Eine Tür wurde für den Gast geöffnet. Der Raum dahinter lag fast völlig im Dunklen. Es war warm hier, etwas feucht und an den Wänden und in Nischen standen Kristalle, die ein eigenes Licht verbreiteten, sowie Moose, die hier wuchsen und ein sanftes, bläuliches Licht verströmten.
Ein Kamin war dort, der aber mit einem dichten Funkengitter verstellt war, so dass kaum helles Licht zu sehen war. Auf dem Boden davor Felle, Kissen und Decken. An der Seite ein breiter Diwan, der zum Verweilen einlud, ein stück weiter ein Tisch für die Massage. Die andere Seite des Raumes wurde von einem steinernen Becken dominiert, dass den Leib einer Spinne bildete, deren Oberkörper und Beine sich lasziv an der Wand entlang zogen und fein aus dem Stein geformt waren. Kristalle sorgten für ein Schimmern und Funkeln wie von tausend Edelsteinen.
Xun'afein betritt diesen Raum und weist die Bedienstete an, draußen zu verweilen. Als sich die Tür wieder schließt, lässt er den Bademantel über seinen Schultern an seinem Körper entlang auf den Boden fallen. Dann kniet er sich auf den Boden und lässt Idhren herunter. Diese verschwindet krabbelnd in die nächste Ecke und webt ein Netz.
Dann schreitet er zum Becken und betritt es langsam. Er genießt die Wärme, die in ihm aufsteigt. Dann sucht er sich ein bequemes Fleckchen, legt sich dort hin und geiesst diesen Luxus. Zu lange musste er Höllenqualen durchleben auf seiner Flucht von Arach Suliss. Er schließt die Augen.
Ein leises Klopfen ertönte an der anderen Seite des Raumes und eine weitere Tür wurde geöffnet, schloss sich aber gleich wieder und ein Riegel wurde von innen vorgeschoben.
Eine schlanke Gestalt von tiefschwarzer Färbung und mit weißem Haar, dass am Hinterkopf zu einem halben Zopf zusammengefasst war, durchquerte das Bad und verriegelte ebenso die Eingangstür von innen. Seine rötlich schimmernden Augen verrieten, dass er jetzt ebenso gut sah, wie andere am Tage...
Eine sanfte, dunkle Stimme sprch: "Xas, jabbuk... was kann ich für Euch tun? Man sagte mir, es bestünde der Wunsch nach einer Massage?"
Der junge Drow war von einer gleichmäßigen Muskulösität, die darauf schließen ließ, dass er gut im Training stand. Er war nicht kleiner als Xun'afein, nur insgesamt etwas leichter im Körperbau. Eine schlanke Taille und breite Schultern ließen auf Kraft und Geschmeidigkeit schließen. Er bewegte sich mit der leichtfüßigen Anmut des Tänzers oder Kämpfers auf den Gast im Wasser zu und trug nichts außer einem leichten Lendenschurz.
Der Drow tat alles so, dass der Gast ihn gut sehen konnte. Er ließ sich auf ein Knie nieder und hob mit erstaunlich schlanken Händen die geschliffene Karaffe an, in der ein voller, dunkler Wein ruhte und goss etwas davon in einen Kristallkelch. Das Glas musste immens kostbar sein, es war von feinster Qualität. Vieles in den Badegewölben war von erlesener Schönheit, Eleganz und sichtbarem Prunk.
"Wünscht ihr das Licht ein wenig verändert, jabbuk?" fragte er, bevor er ganz zu seinem Gast kam.
"Bel'la dos. Xas, verdunkel den Raum. Ich bin Licht nicht sonderlich gewöhnt. Und dann komm rein ins Wasser! Ihc bin begierig auf ein interessantes Gespräch."
Xun'afein blinzelte leicht udn begutachtete den Körperbau seines Gesellschafters mehr als genau.
Er schloss das Funkengitter gänlich, so dass nur noch die Kristalle und Moose einen Hauch von Licht hinterließen. Dann kam er an den Rand des beckens, dicht an Xun'afein heran und reichte ihm zunächst das Glas Wein. Dabei streifte er mit zufällig wirkender geste dessen bloße Schulter. Die Haut des jungen Mannes war überaus weich und er duftete nach feinen Kräutern. Dann ließ er sich mit einem eleganten Satz direkt neben Xun'afein ins Wasser gleiten.
Eine innere Hitze steigt in Xun'afein auf. Er dreht sich um und wendet seinem Gesellschafter den Rücken zu. In seiner rechten Hand hält er immer noch den Kelch mit Wein.
"Du darfst mir den Rücken massieren, währned du mi rüber dich erzählst."
Ein Schmunzeln huschte über das Gesicht des jungen Drow. Er hatte also mal wieder die richtige Art getroffen. "Qualla - folgt mir an den anderen Rand des Beckens, Jabbuk. Dort ist ein Flachwasserbereich, in dem ihr Euch bequem hinlegen könnt! Außerdem gibt es bei uns im Hause eine Regel. Hier gibt es weder Titel noch Ränge. Mein Name ist Sszolin. und der Eure?"
"Was ich weiß oder nicht weiß, hat hier keinen Bestand, Xun'afein. Es interessiert mich nicht." Er ließ sich neben dem Älteren nieder und legte ihm die warmen Hände auf den unteren Rücken, um dann langsam aufwärts zu streichen.
Was hat er alles aufgeben müssen. Er stand kurz vor seiner Meisterprüfung. Die Meister Sorceres waren mehr als zufreiden mit ihm und haben ihn schon entweder in den ihrigen Reihen oder als Tempeldiener in Arach-Tnilith gesehen. Er war ein Adliger von arach Suliss. Der 2. geborene Sohn des 15. Hauses. Und nun...
Leise lachend meinte Sszolin: "Was willst Du wissen? Ich bin 134 Jahre alt, arbeite seit zwei Jahren hier, lebe seit der Gündung Sel Tac'Zils in Gullminne... diene meiner ilharess treu und genieße das Leben." Er ließ die Hände nach außen gleiten, strich die Flanken hinunter und kehrte zum Kreuz des Magus zurück, um sich dessen hunerbacken zuzuwenden, die er ausgiebig zu kneten begann und nach verborgenen Verspannungen durchsuchte.