"An dir zu zweifeln! Du bist wer. Du hast Kräfte. Es braucht eben Zeit." Tha'Risha versuchte, es zu erklären. "Du gehörst zur herrschenden Kaste, verhalte dich so. Und hör auf an dir zu zweifeln..." Ihre Stimme wurde sanfter. "Es steht dir nicht."
Sie zuckte mit der Schulter. "hier sieht mich keiner, außer Du.... und naja." sie schmunzelte. "Auch ich darf mal schwach sein." dann seufzte sie und gähnte. "ich bin ganz schön müde..." naja ganz schön traf es nicht ganz. Ihr fielen fast die Augen zu.
"Natürlich darfst du. Aber du darfst nie an dir und an dem, was du bist und kannst zweifeln. Versprichst du mir das?" Tha'Risha meinte es wirklich ernst, und es war ihr wichtig. Aus einem Grund, den wahrscheinlich nur sie kannte. "Soll ich dich nach Hause bringen?" Tha'Risha überlegte, ob sie da überhaupt reindurfte.
sie lächelte sanft und tat etwas ganz merkwürdiges. Sie strich Tha'risha durch den Haarschopf und schob eine Strähne nach hinten. "Xas Ilhar ..." scherzte sie mit einem närrischen Funkeln in den Augen, welches nach einem seufzer verschwand. "gern.. zurück zu den Unterkünften. Ayan wartet gewiss schon. er hatte eben schon hunger, als der Aufruf herrein kam."
Für einen Moment sah Tha'Risha Ril'afay seltsam an. Sie hatte getroffen - und zwar genau. "Bwael, dann kommt, Jabbress," lächelte die Haldrow und senkte schmunzelnd den Blick.
Inzwischen waren die Reste von den Stangen entfernt worden und nichts deutete mehr auf die Hinrichtungen hin.
Es war der mittlere Wochentag, und die Händler waren wieder zusammengekommen und boten ihre Waren feil.
Sirgal führte ihre Stute langsam durch die Menschenmenge, die sich wie immer zwischen den Ständen tummelte und trug etwas missmutig ein einzelnes Hufeisen in der Hand. "Du hättest es auch einfach dranlassen können..." grummelte sie die Stute an, die sich aber, ihren Menschen fast ignorierend, neugierig umsah.
Lorrinde wanderte mehr bummelnd als suchend über den Markt, hatte sie eigentlich was sie brauchte..aber vielleicht gab es ja die eine oder andere schöne Kleinigkeit die sie in Versuchung führen würde. Die Bardin genoß diese Art von Spiel, welches sie auf fast jedem Markt spielte...Aber hier war es ein wenig anders..hier war sie Zuhause. Ein zufriedenes Schmunzeln huschte über ihre Züge als sie weiter ging.
Als Sirgal wieder mal einer Traube von Menschen auswich und einen augenblick warten musste, kam, was sie die ganze Zeit schon ahnte... Die Stute machte einen langen Hals und klaute eine Hand voll Trauben. Im Reflex drehte Sirgal sich um, gab ihr einen deutlichen Klaps aufs Maul, was einen hochgezogenen Kopf und weiß blitzende Augen zur Folge hatte - aber auch eine kleinlaute Stute, die genau wusste, dass sie etwas angestellt hatte. Die Botin fauchte sie ungehalten an - dann warf sie dem Händler ein Kupferstück zu und entschuldigte sich. "Scher dich da weg, Madame!" knurrte sie Ardanwen an.
Ein paar Stände weiter verharrte Lorrinde , die blau lasierte Teeschale die sie gerade gegriffen hatte, lag nun regungslos in ihrer Hand, als sie der bekannt klingenden Stimme lauschte. Der Händlerin ein entschuldigendes Lächeln zu werfend, verliess sie den Stand und liess den Blick schweifen..dank dem Pferd wurde sie sehr schnell fündig. Mit einem Schmunzeln auf dem Lippen schlenderte sie auf die Frau zu, freute sich sichtlich Sirgal hier zu treffen.
Lorrinde bleibt in gebührendem Abstand stehen und beobachtet Sirgal bei der Erziehungsarbeit " Gehorcht sie nicht?" so ganz kann sie das Amüsement nicht aus der Stimme verbannen, welche auch in ihren Augen schimmert.
Überrascht drehte Sirgal sich um. "Lorrinde!" ein strahlendes Lächeln überflog ihr Gesicht und vertrieb die missmutigen Falten von der Stirn. "Nein", erklärte sie dann lachend, "Sie klaut Trauben!"