweit vernünftig verheilen, dass ich den Verband abnehmen kann, ohne eine Infektion der Wunde zu riskieren."