In diesem weitläufigen Gebäude sind nicht nur Korn- und Futterkammern, sondern auch Heu- und Strohlager untergebracht. Das gesamte Erdgeschoss bilden großzügige Stallungen, die zum Hinterhof hinaus geöffnet werden können und dort in offene, halb überdachte Paddocks münden. So können die Tiere jederzeit den ihnen am wohlsten erscheinenden Platz aufsuchen... Das Stallgebäude bildet ein nach vorne durch Aufenthaltsräume geschlossenes U aus Boxen und Paddocks.
Sirgal hatte Lärm aus den Stallungen gehört und ging hinüber. Sie selbst hatte ihre Stute nicht hier stehen - sie bevorzugte die freien Koppeln auf der Höhe Richtung Wildermoor. Dazu hatte ihre kleine Stute ein zu dichtes Fell und war zu sehr auf kaltes Wetter ausgerichtet.
Man hatte die beiden verletzten Pferde der Delegation der Kleinen Frau hierher gebracht und schinbar ging es daum, wie man mit ihnen verfahren sollte. Beide Tiere waren verletzt - das sah die Botin auf den ersten Blick.
Narathil hatte mühe die beiden Chaospferde von den Fuhrwerken herunter zu bekommen. Rauf war ja schon eine Sache gewesen aber Runter war nicht weniger schlimm. Vor allem der Braune hatte unter der zusätzlichen Strapatze des Aufladens gelitten. Er war so schon nicht in einem guten Zustand gewesen als man ihn aufladen wollte. Doch das Röcheln, was nur noch von ihm kam, hatte sich verschlimmert. Man bereitete ein weiches Strohlager vor auf den man ihn dann ablut, als Sirgal gerade herein kam.. kein schöner Anblick war das. Was dagegen das Herz beinaher noch mehr erschütterte war das elendige Gekreische des Schwarzen. Die Gebrochenen Hinterbeine schlaff auf der Pritsche liegend und mit der Vorderhand den Wagen krallend, maltretierte er die Ladefläche mit dem Schnabel. Er biss ganze Holzsstücke weg um den Schmerz zu ertragen, während man ihn von der Fläche herunterziehen wollte. Garkein schönes Bild.
Beide hatten an der Seite des Weißen alles gegeben und waren von dem Sturz jedoch am härtesten betroffen gewesen. Den Braunen haben zwei schwere Felsbrocken die gesammte linke Flanke zertrümmert. Kaum eine Rippe war dort noch heil. Das Schulterblatt hinüber und schwere innere Verletzungen neben den vielen Aufschürfungen die Folge. Der Schwarze mit den zertrümmerten Spunggelenk und Röhrenbein war nicht minder gut daran. auch er hatte viele Schürfwunden von dem Fall und dem Gestein. Eigentlich würde man solche Pferde gleich erlösen. Narathil Bestand jedoch darauf die Tiere durchzubringen. Er hoffte darauf das Yaru es richten würde, doch auch er hatte zweifel das es beide schaffen bis sie wieder auf den Beinen war.
"Wenn ihr könnt?" sagte Narathil, dem die Hände gebunden waren, da er selber nicht gerade in einem guten Zustand war. Die Gebrochene Schulter, die man ihm eingeschnürt hatte, war eine Sache, eine andere waren die Verletzungen die der Weiße ihm bei gebracht hatt als er Yaru bergen wollte.
Sirgal erschrak. Fast im Vorbeigehen sagte sie zu dem Drow: "Darf ich..." und ging auf den Schwarzen zu. Dies würde schneller gehen - der Braune würde sonst keine Ruhe finden. Ohne noch einmal nachzudenken trat sie an den Karren heran, auf dem der Schwarze lag und sprach das Tier leise an: Ruhig, Schwarzer. Ich will Dir helfen... darf ich das sehen? Ja?" Sie strich ihm über die Schulter - ohne jede Angst vor dem Schnabel.
So war es nunmal. Kämpfe fordern nicht nur unter Menschen Orks oder Drow ihre Opfer, auch unter ihren "treuen Begleitern". "Tut euch keinen Zwang an," resignierte Narathil. "Ich kann nicht helfen...." nach einem zögern meinte er noch. "Yaru könnte aber... ich denke sie wird eventuell Tage brauchen um wieder fitt zu werden."
Der Schwarze packte gerade mit aller Kraft an die einzäuning der Rammpe und brach mit einem ruck das Schwere Eichenbrett aus der Verankerung. Wütend und zornig vor Schmerz warf er es mit einem jämmerlichen Schrei, der durch Mark und Bein ging, hin. Die Drow hörten auf an ihm zu ziehen. "Sein name ist Renor. Renor vress'lve." sagte Narathil.
Sirgal legte ihm beide Hände auf den Kopf und strich über seine Augen. Ruhig. Ich bin hier, um Dir zu helfen... Sie nahm eine Tinktur aus ihrer Tasche und begoß einen Lappen damit. das strich sie ihm auf die verletzten Beine - und erzeugte damit eine schnell einsetzende Taubheit. So hatte er zumindest erst einmal Gelegenheit, seine Raserei abzulegen. Menschen waren nicht Sirgals Profession - sie liebte die Pferde und hatte schon seit sie groß genug war, um an den Bauch eines Pferdes anzukommen, mit diesen Tieren gearbeitet. Die Zeit im Kloster hatte ihr vieles über Kräuter und deren Wirkungen, über das Brauen von Tinkturen und Essenzen, sowie die Anwendung der Pasten und Pulver gegeben. Jetzt konnte sie sich gefahrloser an den Schwarzen heranwagen. Bleib liegen und lass mich das sehen... Sie strich über die gebrochenen Knochen und gezielter Zug und Gegendruck brachten sie in die gerade Position zurück. Dann versuchte Sirgal, erneut Magie zu wirken, was ihr jedoch nicht gelang. tha'Rishas Verletzungen hatten ihre letzten Reserven gefordert. resigniert schloss sie einen Augenblick die Augen. "Nun, dann muß es eben auf die alte Art und Weise gehen." sagte sie leise, zog ein gelbes Tonfässchen mit Korkdeckel hervor und begann, die Beine des Tieres mittels eines Spatels mit der Paste zu bestreichen. Sie legte dann Tücher darum und bestrich das ganze mit einer weiteren Masse. Binnen kürzester Zeit wurde die äußere Masse hart. Sie verfuhr ebenso mit dem anderen Hinterbein, was ihr den Schweiß auf die Stirn trieb... Pferdebeine sind schwer. Schließlich war das Tier versorgt und Sirgal streichelte ihm den nacken. Sie sah auf und den Drow an. "In ein paar minuten wird das taube Gefühl nachlassen und er wird aufstehen wollen. Lasst ihn dann... es wird sicher gehen. Das Sprunggelenk macht mir etwas Sorge, aber ich werde mich gern morgen darum kümmern..."
[hab grad versucht den Namen von dem weißen Pferd wiederzufinden...]
Narathil nickte. "Was meint ihr über den kleinen?" er nickte zu dem Braunen. "Kann er es schaffen ...?" er hatte keine ahnung wie er soetwas richten könnte.
Der Schwarze hielt unterdess still, betrachtete hin und wieder Sirgal und knabberte an den verwundeten Beinen herum.
Sirgal stand auf - und musterte den Drow. Sie schluckte. Hatte sie eben in Pferd einem des Dunklen Volkes vorgezogen? "Jabbuk", sagte sie leise und senkte den Blick, "Ihr benötigt ebenfalls Hilfe..." Ihre Wortwahl, die sanfte Stimmfärbung und ihr Verhalten verrieten, dass es mehr als nur Höflichkeit war, dass sie dem Drow entgegenbrachte. Sirgal verehrte die Ilythirien.
Lass das, Schwarzer. Das muss immerhin Dein Gewicht halten... Sie sprach es nicht aus - es war etwas aus Gestik, Gedanken und Empfindung, dass sie dem Pferd entgegenbrachte. So verstand die kleine Stute, die sie schon so viele Jahre begleitete, sie ebenfalls. Sirgal hatte es als eine gegebenheit hingenommen, dass die Pferde sie irgendwie verstanden, aber nie hinterfragt, warum das so war.
"Das ist meine Sorge." sagte er trocken obwohl man sah das die Bewegung nicht gerade der üblichen Leichtigkeit entsprach. Chaosritter vermögen ihren Schmerz zu unterdrücken sogar gewisse resistenzen auf "natürliche" Art und Weise aufzubauen, aber verletzungen welche die Bewegung einschrenken konnten auch sie nicht gänzlich ignorieren. "Nun wie stehte s um den Braunen?" So aus der nähe war das Insignium des Chaos klar und deutlich zu sehen. schließlich stand er, bis auf den Verband, oben immernoch Nackt herum, da es sich für die Behandlung oben entkleidet hatte und dnicht die Zeit fand sich etwas anzuziehen als die Explosion kam und er Yaru bewachen wollte.
Renor unterdess fand gefallen an dem Ding was um seine Beine gewickelt war. waren das überhaupt seine Beine? er biss hinein und stellte mit einem Kreischer fest. ja irgendwie schon. auch wenn er die Zehen nicht mehr spührte.
Renor! Nicht... Und Dein Herr ist ebenso stur wie der Weiße...
Sirgal nahm es mit einem Kopfsenken hin, dass der Drow nicht wollte. Sie ging dicht an ihm vorbei und konnte seinen Schmerz fast körperlich spüren. 'Verdammt - ich sollte mich besser schützen', dachte sie, bevor sie sich dem anderen Tier zuwandte.
Oh je - Liebes, was hast Du denn gemacht... Sie streichelte dem verletzten Braunen den Hals. Das sah sehr böse aus. Sanft glitten ihre Finger über den harten Leib. Innere Verletzungen... Plötzlich fiel ihr etwas ein. Der Stein! Sie griff in den Ausschnitt ihrer Tunika und zog einen kleinen weißen Seidenbeutel daraus hervor, der zur Isolierung eines grünen Jadesteins diente. Sie nahm den Stein in die Hand - warm und pulsierend vor Kraft lag er in ihrer Handinnenfläche. Noch nie hatte sie versucht, ein Pferd magisch zu heilen - und erst recht kein Chaoswesen. Mit Ausnahme von Yaru, aber die rechnete Sirgal zu den Menschen. Sie sah auf und den Drow an. "Ich weiß nicht, ob ich das kann... er ist sehr schwer verletzt." Zweifel stand ihr ins Gesicht geschrieben.
"Euer Problem." sagte er knochentrocken. Der Braune war nicht sein Tier, obgleich er auch in gewisser Weise dafür Verantwortlich war das dieses Junge Tier wieder zurück kam. Tja so war das Chaos.. entweder schaffte das Tier das oder das war es. "Ich bin kein Heiler, das ist nicht mein Fachgebiet und nicht meine Aufgabe." ergänzte er und trat an Renor heran.
Was vieleicht jetzt aufviel und deutlich machte werlches Tier welchen Rang genoss waren die Kettenhalfter. Während der Weiße ein recht Prunkvolles hat mit einem breiten und punzierten Nasenstück. mit Leder anbgepolstert und feinen silbernen Intarsien, so hatte der Braune nur eine einfache Kette als Halfter. Selbst Renor hatte ein etwas persönlicheres Halfter. Er bedeutete den Drow den Schwarzen Renor endlich von der Pritsche herunter zu bringen. Narathil knallte ihm auch eine, weil er am Verband fummelte. "Lass das!" befahl er, worauf der Knurrte. "Mach mich nicht wütend Junge!" Renor hörte mit dem selben kurzen "Ruff"-Schnauber auf zu grollen und streckte beleidigt den Kopf weg, als ihn dort jemand beim Halfter Packen wollte. Letztendlich, unter viel gezappel und gerstrampel, brachten sie ihn dan Polternd von der Pritsche so das schließlich auch er neben dem Braunen im Strohlager saß.
Der Besitzer betrachtete noch den Karren und wollte sich beschweren aber man schob ihn aus der Stallung heraus um das draußen zu klären.
Narathil packte sich unterdess abermals einen Drow und maulte ihn an. "Bring der Frau was sie braucht um die Tiere zu versorgen!" befahl er scharf. "und keiner setzt einen Todesstoß ohne mich zu konsultieren." er sah noch einmal zu Sirgal und wanderte zurück zum Haus der Gäste.
Du bist also das Sorgenkind und ... der Letzte in der Reihe, mein Schöner, hm? Lass mich versuchen, was ich noch nie getan habe - und lass mich heil! Sie hatte den Drow mehr oder weniger darum bitten wollen, darauf zu achten, dass der Braune sie nicht zerlegte, wenn es ihm besser ging - sie aber noch in Konzentration gefangen war. Nun - wenn es so sein sollte, dann war das wohl ihr Schicksal. So würde sie nicht für die Ilythirien sondern für ein Pferd sterben.
Sirgal kniete sich zwischen die Beine des verletzten Pferdes. Hoch riskant - sicher. Aber was sollte sie machen? Ihre Arme waren nicht lang genug um Stirn und Leib des Tieres sonst berühren zu können. Sie legte den warmen Stein auf die Stirn des Pferdes, die andere hand auf eine bestimmte Stelle des Leibes. Es war eine sanfte, elbische Energie, die sie verwendete - und zunächst durch den eigenen Körper leitete, bevor sie sich ganz in die Strukturen des Pferdes versenkte. Sie trieb in den Körper hinein, durchdrang Schicht um Schicht und sah sich nach den schwersten Verletzungen um. Sie musste mit den Energien haushalten und sichte nach den größten Blutungsquellen. So nah war sie noch nie einem Pferd gewesen... Sie hatte niemals versucht, Magie auf ein Pferd anzuwenden, geschweige denn, sich in den Körper eines so gewaltigen Tieres zu versenken.
Sirgal fand Teile einer verletzten Lunge, die sie sanft zusammenführte, in Form brachte und wieder erweiterte, so dass Luft einströmen konnte, um dem Blut zu neuer Kraft zu verhelfen. Da waren auch viele gerissene Gefäße, die sie zusammenfügte - alles Andere beließ sie so, wie es war. Einzig das Schulterblatt nahm sie sich noch vor, bevor ihre Kräfte völlig versagten. Sie richtete den Knochen und regte ihn zur Heilung an...
Es war ein merkwürdiges Gefühl, eines das sie schon etwas von Yaru kannte. Die Linien waren eigentlich recht verworren und in einem beständigen fluss, obgleich sie jetzt bei ihm eher sehr schwach waren. Lag wohl daran, das er wirklich auf der Kippe stand. Die Heilung gelang ihr zwar soweit, aber ob das reichte würde die Nacht erst zeigen. Was sie fühlte als sie die Lunge wieder regenerierte war ein funken Hoffnung. Kampfkraft erstarkte in dem Tier und der Wille sich nicht aufzugeben. Doch auch wenn sie viele Wunden schließen konnte, so war der Braune noch immer zu geschwächt um sich zu regen.
Jetzt nach der Heilung wo sie da saß, die Hände auf der Flanke, fühlte sie wie zumindest der Atem nicht mehr gar so röchelte wie zuvor. Aber dennoch lag er nur da und atmete schwer. Schlaff, die Augen halb geöffnet und hin und wieder ein kurzes krampfhaftes Stöhnen, als würde er versuchen einen Laut von sich zu geben.
Renor nagte schon wieder an seinen Beinen. Er knispelte auch an den Schuppen herum die es verbogen hatte und war auch eifrig dabei gewesen die Ränder des Verbandes anzunagen.
Sirgal hatte kein Auge für den Schwarzen. Der würde schon merken, dass der Knochen nachgab, wenn der Schutz fehlte...
Kleiner... "sprach" sie den Braunen an. Komm, hilf mir. Ich kann nicht mehr viel für Dich tun. Lass mich Deine Rippen noch versorgen. Keine Angst, ich werde Dir nicht weh tun. Sie nahm sanft den Stein von seiner Stirn fort, der jetzt die Temperatur von Sirgals Körper hatte und nicht mehr pulsierte. DAs Artefakt würde sich erst regenerieren müssen, bevor sie es erneut einsetzen würde können. Ebenso wie die Kräfte Sirgals. Die Botin wusste, dass sie es schamlos übertrieben hatte - und wohl nicht mehr weit kommen würde. Es war ihr egal - und wenn sie im Stall schlafen musste.
Die Botin strich die betäubende Tinktur auf den Leib des Braunen, so dass er zumindest weniger Schmerzen hatte - dann strich sie die aushärtende Paste direkt auf Schuppen und Fell. Einen stabileren Schutz konnte es nicht geben. Die vielen Prellungen, Quetschungen und Blutergüsse, die er innerlich wie äußerlich erlitten hatte, brauchten schlichtweg Zeit. Mach mir keine Kummer, mein Schöner... Sie ließ die Hände von ihm und stützte sich schwer auf dem Boden ab, als ihr schwindelig wurde. "Nau - nicht jetzt.." fluchte sie leise.
Langsam räumte sie ihre Tiegel zusammen und wankte auf die Beine. Sie nahm entschlossen die Kette vom Kopf des Braunen und strich ihm über die Stirn. Ruh Dich aus. Bleib liegen und sammle Kraft, mein Schöner.
Sie erhob sich - ging ein paar schritte und brach im Stroh zusammen.
Er rührte sich nicht, ließ alles mit sich geschehen. Einfach nur weiterleben. Doch unter den Prellungen und all dem war noch die ganze reihe gebrochener Rippen die ihn piegsten und das war keine leichte art zu Atmen. Er blieb liegen undlebte, für den Moment zumindest. Morgen würde es vieleicht anderst aussehen. vieleicht. vieleicht wurde es ja noch besser? vieleicht. Kämpfe!
Renor sah verwundert auf, als die Frau da zusammenbrach. Sie hatte irgednetwas mit dem Kleinen gemacht und dafür gesorgt das seine Schmerzen weg waren. er stubste sie an udn zwickte sie in's Bein.