Zeitgleich verließ eine Sargtlin auf der obligaten Streife Gullminne. Sie ritt in südlicher Richtung die Straße hinunter und saß eher gemütlich als angespannt auf ihrem Pferd. Es war nur die kleine Runde um die Stadt - nichts aufregendes - und wie immer, jetzt schon zum Dritten und abschließenden Mal an diesem Tag.
Sirgal, die plaudernd und gelöst im Gespräch mit Kaya'Prat war, ahnte nicht, dass in diesen Minuten das Schicksal erneut nach ihr griff. Als sie an ihrem Tee nippte, wurde draußen ihr Partner in einer Kutsche zum Haus der Heilung gebracht... und was der Dämon mit ihm machen würde, war völlig unklar.
Es mochte eine gute Stunde vergangen sein, seit Lorrinde Kar Yann begleitete hatte ehe sie das Haus der Heilung wieder verliess. Noch den etwas brennenden Nachgeschmack von zuviel Honig auf den Lippen fasste sie ihren Korb um und seufzte. Der Tag der eigentlich so nett begonnen hatte war langsam aber sicher zum mittlerern Desaster geworden, jetzt wollte sie nur noch nach Hause... die tröstende Gegenwart ihrer Instrumente spüren und sich ausruhen. Wieder etwas munterer schritt sie aus, machte sich daran den Platz zu überqueren .
Unvermittelt begann die Bardin zu kichern als sie sich an die Worte erinnerte die sie Scandaris in der goldenen Stadt zum Abschied gesagt hatte- da war von geruhsamer Heimkehr und erholen die Rede gewesen.....
T'risslay war ebenso dabei, den Markt zu queren, sie strebte dem Brunnen zu. Ihre Hand schmerzte unbequem und pulsierte - und die Drow dachte, dass Kühlung das Richtige sei. Zielstrebig ging sie zum Brunnen und tauchte die Hand hinein. Das Wasser war eiskalt und Eisstückchen trieben darin - aber das war ihr egal. Die Kälte betäubte den Schmerz und sie begann, ein bisschen Dreck aus den Schürfspuren zu reiben.
Lorrindes Weg musste sie am Brunnen vorbei führen wollte sie nicht einen Umweg gehen . Inzwischen dank des Tees wieder wacher, ewachte auch ihre Neugierde, es sah fast so aus als würde die Frau sich am Brunnen die Hände waschen- und das bei der Kälte ?
Unbewusst wurde sie langsamer, hielt inne und beobachtete das Tun, sie erkannte die Frau an ihrer Kleidung als Sargtlin und wunderte sich noch ein wenig mehr...unschlüssig ob sie einfach weiter gehen sollte verlagerte sie den Korb und ein feines Klirren ertönte als 2 Phiolen aneinander stiessen.
Da T'risslay sich nicht umgezogen hatte, war sie nach dem Sturz auch alles andere als sauber. Die Kleidung wies an Knien, linker Hüfte, Schulter und Ärmeln deutliche Schmutzspuren auf. Als es klirrte, wandte sie den Kopf und sah die Bardin an...
Lorrinde seufzte innerlich als die andere sich ihr zuwandte und grüsste schon fast reflexartig " Vendui" sie erfasste jetzt erst , als die andere sich ihr zuwandte ,die Spuren auf einen Sturz hinwiesen. " Benötigt ihr Hilfe?"
Den Korb fester umfassend machte sie einen Schritt auf die andere zu.
T'risslay sah auf ihre Hand, dann grinste sie. "Nau... nur ein bisschen angekratzt." sie zeigte Lorrinde die Stelle, wo der Splitter gesteckt hatte. Es war ein kleines Loch in einer leichten Schürfwunde, weit unten am Daumenballen, kurz vor dem Handgelenk. "Nicht der Rede wert."
Lorrinde nahm die Geste als Erlaubnis hin zu zutreten und deutete auf die Hand "darf ich es mir mal ansehn", ein Grinsen huschte über ihre leicht müden Züge " verzeiht die Neugier einer Heilerin . seid ihr gefallen?"
"Mein Pferd entschied sich für links, ich mich für rechts - da haben wir uns getrennt..." T'risslay grinste und lehnte sich an die Brunnenmauer. "Das ist doch nur ein Kratzer. Steckt nix mehr drin und sauber ist es auch..."
Lorrindeschmunzelte über das Bild zuckte dann mit der Schulter " ich lerne gerne dazu also darf ich? " sie streckte fragend ihre Hand aus, ohne jedoch die andere zu berühren, immerhin war das hier eine Drow und sie griff ja auch nicht blindlings in die nächste Glut- nunja zumindest nicht allzu oft.
Allein der Gedanke daran liess die gerötete Handfläche nochmals auspochen
Lorrinde wägte die Antwort ab " das auch - zuviel Energie auf einmal schätze ich..passiert manchmal" Etwas warnte sie näher zu erklären wobei das passiert war.
Den langsam schwer werdenen Korb auf den Brunnenrand stellend beäugte sie die unscheinbare Wunde nochmals " hat es geblutet? nicht das noch was drinnen steckt..das ist übler als eine große offene Wunde, aber das wisst ihr bestimmt "