RE: Das Haus von Yaru I - 71

"Was?" Tha'Risha hob den Kopf.

Yska näherte sich T'risslay und schnupperte ihr am Bein.

Die langen Stelzen waren ja auch weit genug ausgestreckt...

T'risslay veränderte die Position nicht, sah Yska aber an.

Yska hockte sich vor die Drow und sah sie unverhohlen an. "Gehörst du auch zu Yarus Rudel?"

"Ich glaub nicht. Noch diene ich treu und stolz der malla Ilharess. Wie kommst Du darauf? Nur weil ich warte, bis die sich beruhigt haben?" fragte T'risslay.

"Ich..." die Halbdrow schüttelte den Kopf. "Warum? Warum?... Weil... Weiß ich nicht. Yaru, ..."

"Du riechst so." war die einzige Antwort und wieder ein schnuppern.

"Wonach rieche ich?" fragte T'risslay nach, etwas irritiert von dem Geschnuppere.

Sie stützte den Kopf wieder in die Hände.
"Yaru, du gibst mir oft das Gefühl nicht erwünscht zu sein. Ich habe den Eindruck, dass ich dir fürchterlich auf die Nerven gehe. Und dann immer diese... Weißt du, ich frage dich um Hilfe, weil ich nicht mehr weiterweiß. Ich frage dich, weil ich weiß, dass du eine Antwort hast. Aber dennoch bist du unnahbar und hast mir mehr als deutlich zu Verstehen gegeben, dass... ja, dass ich in jeglicher Hinsicht das Wasser nicht reichen kann." Sie machte eine Pause um die Nase hochzuziehen. "Ich mag dich, und das weißt du. Ich sehe dich als Freundin an... zumindest war das so." Tha'Risha schüttete Yaru gerade ihr Herz aus und sie hoffte, dass diese es nicht falsch verstand.


"Yaru!" sagte Yska und kratzte sich.

"WAS?" fragte T'risslay entsetzt und richtete sich auf. "Ich rieche nach... dem Schnabelwesen?"

"Und warum kommst du nicht auch mal zu mir?" fragte Tha'Risha leise und mit gesenktem Blick. "Ja, sicher kann ich verstehen, weil niemand ausgenutzt werden mag. Aber es mag auch nicht jeder immer die Schuld tragen müssen. "Sie wischte sich verstohlen eine Träne weg. "Es war schwer genug, all das in der letzten Zeit zu akzeptieren. Und dann kommen sie alle an und geben die weise Ratschläge, die sich anfühlen wie Tritte. Demut und Gehorsam..." Sie seufzte.

Yska stand auf. "Ja!" Dann trottete sie in die Küche. Nach ein wenig Geschrei kam sie mit einem Stück Fleisch zurück.

Als Yska kurz weg war, schnupperte T'risslay an ihrem Ärmel und an ihrem Hosenbein. Sie roch nichts...
"Oh mann..."

Manchmal wäre es einfacher, sie würde Tha'Risha einen Dolch in die Rippen jagen. "Bwael, dann lass es und hilf mir nicht mehr." Tha'Risha schüttelte den Kopf. "Yaru, was willst du hören?" Sie sah sie offen an. "Wenn ich dir so auf den Geist gehe, dann lass es. Wenn ich dir so viel Arbeit mache, dann lass es. Niemand zwingt dich. Aber dann sag es hier und jetzt, dann lass ich dich in Ruhe. Für immer."

Yska knabberte an ihrem Futter rum und beobachtete T'risslay.