Es war der Bär, der den Wolf begrüßte. Kaya war weit weg. Sie saß mittlerweile auf dem Boden neben dem Feuer und wippte leicht nach vorne und hinten. Schweiß stand ihr auf der Stirn - sie brachte sich in einen Trance-Zustand. Ihr Blick war starr auf das Feuer gerichtet. "Ya´at´eeh!" sagte sie in die Flammen. "Hunderttausend Jahre sind vergangen und doch hör ich den fernen Klang der Trommeln meiner Ahnen. Ich höre ihre Trommeln überall im Land, hör ihren Klang in meinem Herzen. Die Trommeln werden dröhnen, und mein Herz wird klopfen, und ich werde hunderttausend Jahre alt." Sie machte eine Pause und schloss für einen Moment die Augen. "Genug geschlafen, mein Freund, lass den Winter hinter dir und begrüße mit mir den Frühling und die Wärme." Das Brüllen des Bären waren zu hören.
Der Wolf ging weiter auf das Feuer zu, als der Bär ihm über den Weg kam. Maßter Petz war nicht so ganz in seinem Interesse. Schließlich sollte er ja sagen, was da genau war, wenn er zu Nafân zurück kam. Also ging er nahe an die Stelle heran, so nahe das er genug sehen konnte wer da war.
Was sie tat? Nun, einige nannten das wohl meditieren oder beten. Doch Kaya würde es Reinigung nennen. Sie besann sich auf die Geister, die Mutter, den Vater, Mato. Nach dem Winter, der Kälte und der Zeit der Ruhe, begann nun das Erwachen.
Sie sah wieder in das Feuer. Leise sagte sie:"Die Vögel verlassen die Erde mit ihren Flügeln. Auch die Menschen können die Erde verlassen, zwar nicht mit Flügeln, aber mit ihrem Geist." Kaya ließ sich nach hinten fallen. Sie lag mit geschlossenen Augen, reglos im Schnee.