RE: Das Haus von Yaru II - 77

"YSKA!" donnerte er. "Was zum Henker treibst Du da?"

Ein erneutes Grollen, dann Todesstille. Es knackte wieder und Yska kam langsam angetappst, blieb aber noch auf Abstand. Sie hatte den Kopf gesenkt und den Schwanz angelegt. An ihrer Schnauze war frisches Blut.

"Rede!" fuhr er sie an. "Was war da?"

Yska knurrte Rhûn drohend an und wich einen Schritt zurück.

Der wartete nicht lange und trieb das Pferd zwischen die Bäume um nachzusehen. Die Stimme hatte zu sehr nach der eines Kindes geklungen...

Und in der Tat, er fand den Körper eines etwa 12 Jahre alten Jungen. Er wies tiefe Biss und Kratzwunden auf.

Yska hatte sich aus dem Staub gemacht und war in den Wald gerannt.

Rhûn sah kurz auf das Kind hinunter, dann saß er ab um zu sehen, ob noch Leben in ihm war.

Nichts, der Junge war tot, die Kehle war durchbissen.

Rhûn schloss die Augen.
Er fluchte innerlich. Hier waren viel zu viele Spuren, die er nicht verwischen konnte. Man würde Rückschlüsse ziehen. Falsche und Richtige - und alle bedeuteten Ärger.
Yska würde ihres Lebens nicht mehr froh werden, wenn er sie in die Finger bekam.
Jetzt hob er erst mal das Kind auf und legte es über das Pferd. Er zog seine eigene Tunika aus, auch auf die gefahr hin, dass es kalt wurde, und wickelte den Jungen so hinein, dass man ihn nicht erkennen würde. Dann musste er in die Stadt zurück...
Rhûn saß auf und trieb das Große Pferd zurück.
"Du musst laufen, Großer. Es muss sein. Mach schnell." Er trieb den Riesen zur Eile.

Yska wusste genau, was ihr blühen würde und glauben würde ihr eh keiner. Sie lief einfach drauf los, erstmal Distanz gewinnen.

"Wo gibt es hier einen Steilhang mit gefährlichem Abbruch in der Nähe?" war die unwirsche Frage von Rhûn...

"Zu weit weg, es sollte hier in der Nähe sein. Irgend ein Erdspalt?" Rhûn saß mit bloßem Oberkörper auf dem Riesen und hatte ein dunkles Bündel quer vor sich auf dem Sattel liegen.
"Yska hat einen Jungen gerissen."