Ein kupferfarbenes befelltes Hundegesicht schob sich in das Blickfeld der Fee.
"Sie hat gepetzt, was einen diplomatischen Zwischenfall provozierte und sich meine Meisterin genügt fühlte zu handeln... nein, handeln zu lassen. Sie macht ja selten etwas selbst...," knurrte sie. "Kaum denkt man an den Vogel, wird die Laune schlechter. Also erzähl mir lieber, was deinen Kopf so... befüllt... "
Geistesgegenwärtig hob sie eine Hand um eben jenen befellten Kopf zu kraulen.
Oh! sagte sie nur auf Tha'Rishas Aussage hin. Kurz dachte sie nach und nahm noch einen Schuluck aus der Flasche, lehnte sich zurück und legte den Kopf in den Nacken als sie begann einfach zusammenhanglos drauf los zu erzählen. Das Gecshrei von drei Drachen und der Kaiserin... verletzte Magonier und die erste große Schlacht. Dann Sirgal und die Sorga um Mae. Niamh und die Schwurklinge und dann gab die Ptima Maga und das Lied, uns die wir keine Noten können. Wir haben gelernt und am nächsten Tag haben wir mit Mae gelernt. mae die erfahren hatte das Inat Laronn ihr Sohn ist und die deswegen auf ihrem Weg strauchelte. Mutterherzen schlagen nicht im Einklang mit dem gesunden verstand. Inat hat sie geholt doch wir bekamen sie zurück... und damit fing das Drama an. Ich bin freiwillig hingegangenb weil ich Mae versprochen habe auf sie aufzupassen, denn als sie zurück war hat man ihr ihre Instrumente verweigert, sie hätte beinahe das Legat in Schutt und Asche gelegt... mein eigenes herz ist zu brüchig für so etwas... wir sind zu alt für den Scheiß... Ich bekam den gleichen Hass wie Mae zu spüren, Niamh wollte mich töten... ich verstehe warum mae zu ihrem Sohn ging, ich kann weder sie noch ihn hassen. Man hat ihm falschen Weg gelehrt, nur die schlechtigkeiten des Kupfernen. Der Rote, ja der Rote ist schuld. Er zeugte ein Kind, ließ die Mutter sterben und verstieß seinen Sohn... nur deswegen müssen wir dort kämpfen. Nur deswegen müssen wir uns entscheiden welche der beiden Welten wir retten wollen... Weltenwacht zu retten ist so einfach... doch ist es nicht besser wie es heute ist, ein Kampf jedes Jahr um die herrschaft? Wer kann sagen was richtig ist und was nicht, ich sehe meinen Weg nicht mehr Tha'Risha, was will der graue von mir? Ein Kind wurde gezeugt in der Hoffnung das es weise war, das dies eine Jahr und die Zeit danach reicht mich zu halten, zusammenzusetzen was zerbrach. Es ist alles so grau... aber es ist kein Wissen, keine Weisheit in diesem Grau es ist nur... nebel... nur Zweifel... Wieder setzte sie die Flasche an.
Hier brauchte sie keine falsche Zurückhaltung und so schlug sie Sonea die Flasche aus der Hand, die auf dem Boden zu Bruch ging. "Schluß damit, zum Donnerwetter!" Tha'Risha rieb sich die Schläfen, während sie versuchte, das Gehörte zu sortieren. "Was Mae anbelangt, so bin ich bestens informiert, auch das, was Sirgal und du auf die Beine gestellt habt. Inat hat seinen Weg im Kupfernen gefunden, ebenso Mae. Und allein dieser Umstand macht sie zu Feinden, egal, was vorher war. Der Kupferne ist das, was ... was uns entgegensteht." Sie seufzte.
Das Hunde-Etwas patschte mit der riesigen Pfote nach Sonea. Ganz sanft, aber tapsig.
Sie sah auf die zerbrochene Flasche und seufzte. Ja natürlich steht er uns entgegen und das ist auch gut so... aber Mae ist nicht für den Kupfernen sondern nur für ihren Sohn, und Inat hat ein falsches Bild, er ist fehlgeleitet... verdammt Tha'Risha ich kann sie beide nicht hassen. Sie seufzte. Warum schicken uns die Drachen dahin Tha'Risha, weil Weltenwecht nicht fallen darf? Weil sonst die erste Welt nicht untergeht? Das ist grausam. Sie lassen uns Freundschaften knüpfen in dem Wissen das wir sie verlieren müssen, für die zweite Welt. Sollen wir das Wissen aus der ersten Welt bergen? Sie wuschelte das Hunde dingsi, beschäftigte ihre Hände die genau so fahrig waren wie ihre Gedanken.
"Das sind Fragen, mit denen wir uns auseinandersetzen, seit zum ersten Mal altes Wissen in unsere zeit kam." Tha'Risha stellte sich ans Fenster und dachte nach. "Ob Weltenwacht vergehen soll oder nicht, wer kann das entscheiden. Altes muss verlöschen, damit neues entstehen kann, so lautet eines der Prinzipien im Chaos. Ist es denn wirklich wichtig, die erste Welt zu bewahren, würden wir dann nicht alles, was wir hier in der zweiten geschaffen haben, zunichte machen? Haben wir durch unsere bloße Anwesenheit nicht schon so viel verändert, dass eine vernichtung nicht mehr bevorsteht? Oder ist gerade unser Erscheinen der Auslöser?" Es klang sehr nachdenklich. "Ich habe einen fahlen Beigeschmack in Weltenwacht, bei allem, was wir dort tun. Denn es hat Konsequenzen für unsere Zeit. Und Freundschaften... Sonea..." Sie wandte sich um. "Wahre Freunde müssen einander auch loslassen können, wenn es an der Zeit ist. Mae hat ihrer Rolle als Mutter nachgegeben. Cuirina muss dies nicht tun. Mae mag verloren sein, aber ihre Reinkarnation in unserer Welt vielleicht noch nicht. Und wenn doch..." Ihr Blick wurde hart, als sie sich wieder umwandte und aus dem Fenster sah.
Und wenn ich sie mit dicken Bauch übers Schlachtfeld prügeln muss! Nicht noch einmal... hier und jetzt bleibt sie uns erhalten. Doch auch in Weltenwacht werde ich sie nicht aufgeben. Ich habe sie gehen lassen doch aufgeben werde ich sie nicht. Ihr gruselte vor dem dicken Bauch, warum mussten Menschen es so kompliziert machen und einen dicken Bauch bekommen? Habt ihr den Grauen je gefragt was er damit bezweckt und durch die Zeit zu schicken? Er kennt doch um das was passieren kann...
"Glaub mir, macht sie auch nur ansatzweise solche Anstalten wie Mae, werde ich sie eigenhändig zum Ritualkreis schleppen und selbst der Rote wird mich nicht aufhalten!" Tha'Risha kam zurück und setzte sich ebenso auf das Sofa, zog die Beine an und hob die Augenbraue. "Schonmal dem Grauen oder Tzeentch eine Frage gestellt und eine direkte Antwort bekommen? Wir sollen lernen und wir werden die Antwort sehen, wenn es soweit ist." Kein Zweifel, nichts.
Ich glaube mit dem Roten wird das noch lustig wenn ich Cuirina in Kenntnis gesetzt habe - ich habe diesbezüglich ein versprechen gegeben. Sie seufzte und packte sich an den Kopf. Es tat weh darüber zu reden, im geist und im Herzen... Bin ich aus Mitraspera fort gegangen um schlimmeres zu erleben? Fragte sie sich selbst bitter. Ich will keine direkte Antwort, aber ich will brauche einen Weg aus dem Kreis hinaus bevor ich mich selbst darin verliere. Es bahnt sich die art von Wahn an in dem keine Weisheit mehr liegt. Wir gleiten beide fort Tha'Risha und wir wissen nicht mehr woran wir uns noch festhalten können... sollen... dürfen. Sie knurrte. Verdammt, ich rede wie Sirgal die ersten zwei Tage in Weltenwacht! Ein Königreich für ein Schwert und die richtige Richtung. Selig sind die geistig armen... zuviele Gedanken!
"Ich kenne den schmalen Grat, den Weg zwischen dem, was mich an andere Wesen bindet und meinem Weg im Chaos. Yaru nannte es schwäche, aber ich nenne es ein Geschenk. Das Graue Lager ist nicht nur eine Ansammlung von Wesen, die sich dem Wissen verschrieben haben. Es ist mehr. Ich höre das Chaos brüllen, immerwährend. Und der Graue hält meinen Geist zusammen." Tha'Risha stand auf. "Komm, Vana'diel," Sie nannte mit besonderer Absicht diesen Namen. "Komm, lass uns einem Kind die Chance auf Ruhe geben."
Sie erhob sich, weich, fließend... Glaubst du das es eine bessere Wahl ist? Einen verwirrten Geist durch einen bereits zersplitterten zu ersetzen... Sie überlegte und die Augen blitzen golden auf. Ja, vielleicht ist es besser wenn sie schläft, bis zum nächstem Ruf. Sie schüttelte den Kopf. Nein Kind, es ist besser... Sie straffte sich und folgte Tha'Risha. Doch die Akolythin des Tzeentch spürte nur zu genau das sich die beiden Seelen nicht einig waren, doch im Zweifelsfall setzte sich die Mutter durch... da war sie Mae gar nicht gar nicht so unähnlich.
"Wäre es sinnvoll, sie in diesem Zustand weiter an sich nagen zu lassen? Sie wird Ruhe finden und wenn es soweit ist, wird sie erwachen und wir werden sie zurückholen." Tha'Risha führte Sonea nun direkt in den Altarraum. "Ein Teil deines Ichs wird im Nebel sein, wirst du solange zurechtkommen?" Tha'Risha würde sich selbst nicht mehr Akolythin nennen, doch den Schritt den Titel als Champion einzufordern hatte sie noch nicht getan. Doch sie spürte, wie es Zeit wurde.
Sie betrat leichtfüßig den Altarraum und sie genoss was sie spürte. Nein, es ist nicht gut... doch es kam aus der Drachenwelt und sollte auch dorthin zurückkehren. Dort muss es geheilt werden, nicht hier. Sie schauderte, nickt dann. Ich werde zurechtkommen - es wird mich binden, es wird mich an die Seite meiner Freunde und Barden ketten. Und es wird alle Liebe fehlen außer der Musik... doch dieses eine sollte mich halten können, bis zum nächsten Ruf... Tus es... wenn sie bricht, brechen wir beide und keiner von uns beiden will dies. Sie sah Tha'Risha direkt in die Augen.
"Du wirst auch hier eine Zuflucht haben." Tha'Risha ging zu den beiden Kohlebecken und streute einige Kräuter in die Glut. Ein schwerer Duft legte sich in den Raum und um die Anwesenden. "Setz dich in das Zentrum des Zirkels und versuche nicht, Widerstand zu leisten. Ich werde einen Schutz sprechen und Sonea dann in die Ebene zwischen Leben und Tod bringen, in die Ebene zwischen den Welten, wo sie Ruhe und Schlaf finden kann. Sie wird die Möglichkeit haben, auch mit zu kontaktieren, aber der Rückweg ist ihr zunächst verwehrt."
Sie nickte Es tut gut das zu hören Tha'Risha... Sie ging in die Mitte des Kreises und ließ sich dort nieder. Tief, langsam und gleichmäßig waren ihre Atemzüge - auch wenn ihre Augen verrieten das die beiden Seelen sich immernoch nicht einig waren. Doch die Arme sanken auf die Knie, die Augen schlossen sich und sie entspannte sich. Sie war ein medium, schon immer gewesen doch das hier verlangte mehr als das. Was sie tat konnte sie töten, ihre Barrieren zu senken... doch das würde es auch wohl tun wenn sie in diesem Zustand blieb. Ein tiefes ausatmen und sie ließ ihre Barrieren fallen. Sonea hingegen fletschte geistig die Zähne. Die Tochter wusste genau das es das Beste für sie war, doch es wiederstrebte ihr zutiefst ihre Mutter alleine zu lassen. Und doch hatte auch ihr Lachen verloren, es war in Weltenwacht geblieben.
Tha'Risha betrachtete sich die Fee eine Weile und begann dann, den Ritualkreis vollends zu aktivieren. Ein Wirrwarr aus unterschiedlichsten Runen entstand und schwebte im Raum. Farben kreisten um sie herum und bildeten bizarre Muster. Erst nach einer ganzen Weile wurden sie regelmäßiger und ruhiger. Tha'Risha trat zu Sonea und setzte sich vor sie. Ihre Stimme erklang in Soneas Gedanken. 'Ich bringe dich an einen Ort, den du bestimmst. Einen Ort, den du mit Gestalt füllst. In dieser Ebene kann nichts und niemand dir schaden. Hier findest du Ruhe und Halt. Zeit spielt hier keine Rolle, Angst spielt hier keine Rolle und Sorge ebenso nicht. Wenn du glaubst, es ist Zeit zurückzukehren, nutze die Rune, die ich dir als Anker hier lassen werde. Sie wird uns drei so lange verbinden, bis du heimkehren willst und kannst.' Als Tha'Risha sie berührte, griffen ihre Energien auf Sonea über. Reine Chaosmagie durchfloss sie für einen Moment - mehr als man einer Akolythin zugestehen würde. In ihrem Geist entstand das Abbild eines Raumes, eines Ortes, der Ruhe ausstrahlte, inmitten der unwirklichen Welt völligem Chaos. 'Ulgu Drahay. Leth hoyo te soroy.' klang es in der dunklen Sprache des Chaos. 'Löse dich, Sonea und ruhe. Vana'diel, lass sie gehen...'