Naja dann musste sie da drin sein. sie ließ den Kopf eine Weile hängen bevor sie die Augen schloss, die Hand an die Tür legte, einmal tief durchatmete und schließlich sich umwante um zu gehen.
Ry'Kah blieb dort, wo sie war. Kha'less war vor Stunden längst gegangen, die Lichter im Tempel gelöscht, als Ry'Kah sich steif erhob. Den Zettel hob sie auf und steckte ihn achtlos in die Tasche.
Sie war völlig leer und fühlte sich matt und kraftlos. Wie sollte es nur weitergehen?
Alles, was sie vorgehabt hatte, war so ausgelegt, dass Tha'Risha wieder an ihrer Seite stand... Alles verloren? Ihre Schwester - die, die ihr näher war, als jedes andere Wesen je in dieser Welt - schien auf einmal weiter weg und so unerreichbar, wie damals, als sie sie wirklich verloren hatte. Als Ry'Kah sich erinnerte, wie die geisterhafte Hand ihrer Schwester sich in den weißen Landen auf die ihre gelegt hatte, wie sie in tiefer Verbundenheit an ihrer Seite geblieben war, als das Attentat sie selbst aus dem Leben riß... wieder liefen ihr die Tränen über die Wangen. Sie stand völlig im Dunklen des Altarraumes und nur ein schwaches Glühen der Kohlebecken war Lichtquelle. Die Hohepriesterin stützte die Arme erneut auf den Altar und legte die Stirn darauf. Sie weinte lange.